Seehafenspediteure prangern Konzeptlosigkeit an

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Der Ton zwischen Landesregierung und Logistikwirtschaft in Bremen verschärft sich: Nach Einschätzung[ds_preview] des Vereins Bremer Spediteure gefährdet der rot-grüne Senat der Hansestadt mit seiner Verkehrspolitik die Wettbewerbsfähigkeit des Hafen- und Logistikstandorts an der Weser. »Wir haben erste Kunden, die das Güterverkehrszentrum verlassen, weil es ihnen mit dem Bau der A 281 zu lange dauert«, warnte Simon Reimer, Vorsitzender des Vereins Bremer Spediteure und geschäftsführender Gesellschafter der Spedition BWG Reimer, im BHV-Club in Bremen. Mit der A 281 soll der Autobahnring um die Stadt geschlossen und eine neue Eckverbindung zwischen der A1 und der A 27 Richtung Bremerhaven geschaffen werden. Neben den Seehafenhinterlandverkehren würden auch die Kontraktlogistikkunden im Bremer GVZ von einer direkten Autobahnanbindung profitieren. Ein wichtiges Teilstück der Trasse muss nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aber neu geplant werden und verzögert sich damit unter Umständen um Jahre. Ohne deutliche Signale für eine Beschleunigung des Projekts drohten weitere Abwanderungen von Kunden, warnte Reimer. Auch bei anderen zentralen Verkehrsprojekten wie dem Bau eines Hafentunnels zur Entlastung der Cherbourger Straße in Bremerhaven oder der Planung der Y-Trasse im Schienennetz zeige die Landesregierung nicht die nötige Entschlossenheit. »Aus Sicht der Bremer Spediteure fehlt ein Verkehrskonzept«, konstatierte Reimer. Bremen will seinen Anteil in Höhe von 1,5 Mio. € an den Planungskosten der Y-Trasse angesichts der Haushaltsnotlage nicht bereitstellen, was auch bei der örtlichen Handelskammer auf heftige Kritik stößt. »Das ist nicht hinnehmbar«, kritisierte der Präses der Bremer Handelskammer, Otto Lamotte, auf dem Nautischen Essen.