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Am 31. Mai und 1. Juni 2012 bietet die Zukunftskonferenz »Wind & Maritim 2012« in der Hansestadt einen kompakten Überblick über Markt- und Technologietrends in der Offshore-Industrie. Die HANSA ist Mitveranstalter.

Windenergie wird im künftigen Energiemix eine wichtige Rolle spielen. Wir bauen unsere »Ölfelder« vor der Haustür, in Nord- und Ostsee[ds_preview]. Auch an Land werden neue Potenziale erschlossen, die Windkraft-Branche boomt insgesamt. Andere Energieformen und die Gewinnung von Rohstoffen aus dem Meer rücken ebenso in den Fokus. Immer mehr große Firmen der Schiffs- und Energietechnik engagieren sich bei Pilotprojekten für Wellen- und Strömungskraftwerke.

Im Öl- und Gas­bereich stößt man in neue Tiefen vor und in schwie­rige Gebiete wie die Arktis. Die Gewinnung metalli­scher Minerale vom Meeresboden kommt wegen der rasanten Ent­wick­lung der Rohstoffpreise der Markt­fähigkeit immer näher. Für all dies, von der Errichtung und Wartung von Offshore-Windparks bis zur maritimen Energie- und Rohstoffgewinnung, bedarf es meerestechnischer Kenntnisse, Produkte und Dienst­leistungen, die von der Schifffahrt, den Häfen und der Schiffstechnik angeboten werden.

Deshalb und aufgrund der positiven ­Resonanz von über 500 Teilnehmern aus ganz Deutschland auf den Rostocker Wind-Energy-Tagen der vergangenen zwei Jahre und auf dem HANSA-Forum Offshore 2011 wurde ein neues Veranstaltungskonzept aus der Taufe gehoben. Die zweitägige Zukunftskonferenz »Wind & Maritim 2012« führt am 31. Mai und 1. Juni 2012 in Ros­tock Akteure der Windenergie-, Schiffbau- und Meerestechnikbranchen in Rostock zusammen und bietet ihnen einen Überblick über aktuelle Herausforderun­gen, Markt- und Technologietrends in Wind­energie und Meerestechnik sowie eine einzigartige Plattform für den interdisziplinären Erfahrungsaustausch.

Veranstalter der »Wind & Maritim 2012« sind das Wind Energy Network Rostock und der Schiffahrts-Verlag »Hansa«. Die Konferenz wird vom Verband Schiffbau und Meerestechnik (VSM) unterstützt. Die Teilnahmegebühren sind im Vergleich mit ähnlichen Konferenzen bewusst sehr güns­tig gehalten, Verbandsmitglieder erhalten Rabatte. Interessierte Firmen haben Gelegenheit, ihre Leistungen in einer Postershow zu präsentieren.

Der Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, wird die Zukunftskonferenz am Donnerstagmorgen eröffnen. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Offshore-Windenergie, Jörg Kuhbier, hält im Anschluss ein Impulsreferat. Nach dem Eröffnungsplenum werden am ersten Tag parallele Sessions zu den Themenkomplexen »Onshore Wind« und »Offshore Wind« abgehalten, zwischen denen frei gewechselt werden kann.

Im »Onshore«-Teil reicht das Themenspektrum von Markt- und Finanzierungsfragen, Genehmigungs- und Planungs­verfahren über die Vorstellung großer Anlagentypen und neuer Energiespeicher bis hin zu Servicethemen. Die Vortragenden kommen u. a. aus Unternehmen wie Enercon, Avantis Europe, Rotor Energy und Deutsche Kreditbank sowie der Deutschen Energie-Agentur (Dena).

In der »Offshore«-Session wird die Marktforschungsfirma Wind Research eine Übersicht über die Herausforderungen und ­Bedarfe für die Errichtung von OffshoreWindparks in Europa geben und dabei auf die Aspekte Schiffe, Häfen und Hinterland eingehen. Finanzierungsfragen und das Thema Netzanschluss, momentan als limitierender Faktor in der Nordsee heiß diskutiert, werden ebenfalls erläutert. Errichterschiffe sind auch in diesem Jahr ein wichtiges Thema. RWE OLC stellt seine neuen, soeben aus Korea eingetroffenen Einheiten »Viktoria Matthias« und »Friedrich Ernestine« vor. Nordic Yards präsentiert im Kontrast dazu sein Heavy-Installer-Konzept.

