Print Friendly, PDF & Email

International

Eine jüngst veröffentliche Drewry-Analyse zeigt, dass sich die Spitze der international tätigen Containerterminal-Betreiber nicht verändert[ds_preview] hat. Nummer eins ist nach wie vor Singapurs PSA International, gefolgt von Hutchison Ports, APM Terminals und DP World – gemessen an Anlagen, TEU-Umschlag und Portfolio-Aktivitäten.

In der Reihenfolge der zahlenmä­ßigen Umschlagergebnisse sind es PSA (50,9 Mio. TEU oder 8,2 % des weltweit gesamten Umschlags), Hutchison (44,8 Mio. TEU / 7,2 %), APM Terminals (33,7 Mio. TEU / 5,4 %), DP World (33,4 Mio. TEU / 5,4 %), Cosco Group (17 Mio. TEU / 2,7 %), Terminal Investment Limited (13,3 Mio. TEU / 2,2 %), China Shipping Terminal Development (8,6 Mio. TEU / 1,4 %), Hanjin (7,8 Mio. TEU / 1,3 %), Evergreen (7,5 Mio. TEU / 1,2 %) und Eurogate(6,5 Mio. TEU / 1 %).

Ägypten

Der ägyptische Hafen Damiette muss dringend ausgebaggert werden. Genannt wird dafür eine Summe von ca. 143 Mio. $, um im Vergleich mit dem APMT-Anlagen in Port Said wettbewerbsfähig zu bleiben, zumal nach der Entscheidung der G6 Alliance, ihren Zehn-Schiffs-Asien–Mittelmeer-Ser­vice nach dort zu verlagern. Damiette ist bisher nicht in der Lage, die neuen Großcontainerschiffe abzufertigen, was schon an dem Umschlagsrückgang von 2,2 Mio. TEU im Jahr 2011 gegenüber 760.000 TEU in 2012 zu erkennen ist.

Australien

Hutchison Port Holdings (HPH) und CMA CGM führen die Liste der Bieter für den Bau und Betrieb des dritten Container Terminals auf Basis eines 99-Jahre-Leasing-Vertrages in Melbourne an. Als weitere Beteiligte werden Australian International Containerterminals zusammen mit International Container Services und Anglo Ports sowie die australische Qube Holdings genannt. Der Terminal soll eine Kapazität von 1 Mio. TEU p.a. erhalten und Ende 2016 in Betrieb gehen. Der Zuschlag für den künftigen Betreiber wird im Frühjahr 2014 erwartet. Swanson Dock, DP World und Patrick Stevedores betreiben die beiden anderen Terminals in Melbourne, an denen im vergangenen Jahr 2,6 Mio. TEU umgeschlagen wurden, nach 2,4 Mio. TEU im Jahr davor.

Dem Vernehmen nach hat der Bundesstaat New South Wales das Unternehmen Morgan Stanley beauftragt zu prüfen, ob es wirtschaftlich Sinn macht, den weltgrößten Kohleumschlaghafen Newcastle zu verkaufen. Dort werden jährlich deutlich mehr als 100 Mio. t Kohle verschifft. Hauptabnehmer sind Japan und China.

Belgien

In Antwerpen werden Fakten geschaffen: Dort entsteht als ein weiterer Zugang zum Hafen die mit 500 m Länge und 68 m Breite größte Schleuse der Welt. Selbst die größten Schiffe der neuen Generation können sie problemlos passieren. Als Baukosten werden 340 Mio. € genannt, als Fertigstellungstermin 2016. Noch einige »Kleinigkeiten«: Es wird die dreifache Menge an Stahl verarbeitet, wie seinerzeit für den Bau des Eiffelturms benötigt wurde; und das Volumen des per Lkw abgefahren Aushubs würde ausreichen, das Londoner Wembley-Stadium achtmal zu füllen.

