Neue Vertriebspartner für bekannte Schiffsmotoren im Leistungsbereich bis 1.000 kW

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Im hart umkämpften Marktsegment für Schiffsmotoren des Leistungsbereichs bis 1.000 kW haben sich[ds_preview] innerhalb eines knappen Jahres einige Veränderungen ergeben, die bislang nur in begrenztem Umfang bekannt geworden sind. Interessanterweise zeigen sich dabei auch im Fall von Mutter- und Tochtergesellschaften völlig entgegengesetzte unternehmenspolitische Entscheidungen.

So gaben Volkswagen und Cummins MerCruiser Diesel (CMD) im August vergangenen Jahres bekannt, dass man mit einem Kooperationsvertrag »eine Partnerschaft auf dem Gebiet der Entwicklung und Belieferung« von Schiffsmotoren beschlossen habe. Danach soll die Entwicklung der Motoren, besonders im Hinblick auf die Einhaltung bestimmter Abgasregelwerke in den USA, gemeinsam betrieben werden. VW soll die Serienfertigung dieser Motoren in Salzgitter aufbauen, während CMD den weltweiten Vertrieb, auch für die bisherigen VW-Schiffsmotoren, unter seinem Markenzeichen seit Anfang 2011 übernommen hat.

Die Tochtergesellschaft der Volkswagen AG, Scania, ging genau den umgekehrten Weg. Der schwedische Fahrzeughersteller vertritt seit Januar dieses Jahres seine Interessen bei Industrie- und Schiffsmotoren wieder selbst. Die seit 2000 bei der von Scania unabhängigen Vertriebsgesellschaft ScanDiesel GmbH in Bremen liegende Verantwortung für diesen Geschäftsbereich wurde zurück auf die Scania Deutschland GmbH in Koblenz übertragen. Wie es offiziell dazu heißt, ist diese Maßnahme ein Teil der Langzeitstrategie des Unternehmens, »um stärker als bisher Synergien zu nutzen«. Das Schiffsmotorenprogramm von Scania umfasst eine Baureihe mit Sechs- und Achtzylindermotoren für Haupt- und Hilfsantriebe im Leistungsbereich von rund 200 bis 600 kW, die gemäß ZKR Stufe 2 zertifiziert sind.

Die ScanDiesel GmbH hat schnell einen Ersatz für das Geschäft mit Scania-Motoren gefunden. Mit Wirkung vom 1. August 2011 vertritt das Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, zusätzlich zum Programm von AGCO-Sisu-Motoren (rund 50 bis 300 kW) und den Viertaktmotoren von Mitsubishi (rund 940 bis 1.500 kW), den französischen Hersteller Moteurs Baudouin SA. Damit stehen den Bremern für Schiffshaupt- und Hilfsantriebe Sechs-, Acht- und Zwölfzylinder-Motoren im Leistungsbereich von rund 130 bis 800 kW zur Verfügung, die nach ZKR Stufe 2 zertifiziert sind.