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Jüngsten Meldungen aus London und Korea zufolge hat Maersk Line mit Daewoo[ds_preview] Shippbuilding & Marine Engineering eine Absichtserklärung über den Bau einer Serie von 18.000-TEU-Schiffen unterzeichnet. Dabei soll es um zehn Einheiten dieser Größe gehen. Die Investitionssumme dafür wird, je nach Quelle, zwischen 2 und 4 Mrd. USD angegeben. Die Schiffe sollen mit vielfältigen technischen Neuigkeiten ausgestattet werden, darunter einem fort-

schrittlichen Antriebssystem, das im Vergleich mit heutigen die Umwelt mit nur noch der Hälfte der CO2-Emissionen belastet. Von Maersk kam prompt ein Dementi, ohne jede weitere Erklärung. Dabei ist schon länger bekannt, dass Maersk und Daewoo mit Hochdruck eng bei der Entwicklung eines neuen Mega-Containerschiffstyps mit LNG-Antrieb zusammenarbeiten.

Nach Angaben von Alphaliner wird die Weltcontainerschiffsflotte in 2010 bis zum Jahresende um 1,29 Mio. TEU zugenommen haben, Ende Januar 2011 werden es 1,42 Mio. TEU sein. Dieser weitere Zuwachs ist auf verschobene Ablieferungen zurückzuführen. 2009 wurden 1,07 Mio. TEU neu in Fahrt gebracht, nach der Rekordablieferung von 1,57 Mio. TEU im Jahr davor. Insgesamt wird für Ende Januar 2011 eine Containerschiffsflotte von 14,3 Mio. TEU vorhergesagt. 2010 wurden 276 Containerschiffsneubauten abgeliefert gegenüber 268 Einheiten im Jahr davor. Allerdings hat die Durchschnittsgröße von 3.990 TEU (2009) auf 5.150 TEU (2010) zugenommen.

Ägypten

Angebote für die Vertiefung der Zufahrt zum Suez Canal Container Terminal (SCCT) werden innerhalb der nächsten Monate erwartet. Die Arbeiten, für die 70 Mio. USD veranschlagt sind, sollen 2012 abgeschlossen sein. Am SCCT sind 2009 2,7 Mio. TEU umgeschlagen worden, bis zum nächsten Jahr wird eine Steigerung auf 5,4 Mio. TEU angestrebt.

DP World will sein Engagement in dem am südlichen Ausgang des Suez Kanals gelegenen Hafen Sokhna verstärken und die Kapazität seines dortigen Terminals innerhalb der nächsten vier Jahre verdoppeln. Die neue Anlage wird bei einer Kailänge von 1300 m eine Kapazität von 1,75 Mio. TEU p.a. haben. Im Zuge dieser Pläne wurde die Konzession für DP World Sokhna auf 35 Jahre erweitert.

Australien

Der Minenkonzern Rio Tinto will 790 Mio. USD in den Ausbau seiner Eisenerzprojekte in der Region Pilbara (Western Australia) investieren, um die dortige Kapazität auf 330 Mio. t jährlich zu erhöhen. Im Mittelpunkt der Pläne steht die Erweiterung der Verladehafens Cape Lambert, dessen Umschlagkapazität von derzeit 80 bis 2016 auf 180 Mio. t mehr als verdoppelt werden soll.

Belgien

Antwerpen will innerhalb der kommenden 15 Jahre 1,6 Mrd. € in den Ausbau des Hafens investieren, um im Wettbewerb mit den Nachbarhäfen Rotterdam und Hamburg mithalten zu können. So sollen neue Anlagen in Verrebroek und Saeftinghe entstehen, so ausgelegt, dass dort auch Post-Panamax-Schiffe bedient werden können. Verbunden sind damit der Bau neuer Schleusen und eine Vertiefung der Scheldezufahrt.

Brasilien

Die Zahl der geplanten Gründungen neuer großer Werften nimmt zu, und das trotz der ansonsten eher krisenhaften Situation in der Branche weltweit. Jüngstes Beispiel sind die Bemühungen der Setal Group, international einen potenten Partner für den Bau einer Großwerft in Sao Jose do Norte zu finden. Gespräche soll es bereits gegeben haben mit Investoren in Indien, Südkorea und Europa, denen bis zu 50 % der Anteile geboten werden. Es verwundert nicht, dass vor allem der Bau und Umbau großer Fahrzeuge für den Offshore-Bereich geplant ist.

Bulgarien

Die Regierung will die beiden geplanten Containerterminals in Varna und Burgas nicht in staatlicher Regie betreiben, sondern in Konzession an private Gesellschaften vergeben. Mit den so erzielten Einnahmen soll der von japanischen Banken für den Bau der Terminals gewährte Kredit zurückgezahlt werden.

