International

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Der Mangel an verfügbaren Containern wird während des ganzen Jahres 2011 fühlbar[ds_preview] sein, prognostiziert das World Shipping Council (WSC). Besondere Auswirkungen werden mit dem geschätzten Fehlbestand vor allem zur Zeit der Hochsaison erwartet. Wesentlicher Grund ist neben der nach wie vor zu geringen Boxen-Produktion das Slow Steaming, mit dem die vorhandenen Container länger an Bord verbleiben.

Nach Angaben des Institute of International Container Lessors (IICL) sind im vergangenen Jahr die meisten der neu produzierten Container von Leasing­gesellschaften aufgenommen worden. Weniger als die Hälfte seinen an die Reedereien gegangen. Die Leasinggesellschaften zahlten rund 4 Mrd. US$ für 1,6 Mio. von insgesamt 2,75 Mio. neu in 2010 produzierter TEU.

Australien

Der Verband der Internationalen Spediteure Australiens hat heftige Klage über mangelnde Kapazitäten und den schleppenden Ausbau der wichtigsten Häfen des Kontinents geführt. So werde beispielsweise der 1-Mrd.-US$-Ausbau des zweitgrößten Terminals, Hutchison’s Port Botany in Sydney, zwar 2012 abgeschlossen sein, wodurch eine deutliche Verringerung der chronischen Verstopfung erwartet wird, aber die Kapazitäten würden auch dann nicht ausreichen. Weitere Ausbaupläne sind nicht bekannt. Der neue Hafen Hastings in Victoria benötigt noch zehn Jahre bis zu seiner Fertigstellung und in Melbourne wird es wahrscheinlich noch gut zwei Jahre länger dauern, bis die für 2015 angestrebte Steigerung der Umschlagkapazitäten von 1,9 Mio. TEU auf 2,7 Mio. TEU realisiert ist.

Brasilien

Rio de Janeiros Hauptcontainerterminals sollen mit Blick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 ausgebaut werden, da zu diesem Anlass vermehrte Warenströme erwartet werden. Angeblich wollen Multiterminals und Grupo Libra, die beiden Betreiber der Terminals, innerhalb der nächsten drei Jahre insgesamt 611 Mio. US$ investieren. Damit soll nach Abschluss von Baggerarbeiten die jährliche Umschlagkapazität der Terminals von derzeit 650.000 TEU verdreifacht werden.

China

China hat Interesse an einem Beitritt zum International Transportforum (ITF), einer Unterorganisation der OECD, erkennen lassen. Eine entsprechende Erklärung hat Vize Transportminister Gao Hongfeng während der ITF-Jahrestagung in Leipzig abgegeben.

Nach Mitteilung der Transport Commission of Shenzhen Municipality ist in Shenzhen 2010 die Rekordmenge von 22,51 Mio. TEU umgeschlagen worden, 23,3 % mehr als im Jahr davor. 75 % davon entfielen auf Überseeverkehre. Von Shenzhen aus bestehen Verbindungen zu mehr als 300 Häfen in über 100 Ländern und Regionen. Für das laufende Jahr wird ein Umschlag von 230 Mio. t und 23,5 Mio. TEU prognostiziert. Im Laufe der ersten vier Monate gingen 8,64 Mio. TEU über die Kaikanten, das sind 3,4 % mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Nachdem kürzlich der 400.000-tdw-Bulker »Vale Brasil« als derzeit größtes Schiff in Fahrt gekommen ist, beschäftigt sich nun die Sinopacific Shipbuilding Group mit Plänen für die Konstruktion eines 600.000-tdw-Schiffes.

Während des ersten Quartals sind an Ningbo’s Meishan Island Container Terminal 258 in Überseeverbindungen verkehrende Schiffe abgefertigt und 10.000 TEU umgeschlagen worden – ein Zuwachs von 44 % im Vergleich mit dem letzten Quartal des Vorjahres. Es waren 165 Schiffe und 51.000 TEU aus Verbindungen mit Korea, 51 und 34.648 TEU aus solchen mit Westafrika und 43 mit 24.050 TEU entfielen auf Südamerika-Linien. Ningbo hat allein im Laufe des ersten Quartals 183,3 Mio. US$ in den weiteren Ausbau seiner Hafenanlagen investiert.

