International

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Alphaliner prognostiziert, wie andere Branchenbeobachter auch, für die kommenden Monate einen deutlichen[ds_preview] Fehlbestand an Containern, vor allem in China. Genannt werden dafür mehrere Gründe: Der wieder deutlich gewachsene Güteraustausch, die zunehmende Zahl von Mega-Containerschiffen, die nicht mit der entsprechenden Anzahl Boxen ausgestattet werden könnten, und die in der zurückliegenden Zeit heruntergefahrenen Produktionskapazitäten der Boxenhersteller in China, die nicht so rasch wieder auf Höchstlast gebracht werden könnten. Dafür, so Alphaliner, fehlten auch im Reich der Mitte zunehmend ausgebildete Fachkräfte.

Die weltweite Piraterie hat nach Zahlen des International Maritime Bureau (IMB) im ersten Quartal dieses Jahres einen neuen Höchststand erreicht. Insgesamt wurden 142 Attacken erfasst, davon allein 97 vor der Küste Somalias. 2010 waren es in der gleichen Periode »erst« 35 gewesen. Während der ersten drei Monate wurden sieben Menschen getötet und 34 verwundet. In Nigeria ereigneten sich drei Überfälle vor Lagos, in malaysischen Gewässern neun. Besondere Sorge bereiten die Angriffe auf große Tanker mit ihrer gefährlichen Ladung. Auch in diesem Segment fanden die weitaus meisten Überfälle durch somalische Verbrecher statt. Mit der Problematik der ausufernden Piraterie für die internationale Schifffahrt hat sich Ende Mai eine Konferenz in Dubai befasst, an der hochrangige Vertreter aus mehr als 50 Staaten teilgenommen haben, darunter 30 Außenminister. Wichtigstes Ergebnis war die Forderung nach einer weiteren Konferenz, und zwar unter der Leitung der UN.

Argentinien

Buenos Aires will am Kreuzfahrtboom teilhaben und hat seinen Hafen dafür ausgebaut. Am neuen Terminal »Quinquela Martin« können zwei Schiffen mit je 300 m Länge gleichzeitig festmachen. Erwartet wird, dass pro Saison 188 Kreuzfahrtschiffe die Anlage nutzen und Buenos Aires damit zum wichtigsten Kreuzfahrthafen Südamerikas aufsteigt. In der Saison 2011/2012 werden auch die 100.000-BRZ-Kreuzliner »Costa Pacifica«, »Costa Fortuna« und »Costa Magica« in der Metropole erwartet.

China

Die Häfen in der nordöstlichen Provinz Liaoning haben im Januar mit 988.000 TEU 21,8 % mehr umgeschlagen als im Januar 2010. Das Gesamtgüteraufkommen wuchs um 24,1 % auf 67,6 Mio. t, der Umschlag von Außenhandelsgütern um 8,4 % auf 16,4 Mio. t. In Dalian nahm der Umschlag um 15,8 % zu, in Yinkou um 24,7 %, in Jinzhou um 22,1 % und in Dandong um 45,8 %.

Auch 2010 war der Yangtze nach einer Meldung von Xinhua der am stärksten für den Güterverkehr genutzte Fluss der Welt, im sechsten Jahr hintereinander. In den Häfen entlang des Stromes wurden 1,4 Mrd. t Güter bewegt. Das Aufkommen im Unterlauf des Yangtze war am höchsten. Dort waren die Fahrwassertiefen im Abschnitt Nanjing–Taicang auf 10,5 m gebracht worden, im Abschnitt Taicang bis zur Mündung sogar auf 15,5 m. Damit können Schiffe mit bis zu 30.000 t Nanjing erreichen und solche mit 50.000 t Taicang. Im mittleren Lauf des Flusses ist das Fahrwasser von 2,9 m auf 3,2 m gebracht worden und im oberen Lauf von 1,9 m auf 2,7 m. Damit stehen insgesamt 2.688 km Flussstrecke für die Schifffahrt zur Verfügung.

In Hongkong wurden im Februar 1,5 Mio. TEU umgeschlagen, 2,4 % weniger als im Februar 2010. Im März gingen 2 Mio. TEU über die Kaikanten, ein Plus von 3,1 % gegenüber März 2010.

Nach Angaben von Xinhua haben die Containerproduzenten in der Provinz Guandong in den beiden ersten Monaten 2011 99.000 Container/TEU geliefert, 250 % mehr als im Vergleichszeitraum 2010. Die Masse der neuen Boxen, nämlich 56.000 TEU, ging nach Hongkong. Es folgten die USA mit 22.000 TEU und die EU mit 10.000 TEU.