China

Nach Erteilung der entsprechenden Genehmigungen ist in Taizhou in der Provinz Zhejiang mit dem Bau eines neuen Terminals für einen weiteren Direktverkehr mit Taiwan begonnen worden. Er soll eine jährliche Umschlagkapazität von 136.000 TEU und 320.000 t Bulkladungen sowie Anlagen für 160.000 Passagiere erhalten. Kosten: ca. 66 Mio. $.

Singapurs PSA International hat in den Fujian Jiangyin International Container Terminal (FJCT) investiert und ist damit nach der Fu­zhou Port Group (FPG) zum zweitgrößten Anteilseigner geworden. Damit will PSA offensichtlich an dem wachsenden Direktverkehr mit der gegenüberliegenden »abtrünnigen Provinz« Taiwan partizipieren. Am FJCT können die größten bisher in Fahrt befindlichen Containerschiffe abgefertigt werden. Mit der FPG hat PSA außerdem noch gemeinsame Beteiligungen am Fuzhou International Container Terminal (FICT) und am Fuzhou Qingzhou Container Terminal (FQCT).

Wie das Fujian Transport Department angibt, wurden in den Häfen der Provinz im ersten Halbjahr 5,37 Mio. TEU umgeschlagen, ein Zuwachs von 10,4 % gegenüber der gleichen Vorjahresperiode. Xiamen als größter Hafen trug dazu 3,71 Mio. TEU bei (+15,6 %), und Fuzhou als zweitgrößter 936.100 TEU (+9,9 %).

Nach einer Erklärung der Verwaltung von Guangzhou sollen in den Ausbau und die Modernisierung des Hafens gut 4 Mrd. $ investiert werden, um die Umschlagkapazität auf 16 Mio. TEU und 400 Mio. Gütertonnen zu steigern. Damit könnte Platz zwölf in der Rangliste der größten Häfen der Welt erreicht werden.

Große Pläne bestehen für die weitere Entwicklung des in der Provinz Schandong gelegenen Hafens Weifang, in dem bislang etwa 20 Mio. t jährlich bewältigt wurden. Bis Ende 2015 soll er mit Investitionen in Höhe von 1,63 Mrd. $ gezielt in den Bereichen General Bulk Cargo, Flüssigprodukte, Container, RoRo- und Passagierdienste sowie Fluss-See-Verkehre ausgebaut und auf eine Umschlagleistung von 53 Mio. t und 400.000 TEU gebracht werden.

Nach Angaben des Wirtschaftsministe­riums wird Shenzhen Ende 2013 Hongkong im Containerumschlag überholt haben und dann dessen Position als Nummer drei unter den größten Containerhäfen der Welt einnehmen. Nicht erwähnt wird bei dieser Prognose, dass es im Mai in Hongkong einen 40-tägigen Dockerstreik gegeben hat, in dessen Verlauf eine ganze Reihe von Schiffen nach Shenzhen umgeleitet worden sind.

Tianjin, das maritime Eingangstor nach Beijing und der viertgrößte Hafen der Welt, hat im ersten Halbjahr gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum eine Steigerung im Containerumschlag um 11,1 % auf 6,6 Mio. TEU erreicht. Im Gesamtumschlag waren es 250 Mio. t., wobei ein deutlicher Anstieg auch im Passagieraufkommen hinzukam. In Anbetracht dieser Entwicklung gibt sich der Hafen sicher, die Jahresziele von 13,5 Mio. TEU und 525 Mio. t zu erreichen.

Um größeren Schiffen die Bedienung des Hafens Taicang zu ermöglichen, ist das Fahrwasser des Jangtse von Schanghai 60 km stromauf auf eine Tiefe bis 12,5 m ausgebaggert worden.

Die im Osten des Landes gelegene Provinz Shandong unternimmt große Anstrengungen, die Leistungsfähigkeit ihrer Häfen weiter auszubauen. So wurden nach einer Meldung von Xinhua im ersten Halbjahr die Umschlagkapazitäten mit Investitio­nen in Höhe von knapp 800 Mio. $ um 31 Mio. t gesteigert – wesentlich durch die Fertigstellung von vier Terminals mit acht Tiefwasserliegeplätzen. An weiteren 62 Projekten wird aktuell gearbeitet – 52 davon in Seehäfen, zehn in Flusshäfen.

