Neues Fischereiforschungsschiff »Clupea« bei Fassmer auf Kiel gelegt

Print Friendly, PDF & Email

Am 21. Oktober wurde das neue Forschungsschiff der Bundesanstalt für Landwirtschaft und[ds_preview] Ernährung (BLE) auf dem Gelände der Fassmer Werft in Berne an der Unterweser auf Kiel gelegt. Der Präsident der BLE, Dr. Hanns-Christoph Eiden, und der Leiter des Instituts für Ostseefischerei, Dr. Cornelius Hammer, begrüßten den Neubau des Schiffs als Meilenstein für die Fischereiforschung im Küstengebiet von Ost- und Nordsee.

Mit dem Neubau wird das dienstälteste Fischereiforschungsschiff der Bundesrepublik, die »Clupea«, nach über 60 Jahren in der Schifffahrt ersetzt. »Mit der hoch modernen Technik an Bord leistet Deutschland seinen Beitrag zur europäischen Spitzenforschung in den Bereichen Küstenmeer-, Fischereiforschung und Fischereitechnik«, betonte der BLE-Präsident Dr. Eiden. Der Ersatzbau wird in den Küstengebieten von Ost- und Nordsee zu umfangreichen Untersuchungen eingesetzt. Vorrangig werden Bestandsdaten von kommerziell genutzten Fischbeständen ermittelt, etwa Dichte, Alter und Reife eines Schwarms. Die Untersuchungen erfolgen mit Schleppnetzfängen oder durch Larvenuntersuchungen mit Planktonnetzen. »Das neue Schiff ermöglicht unseren Wissenschaftlern auch das Testen und Weiterentwickeln von fischerei- und surveytechnischer Forschung. Gleichzeitig können wir weitere Daten des Ökosystems ermitteln, zum Beispiel den Zustand kleiner Schwarmfischbestände mittels Akustiksurveys durch Echolote,« unterstrich der Institutsleiter Dr. Hammer.

Im Unterschied zur Vorgängerin, die als Seitenfänger eine veraltete und heute kaum mehr gebräuchliche Fangmethode anwendete, entspricht das neue Schiff in Größe und Ausstattung den modernen nordeuropäischen Fahrzeugen der kommerziellen Fischerei.

Die Fassmer Werft bei Bremen hatte Mitte des Jahres 2009 den Zuschlag für die Ausschreibung erhalten. Der Neubau kostet rund 11 Millionen Euro. Seine Fertigstellung und Indienstellung ist für August 2011 geplant.

Die Tage des 60 Jahre alten Fischereiforschungsschiffes »Clupea«, das vom Johann Heinrich von Thünen-Institut in der Ostsee eingesetzt wird, sind damit gezählt. Der 1949 in Dienst gestellte und 1983 zum Forschungsschiff umgebaute Fischkutter wird dann durch den Neubau ersetzt. Das Institut musste bei seinen Untersuchungen im Wattenmeer bisher auf gecharterte kommerzielle Kutter zurückgreifen. Zudem wird die neue »Clupea« in der Lage sein, sämtliche Netzarten einzusetzen, die heute in der Küstenfischerei üblich sind.

Das Institut für Ostseefischerei des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) forscht ganzjährig auf dem Forschungsschiff der BLE.