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Vier bewaffnete Sicherheitskräfte an Bord des dänischen Produktentankers »Torm Republican« (46.920 tdw) haben[ds_preview] im Arabischen Meer einen Piraten-Überfall vereitelt. Die sechs auf einem Skiff herankommenden Piraten hatten bereits das Feuer auf den Tanker eröffnet, als die Wachmannschaft mit Warnschüssen ins Wasser zurückschoss. Die Piraten drehten daraufhin ab.

Es ist schon mehr als eine Farce und wirft auch kein gutes Licht auf einen entschlossen handelnden Rechtsstaat: Seit dem 22. November 2010 stehen zehn von einer niederländischen Fregatte nach ihrem Überfall auf das deutsche Containerschiff »Taipan« festgenommene Piraten vor dem Hamburger Landgericht. Während in anderen, auch demokratisch regierten Ländern, wie Südkorea, USA oder Indien, die Prozesse gegen derartige Verbrecher zügig abgeschlossen wurden, verzögert sich der Prozess in Hamburg nach bald 50 Verhandlungstagen weiter. Die Kosten trägt der Steuerzahler.

Peter Ford, Manager für Omans Port of Salalah, beklagte kürzlich während der Terminal Operations Conference (TOC) in Dubai, dass die zunehmenden Piratenaktivitäten deutlich negativen Einfluss auf die Entwicklung der Mittelost-Häfen genommen hätten, wobei die politischen und sozialen Vorkommnisse der jüngsten Zeit hinzugekommen seien. Vor allem die Piraterie betreffend, die sehr flexibel ihre Strategien ändere, bedürfe es internationaler Anstrengungen zu deren Bekämpfung.

In der zweiten Septemberhälfte stieg die Zahl der aufgelegten Containerschiffe auf 156, gegenüber 128 zum gleichen Zeitpunkt 2010. Insgesamt waren es Schiffe mit einer Stellplatzkapazität von 335.000 TEU. 232.000 TEU entfielen auf Charterschiffe, 103.000 TEU auf reedereieigene Tonnage.

Laut Alphaliner hat die Stellplatzkapazität der neu abgelieferten Containerschiffe von Beginn des Jahres 2011 bis Mitte Oktober um 1 Mio. TEU zugenommen. Bis Jahresende werden noch weitere 280.000 TEU erwartet. Die Abbruchrate belief sich auf nur 65.000 TEU, weitere 15.000 TEU waren angekündigt. Unter den abgelieferten Neubauten dominierten 37 Schiffe mit jeweils mehr als 10.000 TEU, die alle auf den Linien Europa–Fernost beschäftigt werden. Für 2012 und 2013 werden laut Alphaliner nach derzeitigem Stand Neubauzugänge mit 1,4 Mio. TEU bzw. 1,8 Mio. TEU erwartet.

Eine aktuelle Studie des niederländischen Forschungsinstituts NEA, die gemeinsam von den Hafengesellschaften in Rotterdam, Antwerpen und Hamburg in Auftrag gegeben worden war, zeigt auf, dass trotz des fortschreitenden Wachstums der Mittelmeerstandorte die Häfen in der Nordrange nach wie vor die effizientesten Anbindungen für Containertransporte in das zentraleuropäische Hinterland bieten. Danach schlagen sieben an der nordeuropäischen Küste gelegene Häfen viermal so viele Boxen um wie elf wichtige Häfen entlang der Südküste. Fazit ist, dass infolge dieser großen Umschlagmengen in Nordeuropa sehr effiziente Verteilungsstrukturen entstanden sind, für die wiederum eine günstige Kombination wirtschaftlicher und geografischer Faktoren die wichtige Basis geschaffen hat.

Die weltweit erteilten Schiffsneubauaufträge sind im dritten Quartal dieses Jahres um 52 % gegenüber dem zweiten Quartal zurückgegangen. Zugerechnet wird dies vor allem der Finanzkrise in Europa, aber auch der Zurückhaltung der Banken bei der Finanzierung sowie der schleppenden Wirtschaftsentwicklung in anderen Industrieländern. Nach Recherchen des Londoner Branchendienstes Clarkson haben sich die Neubauaufträge im dritten Quartal auf rund 5 Mio. CGT verringert. Im ersten Quartal waren es noch Aufträge mit insgesamt 8,3 Mio. CGT, im zweiten Quartal konnten die Werften 10,4 Mio. CGT buchen. Alles in allem beliefen sich die zwischen Januar und Ende September platzierten Neubauaufträge auf 23,56 Mio. CGT, 22,3 % weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Laut Clarkson hat Korea seine führende Rolle im Schiffbau behaupten und 52 % der weltweit vergebenen neuen Orders oder 2,47 Mio. CGT verbuchen können. Ein Großteil davon sind als besonders hochwertig bezeichnete Neubauten. So konnten alle Aufträge für die 16 Flüssig­gas-Carrier (LNG) gewonnen werden, die während des dritten Quartals vergeben wurden, darüber hinaus drei von fünf Bohrschiffsneubauten und fünf von sieben Mega-Containerschiffen. Chinesische Werften sicherten sich 27,8 % mit 1,37 Mio. CGT, gefolgt von Japan mit 10,5 %.