Das Ausbaggern des 16 km langen Hauptfahrwassers zum Hafengebiet Gaolan in Zhuhai auf rund 20 m Tiefe soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. Es kann dann von Schiffen bis 150.000 t genutzt werden. Die Fahrwasserbreite beträgt 290 m.

Einige weitere Halbjahresergebnisse mit Vergleichen zum entsprechenden Vorjahreszeitraum:

• In Chongqing wurden auf dem Wasserweg einkommende und ausgehende Güter mit einem Volumen von 63,1 Mio. t umgeschlagen. Das ist eine Zunahme von 9,9 %.

• Wenzhou, ein Flusshafen und Industriegebiet in der Zhejiang-Provinz, hat im Containerumschlag mit 258.800 TEU ein Plus von 16,2 % erreicht.

• Shenzhen hat Hongkong im ersten Halbjahr im Containerumschlag mit 11,6 Mio. TEU überholt (s.o.). In Hongkong gingen dagegen »nur« 10,7 Mio. TEU über die Anlagen. Nach einer Prognose der Chinese Academy of Sciences wird Shenzhen künftig mit einem Jahresumschlag von 23,3 Mio. TEU bis 23,5 Mio. TEU den dritten Platz unter den Containerrhäfen der Welt einnehmen.

• Die in der Provinz Guandong gelegenen Häfen haben mit 12,6 Mio. TEU 0,8 % weniger Boxen umgeschlagen. Auch der Gesamtumschlag sank geringfügig um 0,7 % auf 185 Mio. t.

• Rizhao kann mit einem Umschlagplus von 1,4 % auf 162,6 Mio. t aufwarten, darunter 115 Mio. t im Außenhandel.

• In den Häfen der nordöstlichen Küstenprovinz Liaoning sind 8,48 Mio. TEU umgeschlagen worden, ein Plus von 20,8 %. Der Gesamtumschlag lag bei

ca. 500 Mio. t (+14 %). Im Außenhandel wurden 99 t bewegt (+12,4 %). Die Häfen der Provinz bedienen nach eigener Aussage das Hinterland bis hin zur Inneren Mongolei.

In Chongqing Abfahrt, 16 Tage später Ankunft im Hafen Duisburg. Großer Bahnhof war dort deshalb angesagt, weil der Zug während der gesamten Reise von chinesischen Fernseh- und Journalistenteams begleitet worden war. Da bot sich ein Spektakel auch für die Lokalmatadoren an.

Chinesische Drachen durften natürlich dabei nicht fehlen. Die Zugverbindung zwischen der aufstrebenden Industriemetropole Chongqing und Duisburg besteht bereits seit gut zwei Jahren. Angefangen hat es mit wöchentlichen Abfahrten, mittlerweile sind es drei. An einem weiteren Ausbau wird gearbeitet.

Dubai

Der deutsche Binnenhafen Duisburg, immerhin einer der größten der Welt, macht nach Brasilien und Belgien nun auch in Dubai Furore. DP World hat kürzlich die erfahrenen Logistiker der Duisport-Gruppe damit beauftragt, ein integriertes Hinterlandkonzept für den Hafen Jebel Ali zu erstellen. Teile des erstellten Masterplans sind eine ausführliche Marktanalyse sowie eine Machbarkeitsstudie zur Optimierung der Transportketten und zur Entwicklung von Logistikflächen.

Frankreich

Am Terminal de France in Le Havre hat kürzlich die »CMA CGM Jules Verne«, das mit einer Stellplatzkapazität von 16.020 TEU größte Containerschiff unter französischer Flagge, festgemacht. An Bord waren 12.315 TEU. Le Havre ist einer der ganz wenigen Häfen in Nordwesteuropa, die Schiffe dieser Größe voll abgeladen empfangen können.