Die Investitionen für den Ausbau des Hafens Chongquing sollen nach 456,5 Mio. US$ 2010 im laufenden Jahr noch einmal gesteigert werden. Damit wird eine Umschlagkapazität von 140 Mio. t angestrebt.

Der große staatliche Energieversorger China Datang Corporation will mit Investitionen in Höhe von 12,2 Mrd. US$ den Flusshafen Chaozhou in der Provinz Guandong entwickeln. Er soll zu »Chinas Amsterdam« werden und in erster Linie der Versorgung eines ebenfalls noch zu bauenden Mega-Kraftwerks mit Brennstoffen dienen. Geplant sind Anlagen für eine Umschlagmenge von 100 Mio. t jährlich. Der Hafen Qingdao will im laufenden Fünfjahresplan bis 2015 seine Umschlagkapazitäten auf 600 Mio. t und 20 Mio. TEU steigern. Dafür sollen vier Hafenteile schwerpunktmäßig ausgebaut werden, darunter als größter das Hafengebiet Dongjiakou, auf den der größte Teil der geplanten 3,1 Mrd. US$ Investitionsmittel entfallen wird. Im vergangenen Jahr sind in Qingdao 350 Mio. t umgeschlagen worden.

Die Provinz Shandong will im laufenden Jahr 1,3 Mrd. US$ in den Ausbau ihrer Häfen investieren. Ziel ist es, Kapazitäten für weitere 50 Mio. t Umschlag zu schaffen, um total auf 500 t p.a. zu kommen. Dazu sollen 15 neue Tiefwasserliegeplätze geschaffen werden, mit Schwerpunkten in Qingdaos’ Hafengebiet Dongjiakoe sowie in Lanshan, Rizhao und Yantai. Innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre will sich laut Xinhua Shandong mit seinen Häfen zu dem Hauptzentrum für den Umschlag von Erzen und Öl entwickeln, sowie zu einem wesentlichen Platz für den Containerumschlag in Nordostasien.

Der im Nordosten des Landes gelegene Hafen Yingkou meldet für das erste Quartal einen um 20 % auf 66,1 Mio. t gestiegenen Gesamtumschlag und für den Containerbereich eine Zunahme um 27 % auf 1,05 Mio. TEU. Wenn auch nicht unbedingt vergleichbar, verzeichnet auch der auf der Insel Hainan gelegene Hafen Yangpu ähnliche Zuwächse. Der Containerumschlag steigerte sich, verglichen mit den drei Monaten des Vorjahres, um 53 % auf 57.800 TEU.

Dubai

DP World, der viertgrößte internatio­nal engagierte Terminalbetreiber hat seine Ergebnisse für das Jahr 2010 vorgelegt. Danach ist der Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 35 % auf 450 Mio. US$ gestiegen. Der Umsatz stieg von 2,82 Mrd. US$ in 2009 auf 3,19 Mrd. US$ in 2010. Für das laufende Jahr wird ein weiteres Wachstum um 12 % erwartet.

Georgien

APM Terminals hat 80 % der Anteile am Seehafen Poti übernommen. Verkäufer war die Ras Al Khaimah Investment Authority der Vereinigten Arabischen Emirate, mit der der Hafen im Rahmen eines Joint Venture betrieben werden soll. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen 100 Mio. US$ in die Modernisierung der Anlagen investiert werden. 2010 sind in Poti 210.000 TEU umgeschlagen worden.

Indien

Nach Aussage des für die Schifffahrt zuständigen Ministers, GK Vasan, will die Shipping Corporation of India (SCI) im Laufe der nächsten zehn Jahre 6 Mrd. US$ in die Beschaffung neuer Schiffe investieren. Allein im Fiskaljahr 2011/ 2012 sollen 26 neue Schiffe die Flotte verstärken.

Das im Bereich Kohle und Massengut engagierte Unternehmen Karam Chand Thapar & Bros. (KCT) will in Ranchi, Jharkhand, mit Investitionen in Höhe von 9,5 Mio. USD eine Produktionsstätte für den Bau von Containern errichten. Angestrebte Kapazität sollen zunächst 705 TEU monatlich sein. International Container Terminal Services Inc. hat ein Joint-Venture-Abkommen für die Entwicklung und den Betrieb des im Aufbau befindlichen Kattupalli Containerterminals unterzeichnet. Er liegt in der Nähe von Chennai im Thiruvallr Distrikt/Tamil Nadu. Partner im Joint Venture ist das indische Unternehmen L&T Shipbuilding. Der neue Terminal ist mit zwei 350-m-Liegeplätzen und einer Gesamtfläche von 20 ha für eine Jahresumschlagkapazität von 1,2 Mio. TEU ausgelegt. Sie soll in einer zweiten Bauphase auf 1,8 Mio. TEU erhöht werden.