China

Die Provinz Guangxi will den Fluss Xijiang ausbaggern, um die entlang gelegenen Häfen bis 2016 auf eine Jahresumschlagkapazität von 150 Mio. t zu bringen. Für Guigang wird eine Kapazität von 72 Mio. t angestrebt, für Wuzhou 21 Mio. t, Naning 20 Mio. t, Baise 12 Mio. t, Liuzhou und Laibin je 11 Mio. t und Chongzuo 2,8 Mio. t.

Der Hafen Antwerpen hat mit dem am raschesten wachsenden Binnenhafen Chinas, Chongqing, ein Trainingsabkommen geschlossen. Außerdem wird nach der Inbetriebnahme einer Eisenbahnverbindung die Stärkung der Handelsbeziehungen angestrebt.

Chongqing will bis 2015 3,1 Mrd. US$ investieren, um 1.600 km Fahrwasser zu verbessern und die Anlagen auf eine Jahresumschlagleistung von 7 Mio. TEU bzw. 200 Mio. t zu bringen. Außerdem ist die Einrichtung von acht Mega-Logistikparks geplant.

Die Chukong Shipping Development Company und die Zhongshan Port and Shipping Enterprise Group wollen mit einem Investment von 54,8 Mio. US$ in Zhongshan/Huangpu einen neuen Terminal bauen. Bei einer Pierlänge von 300 m und einer Fläche von 155.500 m2 sollen fünf Mehrzweckliegeplätze für 1.000-Tonner entstehen. Als Ziel wird ein Jahresumschlag von 1,9 Mio. t angegeben, einschließlich 90.000 TEU.

Die China Shipping Group will mehr als 3,1 Mrd. US$ für die Verbesserung der Navigation sowie den Ausbau von Terminals und Schiffbauprojekten in der Provinz Guangdong ausgeben. Ein entsprechendes Abkommen mit der Provinzregierung ist unterzeichnet.

In Nanchang sollen zur Ergänzung der bestehenden Kapazitäten vier weitere Terminals gebaut werden: Zunächst zwei für 2.000-t-Produktentanker und danach zwei weitere für 2.000-t-Bulker. Darüber hinaus wird der Ausbau der Containerterminals geplant.

Die Baustufe zwei des Hefei General Terminal ist genehmigt worden. Die Arbeiten sollen im nächsten Jahr beginnen und ihn auf eine Umschlagkapazität von 330.000 TEU p.a. bringen. In einer dritten Ausbaustufe sollen weitere 330.000 TEU und 590.000 t Bulk-Kapazität hinzukommen. Insgesamt plant Hefei im Laufe der Jahre bis 2015 625 Mio. US$ zu investieren.

Der Containerumschlag in den Häfen des Landes wuchs in den ersten acht Monaten verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 12,6 % auf 106,8 Mio. TEU. Der Gesamtgüterumschlag nahm um 11,2 % auf 770 Mio. t zu. Der Wert der importierten Güter erreichte im August mit einer Zunahme um 30,2 % auf 155,6 Mrd. US$ einen neuen Höchststand, der Export wuchs um 24,5 % auf 173,3 Mrd. US$. Shanghai behauptete auch im August seine führende Stellung mit einem Umschlag von 61 Mio. t und 2,8 Mio. TEU. Weitere Ergebnisse für die ersten acht Monate im Vergleich mit dem Vergleichszeitraum.

• Die Häfen der Provinz Fujian melden einen Containerumschlag von 6,1 Mio. TEU (+8,3 %). Auf Xiamen entfielen 4,02 Mio. TEU (+6,4 %), auf Fuzhou 1,06 Mio. TEU (+9,6 %) und auf Meizhou Bay 1,04 Mio. TEU (+14,6 %).

• Guigang in der Autonomen Provinz Guangxi, schlug 59.565 Mio. TEU (+30,4 %) um, insgesamt 27,3 Mio. t (+12,7 %).