China

Am Gelben Meer soll nahe Dalian in Panjin am Liao Fluss ein neuer Hafen gebaut werden. Als Investitionskosten werden 3 Mrd. USD genannt. Die künftigen Betreiber, die Yingkou Hafengruppe und die Stadt Panjin, sprechen von einem Vorhaben, das 40 km2 umfasst, mit 60 Liegeplätzen für Schiffe über 50.000 t. Damit soll letztendlich eine Jahresumschlagkapazität von 100 Mio. t erreicht werden.

Donggang Containerterminal, ein Gemeinschaftsunternehmen der Shanghai International Port Group und der Verwaltung des Chongqings Nanan Dis­trikts, soll Ende des Jahres in Betrieb gehen. Investiert haben die Partner bislang 360,5 Mio. USD in den Bau von vier Mehrzweckliegeplätzen für Schiffe bis 3.000 t und einer Ro/Ro-Anlage. Bis 2020 sollen weitere Anlagen hinzukommen, um die Gesamtkapazität auf 1,3 Mio. TEU und 200.000 RoRo-Einheiten zu bringen.

Rekordergebnisse für die ersten drei Quartale melden die drei Haupthäfen der Provinz Shandong: In Qingdao wurden 259 Mio. t umgeschlagen (+9,7 %)in Rizhao waren es 170 Mio. t (+23 %) und Yantai kam auf 113 Mio. t (+18 %). Damit lagen diese Ergebnisse um 4 % über den in den übrigen Häfen des Landes erreichten durchschnittlichen Mengenzuwächsen.

Auch die Häfen der Provinz Guandong melden für die ersten neun Monate ein robustes Wachstum von 20,8 % auf 32,2 Mio. TEU Die Gesamtladungsmenge nahm um 18,2 % auf 865 Mio. t zu. Auf innerchinesische Verkehre entfielen dabei 551 Mio. t (+18,2 %), auf internationale Dienste 314 Mio. t (+15 %).

Nach Aussage der zuständigen Zollstellen sind in den ersten neun Monaten des Jahres aus der Provinz Jiangsu 133.000 Container exportiert worden. Das sind 460 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Wertsteigerung nahm um 290 % auf 460 Mio. USD zu, und das, obwohl der Durchschnittspreis pro Box um 30,7 % auf 3 454 USD zurückging. USA, Hongkong und die EU waren die Hauptabnehmer. 70.000 Container gingen in die USA (+690 %), 29.000 nach Hongkong (+520 %) und 23.000 in die EU (+620 %).

Der Hafen Rizhao meldet für die ersten neun Monate des Jahres eine Zunahme der umgeschlagenen Gütermenge um 23 % auf 170 Mio. t. 210 Mio. t sollen es bis Jahresende werden. Damit gehört Rizhao zu den zehn größten Häfen des Landes.

Indien

Die Regierung hat die Genehmigung für den Bau eines neuen Containerterminals in Chennai erteilt, der im Endausbau eine Umschlagkapazität von 4 Mio. TEU p.a. erreichen soll. Als Investitionskosten werden 833,1 Mio. USD genannt. Entwickelt, gebaut und schließlich betrieben soll er von privaten Partnern mit einer Laufzeitdauer von zunächst 30 Jahren. Mit einer Minderheitsbeteiligung will sich auch der Hafen Chennai einbringen. Die erste Bauphase soll 2013 abgeschlossen sein, der gesamte Komplex 2017.

Indonesien

Mit Investitionen in Höhe von 1,8 Mrd. € soll der Hafen Tanjung Priok im Norden von Jakarta ausgebaut werden. Der Hafen soll vier neue Terminals mit einer Umschlagkapazität von jeweils 1,5 Mio. TEU erhalten. Es wird mit einer Gesamtbauzeit von fünf bis sechs Jahren gerechnet. Projektträger ist das Staatsunternehmen PT Pelabuhan Indonesia II (PT Pelindo II). Die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert. Langfristig ist noch ein weiterer großer Hafenkomplex im Osten von Jakarta geplant. Dieser neue Hafen in Karawang, der 2025 in Betrieb gehen könnte, soll größer als Tanjung Priok werden. Auch aber ist die Finanzierung noch offen.

Irak

Die Hochtief-Tochter Leighton hat den Auftrag zum Bau eines Ölexporthafens in Basra mit einer jährlichen Umschlagkapazität von 1,8 Mio. Barrel erhalten. Als Auftragswert wurden 733 Mio. USD genannt.

Italien

In Venedig soll auf einer künstlichen Insel, 14 km vor der Lagune, ein neuer Tiefseehafen, der erste Offshore-Hafen im Mittelmeerraum, gebaut werden. Als Kosten sind 1,38 Mrd. Euro genannt worden. Erklärtes Ziel dabei ist auch, die Konkurrenzfähigkeit gegenüber den nordeuropäischen Häfen zu stärken. Ein Londoner Ingenieurbüro hat eine künstliche Plattform für einen Container- und einen Rohölterminal konzipiert. Ein Deich soll den neuen Hafen vor Wind und Wellen schützen. Es wird mit einem Containerumschlag von 1,5 bis 3 Mio. TEU jährlich gerechnet. Die Wassertiefe erlaubt die Abfertigung von Schiffen bis zu 14 000 TEU. Nach Erteilung der noch ausstehenden Baugenehmigung wird von einer etwa fünfjährigen Bauzeit ausgegangen.

