Ingenieur und Marinemaler gestorben

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Der als Jochen Sachse bekannt gewordene Marinemaler ist am 3. Januar 2013[ds_preview] gestorben. Er wurde am 8. April 1930 auf dem Rittergut Gleina bei Bauzen geboren und besuchte hier die Volks- und Oberschule bis 1948. Der regelmäßige Aufenthalt in Swinemünde, die Begegnungen mit der See und der Schifffahrt sollten seine spätere berufliche und künstlerische Entwicklung stark beeinflussen. Es waren die Marinebilder von Walter Zeeden in Köhlers Flottenkalendern um 1937, die ihn früh motivierten, und Zeeden wird sein erstes künstlerisches Vorbild.

Nach einer Lehre zum Schlosser folgt das Studium zum Schiffbau- und Wirtschaftsingenieur an der Technischen Universität in Berlin. Schon hier waren seine Malkünste im Rahmen der Latten- und Saalfeste sehr gefragt. Von der Hamburger Horn-Linie erhielt er 1958 seinen ersten Auftrag und malte die »Hornland«. Nach dem Studienabschluss im Jahr 1960 entstanden im Rahmen seiner Tätigkeit als Projektingenieur im Schiffsmaschinenbau bei Blohm + Voss bis 1966 etliche Bilder für die Werft. 1961 machte er seine erste große Schiffsreise als Marinemaler und Gast der Rickmers-Linie auf der »Etha Rickmers« nach Ostasien.

Als Leiter des Escher-Wyss-Büros in Hamburg und auch in seinem Engagement für die Schiffbautechnische Gesellschaft konnte er seine Berufe als Ingenieur und Kaufmann mit seinem Hobby verknüpfen – und es wurden bis zu seinem Renteneintritt 1993 etwa 40 Werbeblätter für Escher-Wyss-Propeller mit seinen Motiven gedruckt. Daneben entstanden weitere Bilder, die in rund 15 Ausstellungen gezeigt wurden. Das beim Koehler-Verlag 1985 erschienene Buch mit dem Titel »Marinemaler Jochen Sachse« von Boye Meyer-Friese listet im Werkverzeichnis 216 Bilder auf. Bis 2012 entstehen weitere 130 Gemälde und Zeichnungen. Besonders nach dem Renteneintritt erkundete Sachse auf weiteren Seereisen malend die Welt. Seine umfangreichste Ausstellung mit ca. 70 Bleistiftzeichnungen, Gouachen und Drucken von 1949 bis 2007 wurde 2007 im Braker Schifffahrtsmuseum gezeigt.
Karl-Heinz Hochhaus