2,7 Mrd. US$ sollen in den Ausbau des unteren Laufes des Yangtze-Flusses investiert werden. Danach können Schiffe mit Tragfähigkeiten bis zu 50.000 t Nanjing bedienen. Ziel des vom Transportministerium und der Jiangsu-Provinzregierung getragenen Projektes ist es, durch die Baggerarbeiten die Verstopfung der Zufahrten und Gewässer in der Region Shanghai und der Yangtze-Mündung zu reduzieren.

Der Ausbau des 39,2 km langen Wuxi-Abschnittes im Beijing-Hangzhou-Kanal nahe Shanghai ist abgeschlossen. Der auf 90 m verbreiterte und auf 3,2 m vertiefte Streckenabschnitt kann nun von Schiffen bis zu 1.000 t befahren werden.

Der Güteraustausch zwischen Festlandchina und Taiwan gewinnt immer stärker an Fahrt. So sind zwischen den Häfen der Provinz Fujian und Taiwan während der ersten vier Monate 2011 mit 365 Abfahrten 2,14 Mio. t Güter transportiert worden. Fujian-Unternehmen boten 254 Abfahrten und beförderten 1,26 t Ladung, Taiwan-Carrier waren mit 111 Abfahrten und 875.800 t dabei. Insgesamt war dies im Vergleich mit dem Vorjahr ein Wachstum von fast 25 %. Auch in der Transhipment-Funktion gewinnen Fujians Häfen, allen voran Xiamen, an Bedeutung. Es wurden laut Xinhua während der ersten vier Monate 3,7 Mio. t aus den Zentral- und westlichen Provinzen umgeschlagen – 83 % mehr als im Vorjahr. Um diese Entwicklung zu fördern, will die Provinzregierung verstärkt in den Ausbau der Hinterlandverbindungen investieren.

Auch die Statistiken der Provinzregierung Zhejiang zeigen, dass die Gütermengen im Direktverkehr mit Taiwan zunehmen. Danach sind über die Häfen der Provinz im ersten Quartal 37.537 TEU und 182.869 t Massengüter nach Taiwan verschifft worden. Über Ningbo-Zhoushan liefen allein im März 12.469 TEU, ein Plus von 16 % gegenüber dem Vormonat, und 64 150 t Bulkladungen, ein Plus von 192 %.

Hefei, ein Binnenhafen in der östlichen Hinterlandprovinz Anhui gelegen, hat im Mai 10.029 TEU umgeschlagen und hofft nun, bis Ende des Jahres 25.000 TEU zu erreichen. Hefei ist der Hauptcontainerumschlagplatz der Region. Über die Hälfte der in der Provinz generierten Container wird dort umgeschlagen. Es ist das Ziel, bis 2015 eine Umschlagmenge von 200.000 Boxen und einen Gesamtgüterumschlag von 40 Mio. t zu erreichen.

In Guangzhou wurden im April 962.000 TEU bewegt, 13,6 % mehr als im April 2010. Der Gesamtgüterumschlag wuchs um 8,1 % auf 25,3 Mio. t.

Erneut ist es einer chinesischen Werft gelungen, einen koreanischen Wettbewerber bei einem bedeutenden Containerschiffsauftrag zu überrunden. Seaspan hat bei den zur Yangzijang-Gruppe gehörenden, nahe Shanghai gelegenen Werften Jiangsu Yangzi Xinfu und Jiangsu New Yangzi zur Ablieferung 2014/15 sieben 10.000-TEU-Schiffe geordert und sich eine Option auf 18 weitere gesichert. Der Auftragswert wird mit 2,5 Mrd. US$ angegeben. Dem Vernehmen nach hat Seaspan zudem Interesse an dem Bau weiterer 22 10.000-TEU-Schiffe auf einer chinesischen Werft. Jedes von ihnen soll 8 % weniger Gewicht haben als derzeit in Fahrt befindliche Schiffe dieser Klasse und 25 % weniger Brennstoff verbrauchen (siehe S. 49).

Nach Angaben des Hong Kong Marine Departments wurden im Mai 1,98 Mio. TEU umgeschlagen, was geringfügig mehr ist als die im Mai des Vorjahres erreichte Menge.

Indien

Nachdem der Jawahralal Nehru Port Trust es 2009 abgelehnt hat, APM Terminals im Rahmen eines Joint Venture als Bieter für den Betrieb des Gateway Terminals India zuzulassen, hat APM dieses nun mit einer Entscheidung des Indian Supreme Court erzwungen.

