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Nach Einschätzung der Londoner »Financial Times« wird sich die weltweit operierende Kühlschiffsflotte[ds_preview] innerhalb der nächsten zehn Jahre um gut die Hälfte verringern und durch eine entsprechende Anzahl von Stellplätzen auf Containerschiffen ersetzt werden. Als Beispiele dafür wurde die Entwicklung etlicher Reedereien auf diesem Gebiet angeführt, etwa Maersk und APL, die bei der Bedienung bestimmter Routen mit speziellen Angeboten bereits gute Erfolge erzielt hätten. Außerdem werde der mit Kühlcontainern angebotene Kühlraum auch Verladern, die nur kleinere Mengen benötigten, bessere Möglichkeiten bieten.

Ihren kürzlich übernommenen 12.552-TEU-Neubau »CMA CGM Alaska« setzt der fanzösische Carrier CMA CGM im Far East-North Europe FAL 1 Service ein. Es ist das bisher größte in dem Loop, der bis dahin mit elf Einheiten zwischen 9.500 TEU und 11.400 TEU betrieben wurde. CMA CGM wird außerdem ihren Asia-North Europe FAL 3 Service beginnend ab März mit dem Einsatz von sechs neuen 11.356-TEU-Einheiten um gut 10 % aufstocken. Die Schiffe, die zuvor noch bei Hyundai aufgelegen hatten, ersetzen sechs der bisher dort beschäftigten 8.500- bis 9.600-TEU-Schiffe. Die wöchentlich angebotene Transportkapazität wird damit erstmals über 10.000 TEU liegen. Auch andere Reedereien, wie Maersk und MSC, haben angekündigt, größere Schiffe als bisher –zwischen 12.500 TEU und 14.000 TEU – in ihren Fernostverkehren einzusetzen.

Nach Einschätzung von Drewry werden die Ratensteigerungen in den maßgeblichen Ost-West-Verkehren 2011 im Durchschnitt höchstens 7 % erreichen und damit deutlich unter den Erwartungen liegen. Gründe dafür seien die zu erwartenden hohen Tonnagezuwächse, die den Wettbewerb verschärften, und der Umstand, dass sich auch die kleineren Carrier in bestimmten Märkten durchaus gut behauptet hätten. Drewry geht davon aus, dass sich der Zuwachs der weltweiten Containerschiffsflotte im laufenden Jahr wegen der vielen zulaufenden Mega-Carrier bei 8,5 % bewegen wird, während das Ladungswachstum jedoch 7,4 % nicht überschreiten dürfte.

Das Containeraufkommen in den europäischen Häfen wuchs im Zeitraum von Januar bis November 2010 gegenüber 2009 auf der Importseite um 15,4 %, bei den Exporten um 10,3 %. Nach Daten von Container Trade Statistics (CTS) wuchsen die Exporte von Europa nach Asien im November nach 447.600 TEU im Oktober um 3,6 % auf 463.600 TEU. Die Importe von Asien erreichten im November 1,1 Mio. TEU und lagen damit um 1 % über dem Oktoberwert.

Die alle in Asien gelegenen fünf größten Containerhäfen der Welt haben 2010 zusammengenommen ein Wachstum von 15,4 % erreicht und damit das negative Ergebnis des Vorjahres gut ausgeglichen. Es war damals um 13 % gegenüber 2008 zurückgefallen. Festzuhalten ist, dass die fünf Häfen im Verlauf der ersten drei Quartale 2010 ein Gesamtwachstum von 18,1 % verzeichnen konnten, das im vierten Quartal jedoch auf nur noch 8,2 % abgeschwächt wurde. Abgesehen davon, dass Shanghai nun Singapur als Nummer Eins unter den Containerhäfen abgelöst hat, konnten die anderen Häfen ihre Ranking-Positionen behalten. Hongkong schlug 23,5 Mio. TEU um, ein Plus von 11,8 %, in Shenzhen waren es 22,5 Mio. TEU (+23,3 %) und in Busan 14,18 Mio. TEU (+18,4 %). Dicht hinter diesen Top-Five folgt die US-Hafengruppe Los Angeles / Long Beach mit 14,1 Mio. TEU.

Aserbaidschan

Die staatliche Ölgesellschaft Socar, die aserbaidschanische Investitionsgesellschaft AIS und Keppel Offshore, Singapur, haben eine Absichtserklärung über den Bau einer neuen Werft am Kaspischen Meer unterzeichnet. Danach soll im Juni 2013 in der Hauptstadt Baku mit dem Bau der entsprechenden Anlagen begonnen werden. Dabei soll Socar 64 %, AIS 25 % und Keppel die restlichen 11 % der Anteile an dem Schiffbaubetrieb halten. Geplant ist der Bau von Schiffen, die für den Einsatz im Kaspischen Meer geeignet sind.