In Le Havre werden die schon jetzt beachtlichen Kapazitäten im Bereich Flüssiggutumschlag weiter ausgebaut. Der international tätige Tanklager-Logistiker Odfjell will in der Hafenindustriezone einen neuen Tankterminal errichten und ihn in Etappen weiterentwickeln. In der ersten Etappe entstehen auf einer Grundfläche von 31,5 ha Tanklager mit einer Kapazität von mindestens 150.000 m3. Mit den Bauarbeiten soll 2015 begonnen werden. Die Gesamtinvestitionen betragen 150 bis 200 Mio. €.

Griechenland

In Piräus ist der Terminal 3 eingeweiht worden. Dort können Schiffe mit bis zu 360 m Länge abgefertigt werden. Zu den dort installierten fünf Super-Postpanamax-Brücken sollen wegen der dort erreichten hervorragenden Umschlagergebnisse noch zwei weitere hinzukommen (siehe S. 72/73). Cosco als Betreiber von Terminal 2 und 3 will Piräus zur Drehscheibe für chinesische Exportprodukte für den südöstlichen Raum Europas ausbauen.

Großbritannien

In Liverpool haben die Baggerarbeiten im Zusammenhang mit dem Projekt »Liverpool 2« von Peel Ports begonnen. Die Fahrwassertiefen der Zufahrten werden auf 16,5 m gebracht, sodass die derzeit größten Containerschiffe abgefertigt werden können. 16,5 m Wassertiefe gibt es auch an der 854-m-Kaistrecke des nach Fertigstellung 230.000 m2 großen Terminalgeländes, welches weitgehend auf aufgespültem Sand entsteht. Die Inbetriebnahme ist für 2015 angekündigt.

Um mit dem kürzlich in Betrieb gegangenen Terminal London Gateway (DP World) konkurrieren zu können (siehe S. 60), soll der Containerterminal in Felixstowe (Hutchison) ausgebaut werden. Dort sollen dann auch 18.000-TEU-Schiffe abfertigt werden. Dazu wird die bestehende Kaistrecke um 180 m verlängert, damit zwei Großschiffe gleichzeitig festmachen können. Die Wassertiefe am Kai wird auf 16 m gebracht, die der Zufahrt auf 14,5 m. Das alles soll innerhalb von elf Monaten erledigt sein.

Indien

Am Mundra International Container Terminal ist kürzlich mit dem 14.036-TEU-Frachter »MSC Valeria« das bisher größte Containerschiff abgefertigt worden. Damit ist der in der Provinz Gujarat liegende Hafen zu den weltweit 35 aufgerückt, die Megacarrier mit bis 14.000 TEU und 365 m Länge anlaufen können. Ansonsten liegt die Durchschnittsgröße der indische Häfen bedienenden Containerschiffe bei 4.000 TEU.

Israel

Gegen den Widerstand der Gewerkschaften will die Regierung den Bau von zwei privat betriebenen Umschlagterminals durchsetzen. Je einer soll in Aschdod und Haifa mit jeweiligen Kosten in Höhe von 1,1 Mrd. $ plus 190 Mio. $ für die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen entstehen. Einerseits soll damit offensichtlich wohl die Macht der Gewerkschaften gebrochen werden und andererseits soll damit eine Verringerung der Umschlagkosten und damit die Verbilligung von Konsumgütern erreicht werden. Zur Abgabe von Angeboten sind vornehmlich ausländische Investoren aufgefordert worden.

Jamaika

Der Betrieb des Kingston Container Terminals (KCT) soll im Rahmen einer Konzessionsvergabe privatisiert werden. Gegenwärtig werden unter der Leitung eines ehemaligen Zentralbank-Gouverneurs die dazu nötigen Ausschreibungsunterlagen erarbeitet. Der Terminal befindet sich noch im Besitz der Port Authority of Jamaica und wird von deren Tochtergesellschaft Kingston Container Terminal Services Limited betrieben. Er hat zwar eine Kapazität von 2,8 Mio. TEU, aber gegenwärtig nur einen Durchsatz von 1,1 Mio. TEU jährlich. Zur Verfügung stehen neben üblichem Gerät 19 Kaikrane, darunter vier Super-Postpanamaxbrücken.

