Port News

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International

In seinem neuesten Jahresbericht prognostiziert der Londoner Consultant Drewry[ds_preview] für den allgemeinen Schiffsbetrieb eine Kostensteigerung von 4 bis 6 %. Nach relativ stabilen Kosten im Jahre 2010 verteuerten sich im laufenden Jahr vor allem Reparaturen sowie die allgemeine Unterhaltung der Schiffe. Dazu hatten etliche Reedereien wegen der Piratenbedrohung höhere Versicherungsprämien zu zahlen. Das werde sich fortsetzen, wobei die hohen Ölpreise und zunehmende Umweltschutzforderungen hinzukämen.

Nach einer eher schwach verlaufenen sonstigen Hochsaison ist die Anzahl der beschäftigungslos aufgelegten Containerschiffe wieder auf über 100 gestiegen. Laut Alphaliner waren es Ende August 116 Schiffe mit zusammen 211.000 TEU, etwa 1,4 % der fahrenden Flotte – Tendenz steigend.

Vier große internationale Schifffahrtsorganisationen, Baltic and International Maritime Council (BIMCO), International Chamber of Shipping (ICS), Intertanko und Intercargo, haben ein gemeinsames Schreiben an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon gerichtet mit der Forderung, wegen der zunehmenden Piratengefahr eine Schutzmacht zur Sicherung von Schiffen aufzustellen. Dabei hatten sie nicht nur die Sicherheit der Besatzungen im Blickfeld, sondern auch die exorbitant gestiegenen Lösegeldforderungen. Vor etwa fünf Jahren seien es noch etwa 1 Mio. US$ pro Schiff gewesen, im vergangenen Jahr waren es im Durchschnitt bereits 4 Mio. US$. Kürzlich habe es mit der Forderung seitens der Piraten von 7 Mio. US$ für die Freilassung des 1.728-TEU-Containerschiffes »MSC Panama« einen neuen Höhepunkt gegeben.

Bis 2014 werden sich laut Drewry Marine Consultants 75 % der Reeferladung von Kühlschiffen auf Containerschiffe verlagert haben, wodurch der Umfang der weltweiten Kühlschiffsflotte dramatisch zurückgeht. Aktuell besteht die Flotte noch aus 691 Schiffen, die Tendenz ist weiter sinkend. Kein einziger Neubau ist geordert. Bleibt es bei der hohen Verschrottungsrate, wird die Zahl der Kühlschiffe bis 2015 auf 480 zurückgegangen sein.

Australien

Die Regierung von New South Wales will den Containerhafen Port Botany privatisieren und für 99 Jahre verpachten. Damit wird dem Beispiel von Queensland gefolgt, das den Hafen Brisbane für 2,63 Mrd. US$ verkauft hat.

China

APM Terminals (APMT) hat 25 % seiner Anteile am Xiamen Songyu Container Terminal verkauft, ohne weitere Details zu nennen. Der Terminal ist ein Joint Venture von APMT und der Xiamen Port Holding Group, wobei beide Partner jeweils zur Hälfte beteiligt waren.

Im Hafen Huanghua in der Provinz Hebei sind zwei Containerschiffsliegeplätze im Bau, die bereits gegen Ende des Jahres in Betrieb genommen werden sollen. Insgesamt ist dort bis 2015 der Bau von elf Liegeplätzen mit einer Umschlagkapazität von 800.000 TEU geplant.

Die Seehäfen der Provinz Fujian haben im ersten Halbjahr 180 Mio. t Güter umgeschlagen, ein Plus von 17 % im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. Noch mehr zugelegt haben die in der Provinz Guangxi gelegenen Häfen. Dort wurden 107 Mio. t umgeschlagen, ein Plus von 130 % gegenüber dem Vorjahr. Die Masse davon lief mit 70,09 Mio. t über die Häfen am Beibu-Golf.

Weitere Halbjahresergebnisse, stets im Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sind:

• Nach Angaben des Transportministeriums wurden im Laufes des ersten Halbjahres in den Häfen des Landes 4,4 Mrd. t umgeschlagen (+ 13,2 %).

• Shanghai legt immer noch zu. Dort gingen 15,3 Mio. TEU über die Kaikanten, ein Plus von 10,5 %. Einkommend wurden 7,5 Mio. TEU +9,8 %) abgefertigt, ausgehend 7,8 Mio. TEU (+ 11,2 %). Der Gesamtgüterumschlag belief sich auf 353 Mio. t (+10,3 %).

