Die Leeraner Reederei Buss ist sich mit den Hamburger Mitbewerbern Thien & Heyenga[ds_preview] und MPC Steamship über die Bündelung der Befrachtungsaktivitäten für Containerschiffe einig geworden. Das Buss-Tochterunternehmen GB Shipping & Chartering beteiligt sich mit einem Drittel an der Maklerei »Contchart Hamburg«, die per 3. Dezember in »Contchart Hamburg Leer« umfirmiert. Die Gemeinschaftsfirma werde an beiden Standorten aktiv sein, erklärten die Partner. Neben Gundolf Hartzig (Thien & Heyenga) und Markus Büsig (MPC) tritt Buss-Geschäftsführer Hartwig Buss der Geschäftsführung bei.
GB Shipping & Chartering werde etwa 50 Containerschiffe in den Größenklassen 340 bis 5.300 TEU bei Contchart einbringen, wodurch die von dem Unternehmen exklusiv betreute Containerschiffsflotte auf über 150 Einheiten anwachse. Durch gemeinsame Vermarktung der Tonnage wollen die Reeder Kosten sparen und ihre Verhandlungsposition am Chartermarkt verbessern. Die Tagesraten der Containerschiffe am Spotmarkt sind dieses Jahr laut dem ConTex-Marktbarometer um rund ein Drittel eingebrochen und liegen in den Größenklassen bis Panamax nur noch knapp über Betriebskostenniveau. Durch Zusammenschlüsse in der Befrachtung, so die Hoffnung, könne man den Linienreedern Paroli bieten und die Charterraten stützen. Die Bereederung der Schiffe erfolgt weiterhin individuell durch die Contchart-Gesellschafter.
Contchart war im Frühjahr durch Ausgründung der Befrachtungsabteilung der Reederei Thien & Heyenga entstanden. Parallel liefen seit längerem Gespräche und Vorbereitungen mit MPC und der Reederei Buss über eine Zusammenarbeit. Die Firmen konnten sich aber nicht gleichzeitig über die Konditionen einigen, so dass im Oktober zunächst nur MPC bei Contchart einstieg. Mit der Beteiligung durch Buss/GB werde das Projekt nun »komplettiert«, heißt es. Neben den eigenen Flotten der drei Gesellschafter werden auch die Schiffe der Hamburger Reederei Ahrenkiel von Contchart betreut. MPC hatte kurz zuvor deren Befrachtung übernommen und bringt sie in die Partnerschaft mit ein.
GB wird aber weiterhin rund 20 Containerschiffe von anderen Reedereien in Eigenregie vermarkten, sowie rund 45 Mehrzweckschiffe und kleine Bulkcarrier in Zusammenarbeit mit dem Papenburger Schiffsmakler Schulte & Bruns. Die Buss-Tochterfirma gab zudem die Ernennung von Johannes Flade als Geschäftsführungsmitglied mit Wirkung ab 1. Januar bekannt. Die Unternehmensspitze musste nach dem Weggang des langjährigen Geschäftsführers Frank Fischer im Herbst neu besetzt werden.
mph
