Schifffahrtskrise schlägt auf Ergebnis durch

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Für Hermann Ebel, Vorstandsvorsitzender der Hansa Treuhand, war 2012 nach eigener Aussage[ds_preview] »ein anstrengendes Jahr«, wie er jüngst bei der Vorlage der Leistungsbilanz 2012 des Reederei- und Emissionshauses betonte. Die Bruttochartererlöse seiner am Jahresende 61 Schiffe umfassenden Flotte sanken von 214 auf 158 Mio. €, dementsprechend verwandelten sich die Betriebsüberschüsse von 40 Mio. in ein Defizit von rund 19,5 Mio. €.

Über die Summe aller Schiffe wurden Tilgungen in Höhe von rund 46 Mio. € (Vorjahr: 56,8 Mio.) an die Kreditinstitute geleistet. Aufgrund der in den Vorjahren durch Sondertilgungen gelegten Reserven konnte für einen Teil der Schiffe die Jahrestilgung verrechnet werden. Vereinzelt sind Tilgungsstundungen mit den finanzierenden Banken vereinbart worden. Die durchschnittliche Voraustilgung der Flotte ist zum Jahresende mit rund einem halben Jahr auf dem Niveau des Vorjahres geblieben.

Die Kommanditisten von 25 Fondsschiffen mussten zur Stützung des Betriebs Kapital nachschießen – insgesamt 12,8 Mio. €. Allerdings betonte Ebel, dass Hansa Treuhand als eines der wenigen Emissionshäuser bislang keine Fondsinsolvenzen vermelden musste.

Das Jahr 2013 wird nach Aussage des Schifffahrtsmanagers schwierig bleiben:

»Die in den ersten Monaten des Jahres erzielbaren leicht verbesserten Charterabschlüsse sind ein Silberstreif am Horizont, aber bei weitem noch nicht auskömmlich«, so Ebel. Dies habe dazu geführt, dass seit Januar 2013 bereits vier weitere Containerschiffe und ein Tanker verkauft wurden. Zudem hätten die Gesellschafter von sieben Schiffen den Verkauf beschlossen. »Ausschüttungen an die Gesellschafter können, wie in den vergangenen Jahren, nur in Einzelfällen geleistet werden.« Ebel hofft indes, dass sich nach fünf schweren Jahren ein Ende der Krise abzeichnet. Zum einen gleiche sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage vor allem im Subpanamax-Sektor wieder an. Zum anderen habe das Orderbuch den niedrigsten Stand seit 2003 erreicht. Insbesondere bei Schiffen zwischen 1.600 und 3.000 TEU bestehe Aussicht auf »wieder auskömmliche Charterraten«. Positiv zu werten sei auch, dass die Zahl der aufliegenden Containerschiffe auf unter 200 zurückgegangen sei. »Die beschäftigungslosen Zeiten sind vorbei«, stellte Ebel fest.

Im April übernahm Hansa Treuhand 13 Frachter der Reederei Projex in die Bereederung. Eigene Bestellungen gibt es aktuell noch sieben, die allesamt 2007 aufgegeben wurden. Die Auslieferungen sind teils noch in diesem, teils im kommenden Jahr vorgesehen.