Niedrigster Stand seit sieben Jahren

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Die Zahlen für Seepiraterie sind im dritten Quartal dieses Jahres auf den[ds_preview] tiefsten Stand seit 2006 gesunken. Das gab das zur Internationalen Handelskammer (ICC) gehörende Internationale Schifffahrtsbüro (IMB) jüngst bekannt. Gleichwohl warnt das IMB vor der weiterhin bestehenden Gefahr von Angriffen vor den Küsten Ost- und Westafrikas.

Der Mitte Oktober veröffentlichte IMB- Pirateriereport verzeichnet insgesamt 188 Piratenangriffe in den ersten neun Monaten dieses Jahres. Im Vergleichszeitraum 2012 waren es noch 233 Attacken. Nach Angaben des IMB wurden von Januar bis September zehn Schiffe entführt, 17 beschossen und 140 geentert. Auch Geiselnahmen sind deutlich zurückgegangen – von 458 betroffenen Personen im vergangenen Jahr auf 266 Entführte in den ersten drei Quartalen dieses Jahres. Ein Seefahrer wurde getötet, 20 wurden verletzt und ein Besatzungsmitglied ist nach Angaben des Berichts noch vermisst.

Insbesondere Angriffe in den Gewässern um Somalia sind drastisch zurückgegangen. Lediglich zehn Vorfälle sind somalischen Piraten zuzuschreiben, während dies in den ersten neun Monaten 2012 noch 70 Angriffe waren. Das IMB führt die zurückgegangenen Angriffe auf die in Anti-Piraterie-Operationen eingebundenen Marinestreitkräfte, externe Sicherheitskräfte an Bord der Schiffe, die Berücksichtigung von Best Management Practices (BMP3) sowie den stabilisierenden Einfluss der Zentralregierung Somalias zurück. Dennoch rät IMB-Direktor Pottengal Mukundan weiterhin zur Vorsicht.

Der Rückgang der Vorfälle in Somalia führt dazu, dass der Golf von Guinea wieder verstärkt Aufmerksamkeit erlangt, einer der Hotspots für gewaltsame Angriffe und entführte Schiffe. Aus dieser Region wurden mehr als 40 Vorfälle in den ersten drei Quartalen 2013 gemeldet. Auch in Indonesien nahmen die Angriffe deutlich zu. Dort registrierte das IMB 68 Angriffe, die fast immer auf vor Anker liegende Schiffe verübt worden sind. Das IMB fordert verstärkte Patrouillen und empfiehlt Schiffseignern, in diesen Gewässern wachsam zu bleiben.