Die Ingenieurfirma Gicon berichtet über Seegangsversuche mit den von ihr ent­wickelten schwimmenden Fundamenten, welche für Wassertiefen ab 25 m auch eine ökologisch und ökonomisch interessante Alternative zu Schwerkraftfundamenten sein könnten. Iberdrola Renovables Deutschland stellt sein 400-MW-Projekt »Wikinger« vor, das in zwei Jahren rund 30 km vor der Insel Rügen in Betrieb gehen soll. Vorträge über Offshore-Logistik, Simulation und Training, Leben im Windpark sowie Schallschutz bei der Montage runden das Offshore-Wind-Programm ab, an dem u. a. auch Siemens Wind Power, Hydrotechnik Lübeck, Marine­Soft und die Firma 50 Hertz Transmission mit Vorträgen beteiligt sind.

Am Abend des 31. Mai 2012 bietet ein Dinnerempfang, an dem der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus, Harry Glawe, und der Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung, Volker Schlotmann, aus Mecklenburg-Vorpommern teilnehmen werden, eine zwanglose Gelegenheit zum Netzwerken.

Am zweiten Tag – Freitag, dem 1. Juni – wird die Zukunftskonferenz mit dem 2. HANSA-Forum Offshore fortgesetzt, das in Zusammenarbeit mit dem Fachausschuss »Meerestechnik« der Schiffbautechnischen Gesellschaft (STG) gestaltet wird. Es bietet eine Übersicht über meerestechnische Trends und Themen, die sowohl Offshore-Wind, aber besonders auch die Anwendungsbereiche Öl und Gas sowie Strömungsenergie und Meeresbergbau berühren.

So stellt Wärtsilä Ship Design ein neues, in Kooperation mit Aker Solutions entwickeltes Hubverfahren für Jack-up-Schiffe und -Plattformen vor. Global Maritime präsentiert praktische Erfahrungen und Möglichkeiten der dynami­schen Positionierung bei Jack-up-Vorgängen. Blohm + Voss hat kürzlich einen Auftrag für den Umbau eines FPSO für die Ölindustrie erhalten und berichtet über die Herausforderungen eines solchen Offshore-Projektes und die Möglichkeiten für deutsche Werften hierbei.

Dazu passend erläutert die Anwaltskanzlei Taylor Wessing die Unterschiede zwischen Schiffbau- und Offshore-Vertragsmodellen und die Anforderungen an Industrie und Werften. Die Technische Universität Berlin präsentiert Möglichkeiten für Bord-zu-Bord-Ladevorgänge offshore mit großen Einheiten, z. B. für die Übernahme von LNG von FPSO-Einheiten. Schottel spricht über Pilotprojekte und die Aktivitäten bei der Energie­gewinnung aus Tiden- und Meeresströmungen. Einen Einblick in die Wohn- und Arbeitsbedingungen für arktische Offshoreprojekte bietet Kaefer, das ein im Rahmen des Wachstumskernprojektes »Polar« entwickeltes Wohnmodul vorstellt.

Ein wichtiger Schwerpunkt des diesjährigen HANSA-Forums Offshore ist der Meeresbergbau. Nachdem seit einer ersten erfolgreichen Testförderung von 600 t Manganknollen im Jahre 1978 lange wenig wirtschaftliches Interesse an mariner Rohstoffgewinnung bestand, rückt die Tiefsee durch den enorm gewachsenen Bedarf an speziellen Metallen und seltenen Erden sowie die Engpässe am Markt für solche Stoffe wieder ins Blickfeld. Für die deutsche Industrie bieten sich hier Zukunftschancen. Neben einer Übersicht über Potenziale und aktuelle Projekte durch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) werden Trends und Entwicklungen für Geräte und Schiffe für diesen Sektor vorgestellt, zum Beispiel von der deutschen Aker-Solutions-Tochter Aker Wirth und von Geomar.

Die Vorträge der »Zukunftskonferenz Wind & Maritim 2012« richten sich an deutsche und internationale Fachbesucher und werden in deutscher und englischer Sprache gehalten. Eine Simultanübersetzung für beide Sprachen wird angeboten.

Informationen zum Programm, den Tagungsort und Sponsoringmöglichkeiten sind auf der Website zu finden. Hier erfolgt auch die Registrierung. Bis zum 15. April 2012 wird ein Frühbucherrabatt gewährt.


Michael vom Baur