Konkurrenz zum Panamakanal geplant

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Nicaragua will einen Kanal als Verbindung vom Atlantik zum Pazifik bauen lassen[ds_preview] und somit in Konkurrenz zum Panamakanal treten. Die Regierung des Landes hat das Vorhaben bereits beschlossen und will dem neuen chinesischen Unternehmen HK Nicaragua Canal Development Investment Company (HKND) aus Hongkong die Konzession zum Bau und Betrieb erteilen. Das Parlament hat dafür bereits seine Zustimmung erteilt. Die Chinesen sollen den Kanal die ersten 50 Jahre betreiben, mit einer Option auf weitere 50 Jahre. Das Vorhaben beinhaltet neben dem Bau der Wasserstraße zwei Häfen, eine Eisenbahnlinie, eine Ölpipeline sowie einen Flughafen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 40 Mrd. $. Die HKND Group soll 49 % der Aktien halten, der Staat Nicaragua 51 %.

Der Bau des rund 300 km langen künstlichen Wasserweges ist für das kommende Jahr vorgesehen. Präsident Daniel Ortega hat im Eiltempo die nötigen Gesetze »durchgepeitscht«. Kritiker werfen der Regierung aber vor, überstürzt gehandelt zu haben, ohne Absprache mit den Eigentümern der Gebiete, durch die der Kanal fließen soll. Die Opposition kritisierte die Vergabe zum Bau und Betrieb an ein ausländisches Unternehmen, zumal nicht klar sei, wer sich hinter der HKND Group verberge. Umweltschützer sind ebenfalls auf dem Plan gerufen. Sie prangern an, dass die derzeit diskutierten Alternativrouten allesamt durch den Nicaraguasee, dem wichtigsten Süßwasserreservoir des mittelamerikanischen Staates, führen sollen.