• In Hongkong wurden 11,9 Mio. TEU (+7 %) bewegt. Davon waren rund 10 Mio. TEU beladene Boxen, die restlichen leere.

• In den Häfen der Provinz Hainan belief sich das Güteraufkommen auf 56,3 Mio. t (+14,9 %). Das schnellste Wachstum wies der Hafen Yangpu mit 15,1 Mio. t (+23,1 %) auf, gefolgt von Haikon mit 24,4 Mio. t (+17,1 %).

• In den von der Hebei Port Group betriebenen Häfen wurden 178,3 Mio. t Güter umgeschlagen – ein Zuwachs von 11 %.

In Chongqing wurden während der ersten sieben Monate mit 383.000 TEU 61,9 % mehr Boxen umgeschlagen als in den entsprechenden Monaten 2010. Der Gesamtgüterumschlag wuchs um 38,4 % auf 62,3 Mio. t.

Anqing, ein Flusshafen in der im östlichen Hinterland gelegenen Provinz Anhui, meldet im Juli 93 % Wachstum auf 10.623 t, nachdem der Hafen die Erlaubnis zur Aufnahme von Direktverkehren mit Taiwan erhalten hatte. Mit den Direktverkehren zwischen Anqing und Taiwan könnten 30 % der Transportkosten eingespart werden, hieß es. Einschließlich Anqing sind nun 70 Häfen in Mainland China für Direktverkehre mit Taiwan zugelassen.

Mit dem Umschlag von 569.000 TEU hat der Hafen von Xiamen das Juli-Ergebnis des Vorjahres um 10,6 % übertroffen. Der Gesamtumschlag betrug 13,5 Mio. t (+15,4 %), auf Außenhandelsgüter entfielen 7,4 Mio. t (+30,4 %).

Der Hafen Dongjiakou hat mit dem brasilianischen Hafen Vila Velha Port ein Kooperationsabkommen geschlossen, wobei sich Gemeinsamkeiten vor allem aus dem Erzumschlag ergeben. Vila Velha Port ist einer der größten Erzhäfen Brasiliens. Während der ersten fünf Monate des Jahres wurden dort 1,9 Mio. t umgeschlagen. Dongjiakou als Teil des Qingdao Port betreibt fünf Umschlagplätze, darunter die größte Erzumschlaganlage des Landes.

In Hongkong gingen im August 2,16 Mio. TEU über die Kaikanten, 3,2 % mehr als im August des Vorjahres.

In Guangzhou wurden im Laufe der ersten sieben Monate im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum 16 % mehr Güter umgeschlagen. 7,3 Mio. TEU gingen über die Kaikanten, allein 1 Mio. TEU im August.

Costa Rica

Nach Erhalt einer 33-Jahres-Konzession will APM Terminals (APMT) mit Investitionen in Höhe von 992 Mio. US$ einen neuen Moin Container Terminal (MCT) an der Karibikküste bauen und betreiben. 80 % des costa-ricanischen Außenhandels laufen derzeit über den Hafenkomplex Puerto Limon/Moin. APMT will die erste Bauphase des neuen Terminals 2015 in Betrieb nehmen. Dann werden 40 ha Fläche und 600 m Kailänge, bestückt mit sechs Post-Panamax-Brücken an 16 m Wassertiefe zur Verfügung stehen. In einer zweiten Phase sollen die Kailänge auf 1.600 m und die Fläche auf 80 ha vergrößert werden.

Dubai

DP World hat für das erste Halbjahr einen Profit von 289 Mio. US$ ausgewiesen. Das sind 36 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Gesamtumsatz wuchs dagegen nur um 3 % auf 1,5 Mrd. US$, was im Wesentlichen den veränderten Verhältnissen in Australien zugeschrieben wird. Erhebliche Investitionen seien in die neuen Anlagen in Callao (Peru) und Dakar (Senegal) geflossen, hieß es. Gleiches gelte für die Neuentwicklung im indischen Vallarpadam, womit der alte Terminal in Cochin ersetzt werden soll.

Indien

7,6 Mrd. US$ will die Regierung bis 2017 in den Bau von sieben neuen Häfen investieren. Eine private Beteiligung wird angestrebt, jedoch will der Staat in jedem Fall die Mehrheit behalten, um entsprechende Kontrollmöglichkeiten zu haben. Pro Hafen sind Flächen von ca. 2.500 ha vorgesehen.