Iran

Trotz der verhängten Sanktionen ist der Containerumschlag in den Häfen des Landes um 11 % auf über 3 Mio. TEU gestiegen, der Gesamtgüterverkehr, ohne Ölverladungen, wuchs sogar um 12 % auf 97 Mio. t. Der Haupthafen, Bandar Abbas, erledigte mit 2,59 Mio. TEU den größten Teil des Boxenumschlags, ein Plus von 17,5 %. Offiziellen Angaben zufolge haben private Investoren 57 Mio. US$ in den Hafenausbau investiert.

Pakistan

Nach einer offiziellen Mitteilung soll China den Hafen Gwadar weiter ausbauen und dessen Betrieb übernehmen. Einer der Hintergründe ist der Wunsch, dass China in Gwadar eine Basis für Pakistans Marine baut. Gwadar liegt in der Nähe der Grenze zum Iran und könnte auch für die Ölimporte Chinas interessant werden.

Russland

NMTP, der Betreiber des Hafens von Novorosiysk, Russland größtem Seegüterumschlagplatz, will dort in den nächsten Jahres für verschiedene Projekte 620 Mio. US$ investieren. U.a. geht es dabei um den Bau eines Containerterminals mit einer Jahreskapazität von 1,2 Mio. TEU dessen erste Bauphase 2014 abgeschlossen sein soll. Auch in Baltiysk (Pillau) nahe Kaliningrad sind neue Containeranlagen geplant. Dort sollen insgesamt 53 Mio. US$ investiert werden, um die Umschlagkapazität von 100.000 TEU auf 400.000 TEU jährlich zu bringen.

An der Schwarzmeerküste soll 2013 mit dem Bau des neuen Handelshafens Taman begonnen werden. Die Fertigstellung ist mit Kapazitäten zwischen 66 und 100 Mio. t jährlich für 2018 geplant. Als Baukosten werden 3,7 Mrd. € genannt. Ein Drittel werden private Anleger aufbringen, der Rest kommt aus dem Staatshaushalt. Den Bau eigener Terminals planen etwa der Düngemittelhersteller Uralkalij, die Bergbaufirmen SUEK und Metalloinvest sowie der Getreidehändler OZK.

Die St. Petersburger Fourth Stevedoring Company hat den zweiten Liegeplatz mit einer Länge von 257 m an einer Wassertiefe von 11,5 m fertiggestellt und bietet nun 477 m Kailänge.

Singapur

Die NOL-Gruppe hat angekündigt, in einem Joint Venture mit SITC Interna­tional Holdings, Shanghai, 25,8 Mio. US$ auf Basis einer 30-Jahres-Konzession in einen Containerterminal mit zwei Liegeplätzen in Qingdao zu investieren. Der Terminal mit einer Kapazität von 1,5 Mio. TEU jährlich soll in der zweiten Jahreshälfte in Betrieb genommen werden. Es ist NOLs erstes Engagement auf dem chinesischen Festland.

Wie die Maritime and Port Authority mitteilt, sind im Mai an den Anlagen des Stadtstaates 2,6 Mio. TEU über die Kaikanten gegangen. 2,4 Mio. TEU waren es im Mai 2010.

Taiwan

Kaohsiung baut aus: Das Harbour Bureau will knapp 69 Mio. US$ für die Modernisierung von drei Liegeplätzen am Containerterminal No. 4 sowie für Baggerarbeiten investieren, um dort ausreichende Wassertiefe für 10.000-TEU-Schiffe zu schaffen. Weitaus mehr will Yang Ming Marine Transport aufwenden, um den Terminal No. 6 auf die Abfertigung von 12.500-TEU-Einheiten vorzubereiten. Weitere Ausbauarbeiten sind in Vorbereitung.

USA

Charleston hat eine Zusage des US Army Corps of Engineers über 300 Mio. US$ für Baggerarbeiten erhalten, mit denen die Wassertiefe auf 13,5 m gebracht werden soll. In einer nächsten Ausbaustufe soll die Tiefe auf 15,2 m gebracht werden. Dazu heißt es: »With bigger ships and expanding exports, the United States needs a true 50-foot-harbour (15,2 m) in the southeast.«

Vietnam

Die Arbeiten am 3,6-Mrd.-US$-Projekt Van Phong Port sind zumindest vorerst ausgesetzt. Er war für die Abfertigung von Schiffen bis zu 9.000 TEU ausgelegt worden. Als Gründe für den Baustopp nennt die Vietnam Port Association (VPA) sowohl geologische als auch finanzielle Probleme. Eine gewisse weitere Problematik seien die immer noch wachsenden Containerschiffsgrößen, so dass es Unsicherheiten gebe, auf welche man sich einstellen müsse.