»Santa Rosa« knackt Marke von 100 Millionen BRZ

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Die Flotte mit GL-Klasse hat durch die 85.676 BRZ (Bruttoraumzahl) des[ds_preview] Containerschiffs »Santa Rosa« der Reederei Hamburg Süd die 100-Millionen-BRZ-Marke überschritten. Der in der südkoreanischen Werft Daewoo gebaute 300 m lange Frachter kann 7.100 Standardcontainer transportieren und erfüllt die Anforderungen des zukünftig weltweit gültigen Umwelt- und Effizienzstandards Energy Efficiency Design Index (EEDI).

»Innerhalb der letzten sechs Jahre konnten wir die klassifizierte Flotte verdoppeln«, erklärte Erik van der Noordaa, Vorstandsvorsitzender der GL-Gruppe, kürzlich in Hamburg. »Die nächsten 10 Mio. BRZ wollen wir Ende nächsten Jahres erreicht haben.«

Derzeit betreut der Germanische Lloyd mehr als 7.200 Schiffe von über 1.900 Reedereien weltweit. Die fahrende Flotte setzt sich zu 68 % aus Containerschiffen, zu 10 % aus Mehrzweck-, zu 9 % aus Massengutfrachtern und zu 7 % aus Tankern zusammen. Den Rest machen Fähren, Kreuzfahrtschiffe, Offshore Supply Vessels, Mega­yachten und Sportboote aus.

Allein in den ersten acht Monaten des Jahres 2011 stieg die Gesamt-Bruttoraumzahl um sieben Mio. t an, teilte die Klassifikationsgesellschaft mit. Aktuell betrage der Weltmarktanteil der GL-Flotte knapp 10 %. Hinter ClassNK (18 %), ABS (16,3 %), Lloyd’s Register (15,9 %) und Det Norske Veritas (13,8 %) liegt der Germanische Lloyd damit weltweit auf Platz fünf. In den Auftragsbüchern verhält es sich ähnlich. Differenziert nach Schiffstypen führt der GL bei Containerfrachtern mit 40,7 % und bei Mehrzweckschiffen mit 14,3 % den Weltmarkt an.

»Safer, greener, smarter« lautet das Leitbild des GL. »Greener« fasst wohl zusammen, was zurzeit eine der wichtigsten Aufgaben in der Seeschifffahrt darstellt. Ab Januar 2013 wird es einen neuen Neubaustandard (als Erweiterung von MARPOL, Anhang VI) geben. Der Energy Efficiency Design Index (EEDI) stellt hier den maßgebenden Faktor dar, an dem es sich zu messen gilt. Die jüngst klassifizierte »Santa Rosa« erfüllt diesen Standard bei weitem.

Immer relevanter für die Effizienz eines Schiffes werde die Größe, betonte der Chief Operating Officer des GL, Torsten Schramm. So sollen die von Maersk georderten 18.000-TEU-Schiffe im Asien-Euro­pa-Verkehr bis zu ein Drittel Kraftstoff einsparen – bei optimierten Parametern wie Beladung, Stabilität, Trimm oder Geschwindigkeit. Weitere Projekte gebe es in dieser Größenklasse noch nicht, es hätte aber erste Gespräche mit GL-Kunden gegeben, so Schramm. Auch Schiffe mit 22.000 Standardcontainern seien technisch machbar. Es gebe aber noch keine Indikationen, dass sie in absehbarer Zeit gebaut würden, sagte Schramm.

LNG-Antriebe spielen für das Green Shipping ebenfalls eine wesentliche Rolle – vor allem im Hinblick auf Schwefelreduktionen in der Schifffahrt. So geht in naher Zukunft das erste vom GL klassifizierte Schiff mit LNG als Kraftstoff auf weltweite Fahrt – nach Unternehmensangaben ebenfalls das erste, das in internationalen Gewässern fährt. Sonst sind die meisten in eingeschränkten Fahrtgebieten, etwa der Ostsee, im Offshorebereich aktiv. Allerdings seien die wenigsten existierenden Schiffe auf den Flüssiggasantrieb umrüstbar, sagte Pierre Sames, der Leiter für Forschung und Entwicklung beim GL. Er bezifferte das Umbaupotenzial auf lediglich 5 bis 10 % der Weltflotte.
nis/KW