Japan

Im Hafen von Tokio sind im ersten Halbjahr 2,09 Mio. Boxen im Außenhandel umgeschlagen worden – 951.000 TEU im Export und 1,14 Mio. TEU im Import. Insgesamt bedeutet dies ein Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 %. Hauptkunden waren China und die USA.

Kanada

Kanada ist nach den USA und Russland der drittgrößte Erdgasproduzent weltweit. Um sich neue Absatzmärkte für die großen Erdgasvorkommen erschließen zu können, werden entsprechende Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Zentrum der geplanten Aktivitäten ist die Hafenstadt Kitimat in British Columbia. Dort sollen bereits mehrere Investoren mit entsprechenden Vorbereitungen für den Export über den Pazifik begonnen haben.

Korea

Die Umschlagkapazität von Busans New Port Container Terminal wird bis Ende 2014 auf 1,8 Mio. TEU p.a. gesteigert. Das soll vor allem durch die Beschaffung von neuem Equipment erreicht werden, wobei modernen Containerbrücken, die über das Schiff eine Reihe Boxen mehr bearbeiten können, die Hauptrolle zukommt. So sollen auch 18.000-TEU-Schiffe problemlos abgefertigt werden können.

Liberia

In Gegenwart von Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf ist kürzlich die neue 600-m-Kaianlage von APM Terminals in Monrovia in Betrieb genommen worden. APM Terminals wird die Anlage auf der Grundlage eines über 25 Jahre laufenden Vertrages führen. Es ist die erste in Afrika, die vollständig zu dem Unternehmen gehört. Da­rüber hinaus ist APM Terminals an weiteren elf Häfen in zehn afrikanischen Ländern beteiligt. Neun davon liegen in Westafrika, darunter Apapa in Nigeria mit 618.000 TEU Jahresleistung. Der Vorschlag, einen neuen Tiefwasserhafen in Badagry / Nigeria mit einer Umschlagkapazität von 1 Mio. TEU p.a. zu bauen, mache Fortschritte, hieß es.

Nicaragua

Nur wenige Wochen nach Erhalt der Konzession für den Bau eines Kanals quer durch Nicaragua in Konkurrenz zum Panamakanal ist nach Angaben der Hongkonger HKND Group die Finanzierung des 40-Mrd.-$-Kanalprojektes sichergestellt. Bei den Investoren soll es sich um Großbanken und andere große institutionelle Anleger aus China, Europa und den USA handeln. Namen sollen in den kommenden zwei, drei Monaten genannt werden. Das Bauvorhaben ist jedoch im In- und Ausland umstritten. Manche Kritiker bezweifeln, dass die in Großinfrastrukurprojekten unerfahrene HKND Group den Bau überhaupt bewältigen kann. In Nicaragua selbst wirft die Opposition der Regierung vor, den Chinesen zu weit reichende Rechte eingeräumt zu haben. Wegen Verletzung ihrer Landrechte haben mehrere Gruppen bereits Verfassungsbeschwerde eingelegt.

Nigeria

APM Terminals hat gemeldet, dass auf dem von ihm betriebenen Apapa Container Terminal in Lagos bis zum Jahresende zehn in China gebaute RTG den Terminalbetrieb weitgehend übernehmen werden und die bisherigen Reachstackers ersetzen.

Panama

Die Panamakanal-Verwaltung erwartet für das laufende Fiskaljahr einen Ladungsrückgang in den Fernostverkehren um 2,4 %. Als Grund dafür wird genannt, dass wichtige Reedereien, allen voran Maersk als bislang größter Kanalkunde und APL, einen Teil ihrer entsprechenden Liniendienste nicht mehr durch den Panama- sondern durch den Suezkanal umgeroutet haben. Sie wollen damit, so die Kanalbehörde, dichter an die ladungsträchtigeren Zentren an der US-Ostküste herankommen. Maersk bestätigte die Entscheidung mit der Erklärung, dass diese sich trotz der um einige Tage längere Reisedauer rechnet, da so mit größeren, nicht mehr »kanalfähigen« Schiffen mehr Ladung übernommen werden könne. Eine solche Entwicklung ist von Markt­beobachtern bereits seit langem prognostiziert worden. Die Höhe der Kanalgebühren dürfte dabei eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben. Als Frage bleibt, wie die US-Ostküstenhäfen auf die Abfertigung der großen Postpanamax-Schiffe vorbereitet sind.

