Port News

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International

Für die kommenden drei bis vier Jahre prognostiziert der[ds_preview] maritime Analyst SeaIntel weiter ein deutliches Ungleichgewicht auf den weltweiten Containerschiffsmärkten. Die Stellplatzkapazität werde um 11 % zulegen und damit das erwartete Ladungsaufkommen mit etwa 8 % Wachstum deutlich übersteigen.

Laut Braemar Seascope’s Cellular Fleet Data wird die weltweite Containerflotte 2011 um 250 Neubauten mit der Rekordmenge von 1,5 Mio. TEU wachsen. Eine Zunahme um 9,5 %. Die Gesamtstellplatzkapazität wird damit auf 16,8 Mio. TEU gebracht. 59 der zulaufenden Neubauten haben Kapazitäten von über 10.000 TEU. Allein für das erste Quartal 2012 wird die Ablieferung von etwa 8o Schiffen erwartet.

Drewry Maritime Research geht davon aus, dass der wachsende Bedarf an Aufstockung von Terminalkapazitäten innerhalb der kommenden fünf Jahre große zusätzliche Flächennutzungen erfordern wird. Das gelte vor allem für Fernost und Südostasien. In diesen Regionen könne sich der Bedarf auf bis zu 90 % der bereits jetzt genutzten Flächen belaufen. Auch die Häfen in Lateinamerika und Mittelost hätten ähnliche Probleme zu bewältigen. Etwas entspannter könne man dagegen die Lage in Afrika sowie in Nordamerika und Nordeuropa sehen. Unklar sei die Situation in Indien. Dort gebe es zwar eine ganze Reihe von Projekten, aber wie und in welcher Form sie vorangetrieben würden, sei gegenwärtig nicht zu beantworten.

China

Shanghais Jinshan-Hafen soll großzügig weiter ausgebaut werden, um Shanghai insgesamt zu einem internationalen Schifffahrtszentrum zu entwickeln. Wesentlich geht es dabei um die Stärkung der Umschlagkapazitäten für Massengüter und Chemikalien. Der Plan sieht vor, an 2,4 km Küstenlinie entsprechende Terminals zu bauen und 16,7 km2 dahinter liegendes Land zu erschließen. 2013 sollen Detailpläne fertig ausgearbeitet sein, so dass 2014 mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann.

Die Guangzhou-Hafengruppe hat für das erste Halbjahr einen Containerumschlag von 5,2 Mio. TEU gemeldet. Das sind 10,2 % mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Gesamtgüterumschlag belief sich auf 140 Mio. t, ein Plus von 8,7 % gegenüber den ersten sechs Monaten 2010.

Ähnliche Erfolgsmeldungen kommen aus Ningbo, wo im ersten Halbjahr 8,45 Mio. TEU (+14 %) und insgesamt 248 Mio. t (+9,3 %) Ladung über die Kaikanten gingen, und auch aus Tianjin, wo der Zuwachs im ersten Halbjahr 19,4 % auf 4,57 Mio. TEU betrug. Das Gesamtumschlagvolumen belief sich auf 4,57 Mio. TEU, ein Plus von 10,4 %.

Um die Entwicklung des Yangtze als Schifffahrtsweg zu beschleunigen, sollen Regierungsangaben zufolge im Rahmen des laufenden Fünfjahresplanes 5,57 Mrd. US$ vor allem für Baggerarbeiten investiert werden.

Shenzhen, der viertgrößte Containerhafen der Welt, will seinen Containerumschlag bis 2015 auf 28 Mio. TEU jährlich steigern. Im vergangenen Jahr waren es 22,5 Mio. TEU, in diesem Jahr wird mit 23,5 Mio. TEU gerechnet.

Nach Angaben der China Federation of Logistics and Purchasing (CFLP) wird das Hafeninvestitionsprogramm des Landes kontinuierlich fortgesetzt. Beispiele:

• Die in der Provinz Jiangsu gelegene Dafeng Port Group ist mit Hongkongs Birmingham International Holdings eine strategische Partnerschaft eingegangen, um gemeinsam den Hafen Dafeng weiter zu entwickeln. Ansonsten wird weiter in den Ausbau des Beijing-Hang­zhou Kanals investiert, um dessen Leistungsfähigkeit zu steigern.

• Die Zhuhai Port Group im Westen der Provinz Guangdong plant zusammen mit einem lokalen Investor den Bau eines Terminals, der in der ersten Phase zwei Liegeplätze für 1.000-Tonner erhalten soll. Die Zhuhai Port Group sucht darüber hinaus Partner für den Bau von je einem Massengut-Umschlagplatz für 200.000- bzw. 100.000-Tonner im Gaolan Hafengebiet.

