Glas und Kleben im Schiffbau

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Mitte September hat das Balinger Familienunternehmen Brombach + Gess ein zweitägiges Seminar zum[ds_preview] Thema »Glas und Kle­ben im Schiffbau« im Mecklenburg-Vorpommernschen Göhren-­Lebbin veranstaltet. Die Teilnehmer, viele von ihnen Werftvertreter, bekundeten insbesondere ihr Interesse an zwei innovativen Gestaltungsmöglichkeiten:

Vom Unternehmen Lixos aus Oberkirch stellte Michael Walter den Teilnehmern ein Verfahren vor, wie aus Tiefengesteinen dreidimensional verformbare und transluzente Echtsteinfurniere in Kombination mit Glas entstehen. Die Produkte des Unternehmens wirken optisch wie Stein, sind aber biegsam und formbar. Neben der ästhetischen Note – die Steine können durch eine dahinter positionierte Lichtquelle in Szene gesetzt werden – reduziert sich bei dieser Methode in nicht unerheblichem Maße das Gewicht der hergestellten Produkte. Dies ist eine Eigenschaft, die vor allem im Yachtbau künftig von Bedeutung sein könnte.

Ebenfalls das Interesse der Yacht- und sicher auch der Kreuzfahrtbranche dürfte eine innovative Lichttechnik, vorgestellt von Olaf Oettmeier vom Unternehmen Ettlin aus Ettlingen, geweckt haben. Ettlin Lux ist ein neuartiges Gewebe, das mit LED-Licht interagiert. Beim Durchleuchten des textilen Hightech-Materials entstehen unterschiedliche Lichtkörper in dreidimensionaler Optik.

Neue Klebanwendungen im Schiffbau demonstrierte Roland Seiffert von Sika Deutschland. Anhand der bei Abeking & Rasmussen gebauten SWATH- und SWASH-Schiffe zeigte er Verklebungen an großflächigen Fendern auf. Da verschiedene Materialien wie Glas, Stahl oder Aluminium verklebt werden mussten, kamen unterschiedliche Klebstoffe, beispielsweise Sikaflex, Sikaforce oder Sikadur zum Einsatz. Nikolai Glück veranschaulichte beim Besuch des Fraunhofer AGP in Rostock die Kriterien, die es bei der Auswahl des richtiges Klebstoffes zu beachten gilt.

Der Einsatz von Laserscannern hat im Schiffbau in der Vergangenheit eine rasante Entwicklung genommen. Diese Technik brachte Lisa Knaack, ebenfalls vom Fraunhofer AGP, dem Auditorium näher. Abschließend bekamen die Teilnehmer eine Führung durch das Gebäude und konnten sich dabei u.a. von der zuvor erläuterten Lasertechnik überzeugen.
TWG