• Nantong hat es auf einen Umschlag von 113,9 Mio. t und 366.900 TEU gebracht. Insgesamt werden bis zum Jahresende 170 Mio. t Güter und 500.000 TEU erwartet.

• Yingkou hat einen Containerumschlag von 2,1 Mio. TEU (+26,2 %). Der Gesamtumschlag belief sich auf 133 Mio. t, wesentlich Bulk-Ladungen.

In Haikou, dem größten Hafen der Provinz Hainan, wurden im Laufe der ersten sieben Monate 30,45 Mio. t umgeschlagen. In Yangpu, dem zweitgrößten Hafen, waren es 20,79 Mio. t.

Nach Zahlen des Maritime Departments wurden in Hongkong im September 1,96 Mio. TEU bewegt. Das sind 5 % weniger als im Vorjahr.

Mit der Bauphase zwei des in der Provinz Anhui gelegenen Bengbu New Terminals wird wahrscheinlich Ende des Jahres begonnen. Im Laufe des bis 2015 formulierten Fünfjahresplanes will die Provinz 20 Mrd. CNY in den Ausbau investieren.

Der Hafen Qinhuangdao überschritt bereits Mitte September die 200-Mio.-t-Marke im Güterumschlag und lag damit deutlich über dem Vorjahr.

Der Hafen Ningbo konnte für das dritte Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Zuwachs um 23,4 % auf 102,04 Mio. t erzielen. Bei den Containerverkehren beträgt das Plus 13,5 % auf 4,18 Mio. TEU. Im Laufe der ersten neun Monate gingen 287,6 Mio. t (+18,5 %) über die Kaikanten, bei den Containern waren es 11,57 Mio. TEU (+14,9 %).

Dubai

DP World hat nach eigenen Angaben mit dem Umschlag von 14,4 Mio. TEU ein erfolgreiches drittes Quartal abgeschlossen. Verzeichnet wurde ein Plus von 10 % im Vergleich zu 2010. Das Gesamtergebnis der ersten neun Monate wurde mit 40,6 Mio. TEU angegeben (+11 %).

Großbritannien

Nach Regierungsangaben ist der von Hongkongs Hutchison Port Holdings betriebene Hafen Felixstowe auch 2010 der größte Containerhafen des Landes geblieben. Danach stieg der Umschlag um 12 % auf 3,4 Mio. TEU. An zweiter Stelle rangiere Southampton mit 945.000 TEU (+12,5 %). Felixstowe will seine Liegeplätze 8 und 9 offiziell für die Abfertigung von 18.000-TEU-Schiffen öffnen.

Indien

Singapurs PSA International und die indische ABG Group, die Anlagen in Kalkutta und Kandla betreibt, investieren 1,5 Mrd. US$ in einen Containerterminal in Nhava Sheva. Die Kapazität soll sich auf 8 Mio. TEU jährlich fast verdoppeln. In Nhava Sheva, dem größten Containerumschlagplatz des Landes, werden 2016 rund 11 Mio. TEU und 2025 etwa 23 Mio. TEU erwartet.

Nach einem Bericht der Indian Ports Association hat der Containerumschlag in den 13 staatseigenen Häfen in der ersten Hälfte des laufenden Fiskalahres im Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 4,3 % auf 3,9 Mio. TEU zugenommen. Nicht aufgenommen in die Statistik wurden die Leistungen der privat betriebenen Terminals Mundra und Pipavav.

Litauen

Der Hafen Klaipeda soll ausgebaut und die Insel Kiaules Nugara in das Hafengebiet eingegliedert werden, wodurch sich dessen Fläche um 270 ha vergrößern würde. Hierdurch kann der angestrebte Bau eines LNG-Terminals realisiert werden. Die EU hat dafür bereits finanzielle Unterstützung zugesagt.

Schweden

APM Terminals hat mit einer Konzession für 25 Jahre den Betrieb des Skandia Container Terminals in Göteborg übernommen. In den nächsten fünf Jahren sollen 115 Mio. US$ investiert werden, u.a. für die Beschaffung von drei Super-Post-Panamax-Brücken und zehn Straddle Carriern.

Spanien

Mit Krediten der European Investment Bank (EIB) und des European Regional Development Fund, mit denen 87 % der Kosten abgedeckt werden, wird in Cadiz ein neuer Containerterminal gebaut. Geplant ist eine Kaistrecke von 590 m mit 16 m Wassertiefe und einem Betriebsgelände von 54,3 ha. Hinzu kommen Baggerarbeiten in der Zufahrt, die Vergrößerung des Wendebeckens sowie eine zweispurige landseitige Straßenanbindung. 2015 soll das Ganze fertig sein.