China

Shenzhens westliche Hafengebiete – Shekou, Chiwan und Qianhai Bay – berichten über ein robustes Wachstum im vergangenen Jahr. Der Shekou-Terminal bewegte 3,98 Mio. TEU und damit 19 % mehr als im Vorjahr, beim Chiwan Container Terminal waren es 5,9 Mio. TEU, ein Plus von 29 %. Der Gesamtwert der über die Häfen laufenden Ex- und Importe erreichte 50,1 Mrd. US$ und damit ein Plus von 25,1 % gegenüber dem Vorjahr. Über die spezielle Zone Qianhai Bay liefen 2010 12 Mio. t Im- und Exportladungen.

Tianjin ist der erste Hafen in Nordchina, der im vergangenen Jahr im Hafenumschlag die 400-Mio.-t-Marke überschritten hat, beim Containerumschlag waren es rd. 10 Mio. TEU. Nach dem im April 2010 bekanntgegebenen Entwicklungsplan soll die Hafenzufahrt für Schiffe bis zu 300.000 t ausgebaggert werden, um bis 2015 den Gesamtumschlag auf 550 Mio. t und den Containerumschlag auf 17 Mio. TEU steigern zu können.

Wie Xinhua berichtet, haben die in der Provinz Shandong arbeitenden Schiffbaubetriebe während der ersten elf Monate letzten Jahres 41,6 % mehr Tonnage exportiert als 2009. Der Wert der exportierten Tonnage wuchs dabei um 110 % auf 1,8 Mrd. US$.

Als am 20. Dezember 2010 der Containerumschlag die 12-Mio.-TEU-Marke und der Gesamtgüterumschlag die von 400 Mio. t überschritt, hatte sich Guangzhou als drittgrößter Hafen des Landes und fünftgrößter in der Welt etabliert. Im Laufe des gerade begonnenen 12. Fünfjahresplans 2011 bis 2015 will Guangzhou weitere 3 Mrd. US$ in den Ausbau seines Hafens investieren, so dass mit der Realisierung mehrerer Großprojekte die Umschlagkapazität für Container bis 2015 auf 18 Mio. TEU und der Gesamtgüterumschlag auf 500 Mio. t gesteigert wird.

Hutchison Whampoa, Hongkong, will von der China Resource (Holdings) Co. Hafenbeteiligungen im Wert von umgerechnet 550 Mio. € übernehmen. Aufgestockt werden damit die Beteiligungen an den Tochtergesellschaften Hongkong International Terminals Ltd., Hutchison Ports Yantian Investments Ltd. und HIT Investments Ltd., die unter anderem Containerterminals in Hongkong und Shenzhen betreiben.

Das Hong Kong Marine Department berichtet, dass 2010 23,5 Mio. TEU umgeschlagen wurden, 11,8 % mehr als im Vorjahr. Die Dezember-Zahlen zeigen gegenüber dem Dezember 2009 eine Zunahme um 6 % auf 1,9 Mio. TEU.

Der in der Provinz Shandong gelegene Hafen Yantai hat am 14. Dezember 2010 im Güterumschlag erstmals die 200-Mio.-t-Marke übersprungen und sich damit als zehntgrößter Hafen in China etabliert. Bis 2015 sollen 300 Mio. t erreicht werden.

Die Häfen der Fujian Provinz wollen innerhalb der nächsten fünf Jahre ihre Kapazitäten für den Containerumschlag auf 16 Mio. TEU jährlich ausbauen, für den Gesamtgüterumschlag auf 250 Mio. t. Speziell Xiamen und Mei­zhouwan sollen so entwickelt werden, dass dort in jedem Jahr 200 Mio. t über die Kaikanten gehen können.

Der im Südwesten gelegene Hafen Qingzhou hat in den Monaten Januar bis November 2010 27,2 Mio. t Güter umgeschlagen. 52,1 % mehr als in den gleichen Vorjahresmonaten. 206.000 TEU gingen über die Kaikanten, 133,5 % mehr als 2009. Der Hafen bietet 52 Liegeplätze, 15 davon sind für die Abfertigung von Schiffen mit 10.000 t und darüber geeignet.

Deutschland

Nach Aussage des niedersächsischen Wirtschaftsministers Jörg Bode bestehen bereits Pläne für eine Vergrößerung des Tiefwasserhafens JadeWeserPort in Wilhelmshaven, der im August 2012 den Betrieb aufnehmen soll. Das Land Niedersachsen führe bereits erste Gespräche mit möglichen Investoren, auch aus China und dem arabischen Raum. In Wilhelmshaven sollen nach der Fertigstellung des Terminals jährlich 2,7 Mio. TEU umgeschlagen werden können.

Frankreich

In Marseille-Fos sind die ersten zwei von insgesamt fünf Post-Panamax-Brücken für den Containerterminal 2XL installiert worden. Sie können bis zu 100 t über 22 Containerreihen hinweg heben und damit die derzeit größten Containerschiffe bedienen. Für jeweils zwei dieser Mega-Containerschiffe ist die 840 m lange Kaistrecke ausgelegt. Davor ist die Wassertiefe bis auf 14 und 16 m ausgebaggert worden. Dieser Teil der 50 ha umfassenden Terminals ist für 35 Jahre an Portsynergie, ein Joint Venture von CMA CGM und DP World, vergeben und soll im März dieses Jahres den Betrieb aufnehmen. Der zweite, an MSC vergebene Teil des Terminals, soll Ende 2011 folgen. Mit der Inbetriebnahme des Terminals FOS2XL wird sich die Umschlagkapazität auf 2 Mio. TEU p.a. mehr als verdoppeln. 2016 wird die nächste Kapazitätserweiterung erwartet, wenn der an Hutchison vergebene Terminal 4XL fertig wird. Damit soll dann eine Umschlagkapazität von 3,5 Mio. TEU p.a. erreicht werden.