• Shouguang in der Provinz Shandong hat im März mit der Ausbaustufe eins begonnen, um zunächst eine Umschlagkapazität von 15 Mio. t zu erreichen. Längerfristig sind 50 Mio. t geplant. Dafür wird eine Kailänge von 8.000 m zur Verfügung stehen sowie eine rückwärtige Fläche von 666 ha.

• Wenzhou Port Group, Shanghai International Port Group und Ningbo Port Group wollen gemeinsam 155 Mio. US$ investieren, um den Hafen Wenzhou auf eine Umschlagleistung von 1 Mio. TEU jährlich zu bringen.

• Ningbo will massiv investieren, um die Containerumschlagkapazität um weitere 2 Mio. TEU zu steigern und das Gesamtvolumen auf 366 Mio. t zu bringen. Während des ersten Halbjahres wurde im Containerumschlag die Rekordmenge von 7,08 Mio. TEU erreicht, eine andere Meldung spricht von 8,45 Mio. TEU (s.o.).

• Die Provinz Liaoning plant die Entwicklung von sechs wichtigen Häfen, um eine Gesamtumschlagkapazität von 1,1 Mrd. t zu erreichen. In Beihai ist der Bau von drei neuen Terminals für 2 Mio. t Umschlagkapazität ge­plant.

• Wuhan geht im Laufe des Fünfjahresplanes bis 2015 insgesamt 111 neue Hafenprojekte an, mit denen die jährlichen Umschlagkapazitäten auf 2 Mio. TEU und 200 Mio. t insgesamt steigen sollen.

• Die Tianjin Port Group will bis 2015 16,7 Mrd. US$ investieren, um ihre Umschlaganlagen auf eine Jahreskapazität von 560 Mio. t zu bringen, darunter 18 Mio. Container (TEU).

Die Häfen im Norden der Provinz Hebei haben im ersten Halbjahr 346 Mio. t Güter umgeschlagen. Das sind 16,7% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und mehr als die Hälfte des Volumens aller in Hebei arbeitenden Häfen. In Qinhuangdao gingen 143 Mio. t über die Kaikanten (+6,9 %), in Tangshan waren es 147 Mio. t (+25,4 %) und in Huanghua 55,91 Mio. t (+23,4 %).

Einen robusten Umschlagzuwachs im Verlauf des ersten Halbjahres meldet auch der Hafen Qinzhou in der Autonomen Region Guangxi. 161.000 TEU gingen dort über die Kaikanten, 47,7 % mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.

Die Anlagen in Hongkong brachten es im Juli auf 2,1 Mio. TEU, das waren 2,8 % mehr als im Juli des Vorjahres.

Hongkongs China Merchants Group hat zusammen mit der Cosco Group, IMC Group und Qingdao Port ein Joint Venture gegründet. Ziel: eine strategische Kooperation zur Entwicklung des Dongjiakou Port of Qingdao. Alle Parteien zeichnen verantwortlich für die weitere Entwicklung des Erzumschlagterminals und der angegliederten Unterzweige. Jede entsendet Vertreter in eine gemeinsame Arbeitsgruppe zur Lenkung des Projektes. Der Bau des Erzterminals Dongjiakou war im Mai von der Zentralregierung genehmigt worden. Er umfasst eine Fläche von 1,2 Mio. m2 mit weiteren 4 km2 Reserve. Geplant ist der Bau zweier Liegeplätze für 300.000-Tonner mit einer Umschlagkapazität von 16 Mio. t und eines weiteren Platzes für 200.000-Tonner mit jährlich 13 Mio. t Umschlagkapazität.

Dänemark

APM Terminals haben für das erste Halbjahr eine Umsatzsteigerung um 6 % auf 2,2 Mrd. US$ und einen Profit von 304 Mio. US$ veröffentlicht. Der Durchsatz auf den eigenen Terminals belief sich auf 16,2 Mio. TEU (+8 %), bei den Beteiligungen wurde ein Zuwachs von 46 % erreicht. Das Engagement werde international weiter ausgebaut, hieß es. Dabei wurde verwiesen auf den Cai Mep International Terminal in Vietnam, auf die Multi-Terminals in Callao in Peru, sowie die Anlagen in Monrovia, Liberia, und Poti, Georgien. »Allein im Laufe des ersten Halbjahres haben wir mehr als 1 Mrd. US$ in diese und andere Terminals investiert«, erklärte das Unternehmen seine weiteren Planungen.