Bei der Panamakanal-Verwaltung gibt es offenbar Überlegungen, die Schleusenanlagen durch eine weitere, dann vierte Kammer zu ergänzen. Sie sollen noch größer dimensioniert werden als die nach Abschluss der derzeitigen Expansionsarbeiten für die Passage von Postpanamax-Schiffen ausgelegten und wohl auf die jetzt kommende Super-Postpanamax-Generation (18.000 TEU plus) zugeschnitten sein. Es darf darüber spekuliert werden, ob das bereits eine Reaktion auf die im Nachbarland Nicaragua publik gewordenen mit Chinas Hilfe angegangenen Kanalpläne ist.

Philippinen

Gagan Seksaria, CFO und Chef von Manilas International Container Terminal Service Inc (ICTSI), hat afrikanischen Staaten empfohlen, beim Ausbau ihrer Hafenkapazitäten nicht die Fehler zu wiederholen, die in Indien gemacht worden sind, sondern aus ihnen zu lernen. Verkürzt hat er daran erinnert, dass sowohl der Subkontinent Indien als auch Afrika in seiner Gesamtheit über lange Küsten verfügen mit guten Möglichkeiten, neue Terminals auf der »grünen Wiese« zu schaffen, und nicht in dicht besiedelten Gegenden bestehende Anlagen noch weiter auszubauen. Damit könnten niemals die zunehmenden Verstopfungen gestoppt oder gar abgebaut werden. Sie würden eher noch zunehmen.

Als negativ für Afrika führte er etwa die Häfen von Lagos, Daressalam und Mombasa an. Sie alle lägen mehr oder weniger im Zentrum der Städte mit allen dadurch sich ergebenden Behinderungen in den Zu- und Ablaufverkehren. Dem stellte er als anderes Beispiel die Situation im indischen Mumbai entgegen, wenn sie bisher auch noch eine Ausnahme sei. Dort hatte 1998 P&O Ports einen Private-Public-Containerhafen auf der »grünen Wiese« außerhalb der überfüllten Stadt gebaut. Seitdem sei das Container­aufkommen in Mumbai von 600.000 TEU p.a. auf 50.000 TEU gesunken, wogegen das im neuen Jawaharlal Nehru Port Trust auf 4 Mio. TEU gewachsen sei und sich damit gegenüber den vormaligen Planungen verdoppelt habe.

Russland

Im neuen Hafen Ust-Luga, der im vergangenen Jahr ein Umschlagvolumen von 42 Mio. t erreichte, sind sieben weitere Terminals in der Planung. Auch der im Einzugsbereich von St. Petersburg südlich von Kronstadt gelegene Hafen Bronka soll mit Investitionen von mehr als 1 Mrd. € weiter ausgebaut werden (siehe S. 63). U. a. sind ein Containerterminal und eine RoRo-Anlage geplant.

Nach den Worten von Maersk-CEO Nils Andersen untersucht sein Unternehmen alle infrage kommenden Möglichkeiten, mit denen das Engagement in Russland verstärkt werden kann. Die Aussage machte er auf dem St. Petersburg Economic Forum, und zwar trotz der rückläufigen Zahlen beim russischen Hafenbetreiber Global Ports, an dem APM Terminals erst Ende 2012 für 860 Mio. $ eine 37,5-prozentige Beteiligung erworben hat. Andersen würdigte bei dieser Gelegenheit dabei als positive Zukunftsperspektive die wachsende Wirtschaft und den immer breiter werdenden Mittelstand in Russland.