Kanada

Das Containeraufkommen in Montreal wuchs um 6,1 % gegenüber dem Vorjahr, was den Hafen – so die offizielle Verlautbarung – wieder nahe an die Ergebnisse von 2007 herangebracht habe. Außerdem habe der Umschlag sowohl von Flüssigladungen zugenommen, wie auch der von Massengütern. Bei dieser Gelegenheit wurde auch auf das Vorhaben hingewiesen, den Cast Terminal im laufenden Jahr soweit auszubauen, dass dort zwei 270-m-Schiffee gleichzeitig abgefertigt werden können.

Nach Mitteilung der St. Lawrence Seaway Corp. Ist die Anzahl der Schiffe, die diesen Seeweg nutzen, im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr davor um 15 % gestiegen. Die Tragfähigkeit der Schiffe belief sich auf 35,5 Mio. t. 63 % der Ladungen entfielen auf General Cargo 63 %, 35 % auf Eisenerz und 10 % auf Getreide 10 %. Im Bereich General Cargo waren es hauptsächlich Breakbulk-Partien von Eisen- und Stahlerzeugnissen sowie Projektladungen, etwa Komponenten für Windkraftanlagen. Für das laufende Jahr wird ein weiteres Wachstum erwartet.

Kolumbien

Die Portuaria Regional de Cartagena hat bei der finnischen Cargotec einen 40-Mio.-€-Auftrag platziert. Geliefert werden sollen bis Mitte 2012 zwei Kalmar Kaikrane und 24 RTG. Alle Geräte sind besonders umweltfreundlich ausgelegt, bis hin zu Null-Emissionen. Im Rahmen der Caribbean Shipping Association ist Cartagena bereits fünfmal als bester Hafen in der Karibik ausgezeichnet worden. Die Umschlagkapazitäten für Container sollen bis auf 4,5 Mio. TEU p.a. erweitert werden

Pakistan

Mit der Abfertigung des ersten Schiffes, der »CMA CGM Wagner« (5.782-TEU) ist der Containerterminal Port Qasim nahe Karachi offiziell in Betrieb genommen worden. Mit diesem wichtigsten Expansionsschritt von DP World Karachi ist eine Kapazitätssteigerung auf 1,2 Mio. TEU p.a. erreicht. Der neue Terminal verfügt bei 13 ha Fläche über 670 m Kailänge mit drei Brücken sowie sechs RTG. Schiffe bis zu 6.700 TEU können bedient werden. In den nächsten Jahren sollen die Terminalanlagen weiter ausgebaut werden.

Polen

Der Hafen Danzig ist auf Erfolgskurs. Im vergangenen Jahr gingen dort 26 Mio. t Güter über die Kaikanten. Nach einer Mitteilung der Hafenverwaltung ist der Aufschwung vor allem auf den steigenden Umschlag flüssiger Brennstoffe (14 Mio. t) zurückzuführen. Der Export von Kohle ging dagegen auf 2,3 Mio. t zurück. Zweitwichtigste Gütergruppe sind Container mit 500.000 TEU. In diesem Segment wurde 2010 ein Fünftel des gesamten Umschlags bewegt. Seit Anfang 2010 ist der Deepwater Container Terminal DCT) in Betrieb, der auch von ganz großen Containerschiffen bedient werden kann.

Schweden

Die Umweltbehörde hat keine Einwände gegen den Bau eines neuen Containerhafens bei Norvikudden in Nynäshamn vor Stockholm. Einen entsprechenden Antrag hatte die Stockholmer Hafenbehörde mit dem Argument gestellt, dass die Schaffung neuer Container-Umschlagmöglichkeiten im wirtschaftlichen Interesse dringend erforderlich sei.

Singapur

Die Maritime and Port Authority meldet für 2010 im Containerumschlag ein Plus von 10 % gegenüber dem Vorjahr auf 23,5 Mio. TEU. Im Dezember gingen 2,4 Mio. TEU über die Kaikanten, 4 % mehr als im Dezember 2009.

USA

Es wird erwartet, dass die über die Haupthäfen laufenden Güterimporte im Januar um 8 % über denen des Vorjahres liegen. Im November wurden in den US-Häfen nach den jüngsten aktuell vorliegenden Zahlen 1,23 Mio. TEU umgeschlagen. Das war zwar ein Rückgang um 1,6 % gegenüber dem Vorjmonat, aber eine Zunahme um 13 % im Vergleich mit dem November 2009. Im laufenden Jahr wird wegen der Konsumzurückhaltung weiter Kreise der Bevölkerung bis jetzt von einer schwer einschätzbaren Entwicklung ausgegangen.