Kambodscha

In der Hafenregion Phnom Penh ist mit dem Bau eines von der chinesischen Regierung mit 28,2 Mio. US$ geförderten Containerterminals begonnen worden. Das 30 km östlich von Phnom Penh am Mekong gelegene Areal wird eine 300 m lange Kaistrecke für die Abfertigung von Schiffen bis zu 5.000 t erhalten und für eine Jahresumschlagkapazität von 120.000 TEU ausgelegt.

Kenia

Bei dem Mombasa Container Terminal (MCT) ist ein neues Containerdepot in Betrieb genommen worden. Die Investitionen dafür lagen bei 5,97 Mio. US$. Damit wird die Hoffnung verbunden, dass sich die chronische Hafenverstopfung etwas abbauen lässt.

Kroatien

International Container Terminal Services hat offiziell den Betrieb des Adriatic Gate Container Terminals übernommen und von Luka Rijeka die Mehrheit des Geschäftsanteile erworben.

Peru

APM Terminals ist ausgewählt worden, den Terminal Muelle Norte in Callao zu betreiben und ihn mit einem 749-Mio.-US$-Investment in eine Mehr-

zweckanlage für den Umschlag von Containern, General Cargo, RoRo und Breakbulk sowie für die Abfertigung von Kreuzfahrtschiffen umzubauen. Als jährliches Umschlagziel werden 2,9 Mio. TEU und 9,9 Mio. t sonstige Ladungen genannt.

Philippinen

International Container Sercices Inc. hat 2010 4,2 Mio. TEU umgeschlagen, 19 % mehr als 2009. Der Umsatz erhöhte sich um 25 % auf 527,1 Mio. US$. Der Profit rechnete sich auf 98,3 Mio. US$, ein Plus von 79 % gegenüber 2009.

Polen

Der belgische Terminalbetreiber Sea-Invest weitet seine Aktivitäten in Danzig aus. Dem Vernehmen nach hat das Unternehmen, das bereits an anderer Stelle im Hafen tätig ist, eine Konzession über ein Gelände von 30 ha erworben, auf dem vorrangig Getreide, Viehfutter und Biomasse umgeschlagen sowie Steinkohle und Eisenerz gelagert werden sollen.

Russland

In Königsberg / Kaliningrad hat der Bau eines neuen Komplexes für den Umschlag landwirtschaftlicher Produkte begonnen, der 2013 seinen Betrieb aufnehmen soll. Die Gesamtinvestitionen werden mit 310 Mio. € angegeben. Dabei geht es um die Schaffung von drei Liegeplätzen für Schiffe bis zu 50.000 t.

Singapur

Auf den Terminals des Stadtstaates sind im Februar 2,1 Mio. TEU über die Kaikanten gegangen, 1,7 % mehr als im Februar 2010. Im März waren es 2,5 Mio. TEU, ein Plus von 3,9 % gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres.

APL, die Containermarke von Singapurs Neptune Orient Lines (NOL) hat ein Abkommen mit dem Sri Lanka Port Authority’s Mahapola Training Institute getroffen, nachdem jährlich 20 angehende Seeleute auf APL-Schiffen ihre praktische Ausbildung erhalten. Außerdem wurde eine vertiefende Zusammenarbeit zwischen APL und dem Institut vereinbart. Gegenwärtig sind 24 Kadetten aus Sri Lanka auf APL-Schiffen beschäftigt.

Türkei

Dem Ende 2010 in Betrieb genommene Assan Port Iskenderun soll in einer zweiten Ausbauphase ein Kombiterminal angegliedert werden, um Container vom Schiff auf die Bahn umzuladen. Er soll Ende 2012 fertiggestellt sein.

Vietnam

Als erstes Großschiff hat der 11.500-TEU-Carrier »CMA CGM Columba« kürzlich den neu in Betrieb genommenen Cai Mep International Terminal (CMIT), 30 Meilen von Ho Chi Minh City entfernt, bedient. CMIT ist der erste Terminal des Landes, der dank seines auf 46 ft ausgebaggerten Fahrwassers derartig große Schiffe aufnehmen kann.