Da zwischenzeitlich eine erhebliche Anzahl von Boxen wegen chronischer Verstopfung des Hafens den Weg über Mundra und Pipavav genommen haben, ist der Umschlag in Mumbais Jawaharlal Nehru (Nhava Sheva) Container Port im ersten Halbjahr, verglichen mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres, um 2 % auf 2,15 Mio. TEU zurückgegangen.

Jamaika

Die Port Authority of Jamaica hat Planungen bestätigt, die Umschlagkapazität des Hafens um 2 Mio. TEU auf 5,2 Mio. TEU zu steigern. Dafür soll es bereits ein Memorandum of Understanding (MoU) mit einem ausländischen Investor geben.

Kanada

Der Westküstenhafen Price Rupert konnte im August mit dem Umschlag von 43.418 TEU gegenüber dem Vorjahresmonat ein Wachstum von rund 33,5 % generieren, wesentlich durch den Warenaustausch mit Asien. Andere Westküstenhäfen erbrachten zwar höhere Umschlagleistungen, aber deutlich geringere Zuwächse.

Kenia

Die Kenya Port Authority (KPA) will in Mombasa einen zweiten Containerterminal bauen, um die wegen steigender Gütermengen chronische Hafenverstopfung aufzulösen. Der neue Terminal wird für einen Umschlag von 250.000 TEU p.a. ausgelegt. Die erforderlichen Investitionen werden mit 300 Mio. US$ angegeben, 240 Mio. US$ davon kommen von der Japan International Cooperation Agency.

Malaysia

Westports, an dessen Anlagen 66 % von Port Klangs Containerumschlag erfolgt, konnte im ersten Halbjahr, ver­glichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, ein Wachstum von 17 % auf 3,1 Mio. TEU verzeichnen. Mit einer weiteren Vergrößerung der Anlagen soll die jährliche Umschlagkapazität auf 9 Mio. TEU gebracht werden.

Philippinen

International Container Services Inc. (ICTSI) ist bestrebt, sich in Griechenland zu etablieren. Im Blick sind dabei die Häfen Piräus und Thessaloniki.

Russland

Im Hafen Vostochny sind in den ersten sieben Monaten des Jahres 9,658 Mio. t über die Kaikanten gegangen, 12 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Kohle war mit 7,9 Mio. t das Hauptumschlaggut.

Petrolesport, der zweitgrößte Containerterminal in St. Petersburg, hat bis Ende August 500.000 TEU bewegt, nach 541.120 TEU im gesamten Jahr 2010. Angestrebt wird jetzt die 1-Mio.-TEU-Marke. Es bestehen Pläne, den Terminal für eine Jahresleistung von 2,3 Mio. TEU auszubauen.

Der Terminal Gulftainer mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten investiert 275 Mio. US$ in den Ausbau des Ostseehafens Ust-Luga. Ein entsprechendes Abkommen ist kürzlich im Beisein von Ministerpräsident Putin in Sotschi unterzeichnet worden. Vorgesehen ist, eine Ro/Ro-Umschlaganlage in einen Multifunktions-Terminal mit Schwerpunkt Containerumschlag umzugestalten. Die angestrebte Umschlagkapazität wird mit 1,5 Mio. TEU p.a. angegeben.

Schweden

Die Logistikgruppe RPG, Roger Peterson Group, will im Hafen Göteborg eine Umschlaghalle für Papier, Schnittholz und andere Forstprodukte errichten. Dort sollen die Exportprodukte aus den Papierfabriken und Sägewerken verpackt und in Seecontainer verstaut werden. Die Anlage soll mit einer Fläche von 20.000 m2 im März kommenden Jahres fertiggestellt sein.

Singapur

Über die Anlagen des Stadtstaates wurden im August 2,63 Mio. TEU bewegt, 8,2 % mehr als im August 2010.

Spanien

In Barcelona soll die Containerumschlaganlage Muelle Prat, zu Hongkongs Hutchison Port Holdings (HPH) gehörend, in einer ersten Ausbaustufe ab 2012auf 2,65 Mio. TEU Umschlagleistung p.a. gebracht werden. Der Kai soll 1.500 m lang werden, mit einer dahinter liegenden Fläche von 100 ha.

HJW