Dubai

DP World hat im ersten Halbjahr 2011 auf seinen Terminals weltweit 26,2 Mio. TEU umgeschlagen. Das sind 11 % mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Ein besonders starkes Wachstum konnte im Raum Asien/Pazifik, VAE, Afrika und Amerika verzeichnet werden. Die Neuinvestitionen in die Terminals Vallarpadam / Indien und Karachi / Pakistan werden fortgeführt.

Guinea Bissau

Dem Land droht im Laufe der nächsten zwei Jahre der Verlust des wichtigen Containerhafens, über den 85 % der Exporte und 95 % der Importe abgewickelt werden. Grund ist die zunehmende Versandung, da seit rund 30 Jahren keine Ausbaggerungen mehr vorgenommen wurden. So wird er für Containerschiffe schließlich nicht mehr erreichbar sein. Ursprünglich waren die Anlagen für den Umschlag von 5.000 TEU ausgelegt, heute gehen bis zu 20.000 Boxen über die Kaikanten.

Israel

Großes Investoreninteresse hat die Ausschreibung für den kleinen Hafen Eilat am Roten Meer ausgelöst. Insgesamt 17 sowohl einheimische als auch ausländische Bewerber sollen sich an der Vorausschreibung beteiligt haben, darunter der amerikanische Terminalbetreiber SSA Marine, APM Terminals und die französische Getma. Der Verkauf von Eilat ist der Einstieg in eine umfassende Hafenprivatisierung, in die bis 2020 auch die beiden größeren Mittelmeerhäfen einbezogen werden.

Jamaika

CMA CGM plant, 100 Mio. US$ zu investieren, um in Kingston im Rahmen einer 35-jährigen Pacht ein Container Transshipment Hub zu bauen. Als Basis dafür soll der Kingston Container Terminal (KCT) dienen, der für jährlich 3,2 Mio. TEU ausgelegt ist, über den aber derzeit nur 1,7 Mio. TEU bewegt werden. Nach beendetem Ausbau 2014 sollen dort vor allem die im Fernostverkehr eingesetzten Mega-Carrier ihre Boxen auf kleinere Feederschiffe umschlagen. Im Zusammenhang mit diesem Projekt müssen umfangreiche Baggerarbeiten ausgeführt werden.

Nigeria

In den Häfen des Landes wurden im ersten Halbjahr 40.653.713 t Güter umgeschlagen, ein Wachstum um 10,17 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Durchsatz belief sich auf 380.114 TEU beladene (+26,6 %) und 265.827 TEU Leercontainer (+30,4 %).

Russland

Im Zuge der Realisierung eines Programms für den Abtransport von verflüssigtem Erdgas (LNG) soll auf der Halbinsel Yamal der neue Hafen »Sabetta« entstehen. Das Projekt soll Regierungsangaben zufolge von einer russischen Erdöl-/Erdgas-Fördergesellschaft gemeinsam mit ausländischen Investoren realisiert werden. Das Hafenbecken wird vom Staat finanziert. Der geschätzte Investitionsaufwand beträgt 22,6 Mrd. €, Betriebsbeginn soll 2018 sein.

Singapur

An den Umschlaganlagen des Stadtstaates gingen im Juli 2,6 Mio. TEU über die Kaikanten – eine Zunahme um 4,7 % im Vergleich zu Juli 2010.

Sri Lanka

China Merchants Holdings, Hongkong, hat mit einem 55-%-Anteil für 35 Jahre den Vertrag für den Bau und Betrieb eines Container-Terminals in Colombo erworben. 500 Mio. US$ sind zunächst an Investitionen vorgesehen. Den Bau sollen die China Harbour Engineering Company und Sino Hydro Corporation durchführen. Die Inbetriebnahme ist für 2013 vorgesehen. Geplant ist eine Umschlagkapazität von 2,4 Mio. TEU p.a.

Südkorea

Die Häfen des Landes erreichten im ersten Halbjahr einen Containerumschlag von 10,5 Mio. TEU und damit ein Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,3 %. Spitzenreiter war Busan mit 7,87 Mio. TEU (+13 %), gefolgt von Gwangyang mit 1,04 Mio. TEU (+1,5 %) und Incheon mit 960 000 TEU (+2,2 %). Das Gesamtgüteraufkommen betrug 637,4 Mio. t (+7,1 %).

KW