Saudi Arabien

Nach einer Meldung der »Arab News« konnte der Jeddah Islamic Port (JIP) im ersten Halbjahr einen Zuwachs um 17,7 % gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres auf 2,3 Mio. TEU verzeichnen. Wichtigste Importgüter waren Lebensmittel, Bau­materialien und Autos. Ein hoher Zuwachs konnte auch im Passagieraufkommen mit mehr als 15 % auf fast 320.000 Reisende gebucht werden.

Slowenien

Der einzige Hafen des Landes, Koper, baut seine Containerumschlaganlagen aus. Der Aufsichtsrat hat kürzlich eine Verlängerung der Pier 1 genehmigt und damit die für die Baumaßnahmen erforderlichen 78 Mio. € freigegeben, um die Kapazitäten des Terminals von zurzeit 750.000 TEU auf 1 Mio. TEU zu erhöhen. Das Projekt beinhaltet auch die Erweiterung der übrigen notwendigen Anlagen sowie die Verlegung zusätzlicher Bahngleise. Bis 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Sri Lanka

China Merchant Holdings International hat ihren Colombo International Container Terminal (Beteiligung 85 %) in Betrieb genommen. Als Transhipment Hub für Südostasien soll er Singapur und anderen großen Regionalhäfen Konkurrenz machen. An 18 m Wassertiefe können Schiffe bis zu 14.000 TEU abgefertigt werden. Die Kapazität liegt aktuell bei 2,4 Mio. TEU p. a., sie soll in einem weiteren Schritt verdoppelt werden.

USA

Die taiwanesische Reederei Yang Ming hat ihr Engagement am West Basis Container Terminal in Los Angeles um neun Jahre bis 2030 verlängert. Weitere Partner sind China Shipping und Ports America. Der Hafen selbst will mit 122 Mio. $ zur Modernisierung der Anlagen beitragen und vor allem dafür sorgen, dass die Wassertiefe in der Zufahrt und am Terminal auf bis zu 16 m gebracht wird.

Der Hafen Jacksonville (Jaxport) hat beschlossen, in Sachen Fahrwasservertiefung seinen eigenen Weg zu gehen, unabhängig von einer immer noch ausstehenden Washingtoner Entscheidung. Das US Army Corps hat eine Vertiefung von derzeit 40 ft (12,2 m) auf 45 ft (13,7 m) vorgeschlagen. Der Hafen präferiert jedoch 47 ft (14,3 m). Dabei wird auch auf Nachbarhäfen verwiesen, für die Baggerarbeiten bereits begonnen haben oder beschlossen sind. Gegenwärtig könnten höchstens teilabgeladenen 6.000-TEU-Schiffe den Hafen bedienen, die neuen Großcontainerschiffe würden aber 45 ft bis 47 ft benötigen, hieß es.

Der Harbour Maintenance Trust Fund, der die Unterhaltung der Fahrwasser zu den Häfen und die dazugehörige Infrastruktur stützt, wird auf Betreiben des zuständigen Senatsausschusses im kommenden Fiskaljahr mit Finanzmitteln in Höhe von 1 Mrd. $ ausgestattet. Das sind 100 Mio. $ mehr als die Obama-Administration in ihrer Haushaltsplanung vorgesehen hat.

Nach jahrelangem Warten auf »grünes Licht« aus Washington scheinen nun auch die Pläne für die Vertiefung des Fahrwassers nach Port Everglades voranzukommen. Das zuständige US Army Corps of Engineers hat auch mit Blick auf Umweltschäden eine Studie vorgelegt, mit der die Notwendigkeit und Auswirkungen der Vertiefung von 12,8 m auf 14,6 m untersucht worden sind. Jetzt müssen nur noch die Einwände von Umweltschützern und anderen Gegnern des Vorhabens geprüft und gewertet werden.

Im Hafen Houston wurden in den ersten acht Monaten des Jahres mit 1,34 Mio. TEU 5,7 % Container mehr umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum.


HJW