Kanada

Es mehren sich die Zweifel, ob für die geplanten beiden neuen Containerterminals in Nova Scotia künftig genügend Ladung anfallen würde. Der Containerexperte Steven Rothberg verwies darauf, dass Halifax im Containerumschlag derzeit nur ein Drittel seiner Kapazitäten nutzen könne. Geplant sind die beiden neuen Terminals mit Investitionen in Höhe von jeweils etwa 350 Mio. USD in Melford und in Sydney / Cape Breton.

Liberia

Nachdem APM Terminals eine 25-Jahres-Konzession für den Betrieb des Hafens Monrovia erhalten hat, sollen dort 120 Mio. USD in die Modernisierung der Anlagen investiert werden. Es ist das erste 100 %-APM-Engagement in Afrika.

Mexiko

In den Containerhäfen des Landes wurden während der ersten neun Monate 2,7 Mio. TEU umgeschlagen, 33 % mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. 93,6 % der Umschlagmenge wurden von vier Häfen bewältigt: Manzanillo und Lazaro Cardenas an der Westküste sowie Veracruz und Altamira an der Ostküste. Rund zwei Drittel des Aufkommens entfiel auf die beiden umschlagstärksten Häfen Manzanillo und Lazaro Cardenas.

Russland

TransContainer ist dabei, 50 % des großen kasachischen Containerbetreibers Kedentransservice zu übernehmen. Zunächst will TransContainer 67 % der Anteile von privaten Investoren aufkaufen und anschließend 17 % davon an Kazakhstan Temir Zholy veräußern, der bereits 33 % der Anteile hält. Das Unternehmen soll dann von beiden Partnern gemeinsam geführt werden.

Die National Container Company (NCC), der führende Containerterminalbetreiber des Landes, hat auf seinen Anlagen von Januar bis Oktober 1.064.065 TEU umgeschlagen, eine Zunahme um 26,5 % gegenüber dem Vorjahr. NCC’s Anteil am Gesamtcontainerumschlag in Russland beläuft sich auf 40 %.

Singapur

Im Oktober gingen 2,4 Mio. TEU über die Kaikanten, im Oktober des Vorjahres waren es 2,3 Mio. TEU.

Spanien

Die 28 Häfen des Landes plagen schwere Finanznöte. Sie haben sich während der vergangenen fünf Jahre mit anspruchsvollen Ausbauplänen übernommen und die erwarteten Mehreinnahmen sind in Folge der weltweiten Wirtschaftskrise ausgeblieben. Vor allem die kleineren Häfen leiden unter den Umsatzeinbrüchen und die zu leistenden Tilgungen. Allein Barcelona, Algeciras und Valencia leisten gegenwärtig 60 % der Einzahlungen, mit denen die Schulden aller spanischen Häfen abgetragen werden sollen.

Syrien

Der Lattakia Port Container Terminal ist offiziell eröffnet worden. Er wird von einer Koalition betrieben, die aus CMA CGM, Houston’s Terminal Link und der Syria Holding Company besteht. In der erstes Bauphase stehen 33 ha zur Verfügung. Angestrebt wird zunächst ein Umschlag von 1 Mio. TEU p.a.

Taiwan

Während einer Konferenz in Guangzhou hat sich Evergreen-Chairman Bronson Hsieh sehr optimistisch über die Aussichten für die Schifffahrt im kommenden Jahr geäußert und dabei bestätigt, dass seine Reederei zusätzlich zu bereits bestellten 20 Containerschiffsneubauten bei Samsung Heavy Industries 10 bis 12 weitere 8.000-TEU-Schiffe zur Lieferung 2013 geordert hat. Als Kosten nannte er 100 Mio. USD pro Schiff.

Türkei

Nachdem im April ein erster Versuch geplatzt war, den Hafen Alsancak in Izmir zu privatisieren, soll nun ein neuer Anlauf genommen werden. Dafür gibt es unterschiedliche Modelle: So können das Terminalmanagement und Teile der Hafenbetriebs dem Privatsektor übergeben werden, während Planung, strategische Entscheidungen, Investitionen und Hafenbau bei der Hafenverwaltung verbleiben. Umschlagplätze, Lager und Infrastruktur könnte die Öffentliche Hand in einem Build-Operate-Transfer-Verfahren betreiben. Alternativ könnten auch der private und der öffentliche Sektor gemeinsam die Anlagen modernisieren und managen.