Spediteure vermissen Service bei Reedern

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Bei den Seehafenspediteuren in Hamburg macht sich wegen steigender Kosten in der[ds_preview] Dokumentation und Frachtenabrechnung Frustration breit. Schuld daran sollen die Linienreedereien sein, deren Agenturen nach Speditionsangaben bei der Datenverarbeitung schlampen. Auch nach vielen Jahren hätten es die Carrier noch nicht geschafft, sich auf den gemeinsamen Datenstandard der Hamburger Spediteure einzustellen, beklagte Willem van der Schalk, Geschäftsführer bei a. hartrodt und stellvertretender Vorsitzender des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp), bei der Jahresmitgliederversammlung Anfang Mai. Die Spediteure geben ihre ladungsbezogenen Daten in einem einheitlichen Format über den Datendienstleister Dakosy an die Agenturen, die allerdings in den meisten Fällen keine Schnittstellen dafür aufgebaut bzw. selbige abgebaut hätten.

»Alle Reeder haben noch ihr eigenes System. Die Mehrzahl druckt die Daten aus oder gibt sie nach Indien zur Weiterverarbeitung«, so van der Schalk. Bei der erneuten Eingabe und Umformatierung schlichen sich immer wieder Fehler ein, was sich dann in einem hohen Anteil mangelhafter Seefrachtbriefe widerspiegelt. Die Spediteure müssten erheblichen Aufwand in die Prüfung und Korrektur der Dokumente investieren. »Wir können nicht davon ausgehen, dass derselbe Datensatz, den wir einreichen, auch zurückkommt«, ärgert sich van der Schalk umso mehr, als die Spediteure den Reedern für die Datenanlieferung per Dakosy auch noch eine Gebühr zahlen.

Der Branchenverband mahnte ferner an, dass Bund und Länder bei dringend erforderlichen Infrastrukturprojekten wie der Elbvertiefung und der Y-Trasse auf der Schiene auf die Tube drücken. Eine Verlagerung von Ladungsströmen in die Westhäfen sei sonst die logische Konsequenz. Das gelte auch für das wertschöpfungsintensive Geschäft mit Export-Sammelcontainern, die zum Beispiel in Duisburg konsolidiert und dann über Rotterdam verschifft werden könnten.