ABB Turbo Systems hat Anfang März dieses Jahres in Anwesenheit von Vertretern[ds_preview] namhafter Klassifikationsgesellschaften auf dem Heißgas-Prüfstand in Baden (Schweiz) die Typprüfung seines Aufladesystems für die zweistufige Aufladung erfolgreich durchgeführt. Damit wurde ein großer Schritt in Richtung auf die Baumusterzulassung für den Einsatz auf mittelschnelllaufenden Dieselmotoren gemacht.
Das von ABB unter der Markenbezeichnung »Power2« angebotene zweistufige Aufladesystem für Viertaktmotoren besteht aus zwei hintereinander geschalteten Turboladern, einem Hochdrucklader und einem Niederdrucklader. Im Ladeluftstrom ist zwischen dem Niederdruck- und dem Hochdruckverdichter ein Ladeluftkühler geschaltet. Mit diesem System können Druckverhältnisse von 8 und mehr gefahren werden, wie sie im Zusammenhang mit der Ventilsteuerung nach dem Miller-Verfahren zwingend benötigt werden. Das Interesse an der forcierten Entwicklung der zweistufigen Aufladung liegt darin, dass selbst das mit den neuen einstufigen Turboladern der Baureihe A 100 von ABB bei Viertaktmotoren erreichbare Druckverhältnis von 5,8 nicht in allen Fällen für das Miller-Verfahren ausreicht.
Auf dem Heißgas-Prüfstand wurden die in Reihe geschalteten Turbolader eine Stunde lang mit höchstzulässiger Drehzahl und Betriebstemperatur gefahren, anschließend demontiert und die Bauteile in Gegenwart der Vertreter der Klassifikationsgesellschaften begutachtet.
Hans-Jürgen Reuß