Containerumschlag führt zu guten Halbjahreszahlen

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Deutschlands größter Universalhafen Hamburg profitiert von einer erstarkten Weltkonjunktur und erreicht mit[ds_preview] 9,4 % ein kräftiges Plus im Seegüterumschlag. In der ersten Jahreshälfte wurden insgesamt 64,1 Mio. t umgeschlagen. Der Stückgutumschlag brachte ein starkes Wachstum und erreichte mit 44,7 Mio. t einen Zuwachs von 15,1 %, wobei der Anstieg allein auf den Containerumschlag zurückzuführen ist, der mit einem Plus von 17,4 % auf rund 4,3 Mio. TEU kletterte. Dagegen blieb der Massengutumschlag im gleichen Zeitraum leicht unter dem Ergebnis von 2010.

Positive Effekte auf den Hamburger Hafen hatte unter anderem die strategische Ausrichtung der Linienreedereien, die auf der einen Seite die Größeneffekte durch größere Schiffseinheiten für weiteres Wachstum nutzten und auf der anderen Seite Vereinbarungen von Vessel-Sharing-Agreements und Slotcharter-Vereinbarungen trafen. Im ersten Halbjahr konnte Hamburg bereits mehr als zehn neue Liniendienste begrüßen. Gleichzeitig wurden zunehmend in den neuen und bestehenden Liniendiensten größere Schiffseinheiten eingesetzt.

Das Wachstum im Containerumschlag ist auf positive Entwicklungen in allen Fahrtgebieten zurückzuführen. So nahm der Containerumschlag im Verkehr mit den europäischen Häfen mit einem Zuwachs von 25,9 % auf 1,2 Mio. TEU überdurchschnittlich zu. Hauptwachstumsregion waren in den ersten sechs Monaten die Containerverkehre mit Russland, Polen und den Baltischen Staaten, die mit einer Zunahme von 50,5 % auf 505.000 TEU anstiegen. Der Containerumschlag mit Russland entwickelte sich im ersten Halbjahr überdurchschnittlich und erreichte ein Volumen von 276.000 TEU. Dies entspricht einem Zuwachs von 45 %. Russland baut damit seine Position als Hamburgs bedeutendster Handelspartner im Europa-Containerverkehr und drittstärkster Handelspartner im weltweiten Containerverkehr aus. Auch der Containerumschlag mit Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden erreichte mit 443.000 TEU ein kräftiges Plus von 13,4 %.

Der Containerumschlag mit Nord-, Zentral- und Südamerika verzeichnete im ersten Halbjahr mit 460.000 TEU einen Zuwachs von 21,2 %. Mit einem Containerumschlag von 117.000 TEU via Hamburg verzeichnete auch Afrika ein Plus von 21,2 %. Die für den Hamburger Hafen wichtigste Marktregion Asien entwickelte sich im ersten Halbjahr mit einem Umschlagergebnis von 2,5 Mio. TEU sehr positiv und kam auf ein Plus von 12,9 % im Containerumschlag mit Hamburg. Die Containerverkehre mit China, Hamburgs größtem Handelspartner im Containerumschlag, erreichten rund 1,4 Mio. TEU und damit einen Zuwachs von 14,7 %.

Unterdessen blieb der konventionelle Umschlag von Stückgut in den ersten sechs Monaten mit einem Ergebnis von 1,2 Mio. t (-6,9 %) unter dem Vorjahresergebnis. In diesem Segment konnte der mit 13,3 % im Export und mit 38,5 % im Import gewachsene Fahrzeugumschlag nicht die Rückgänge im Fruchtumschlag (-17,5 %) und bei anderer konventioneller Ladung ausgleichen. Der Rückgang im Massengutumschlag um 1,8 % auf 19,4 Mio. t lag vor allem an schwächeren Exporten von Getreide. Auf der Importseite konnte dagegen das Vorjahresergebnis verbessert werden, wozu Ölfrüchte, Getreide, Futtermittel, Kohle und Koks beitrugen.

Eine weitere Aufwärtsentwicklung im Seegüterumschlag des Hamburger Hafens ist stark abhängig von einem anhaltend positiven Weltwirtschaftsklima. Dabei schließt Claudia Roller, Vorstandsvorsitzende von Hafen Hamburg Marketing, nicht aus, dass die Risiken im Zusammenhang mit der Verschuldungsproblematik Europas und der USA auch Einfluss auf die noch hohe Nachfragesituation der Märkte nehmen kann. Unter dieser Voraussetzung erwartet Roller 2011 beim Gesamtumschlag einen Zuwachs zwischen 8 und 10 % auf 131 Mio. t. Beim Containerumschlag geht sie mit knapp 9 Mio. TEU von einem Jahreszuwachs von mehr als 10 % aus.