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150 Jahre HANSA sind auch ein Spiegel von eineinhalb Jahrhunderten Seeschifffahrt. In Hamburg gegründet, hat sie von Anfang an die Geschicke der deutschen Reeder begleitet und war auch in der Geburtsstunde des Verbands Deutscher Reeder (VDR) dabei.

Auf ihrer Titelseite vom 16. Februar 1907 berich[ds_preview]tet die HANSA von der Gründung des Zentralvereins deutscher Reeder, dem Vorläufer des VDR. Sie sieht den Reederverband in dem Artikel nicht nur als Arbeitgeberorganisation, sondern auch als legitime Interessenvertretung der Reedereien gegenüber der Politik. Die Redaktion beklagte die Zusammensetzung des damaligen Parlaments: »Niemand aus Reederei- oder Kapitänskreisen, kein einziger sachkundiger Vertreter der Schifffahrtsinteressen.«

Diesen offensichtlichen Mangel an Schifffahrtswissen im Parlament konnten die Abgeordneten immerhin schon damals durch regelmäßige Lektüre der HANSA ausgleichen. Denn eine ihrer Stärken ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Neuerungen auf dem Gebiet der Schifffahrt zu diskutieren und verständlich zu machen, wie es sich die Redaktion schon in der ersten Ausgabe im Januar 1864 vornahm. Dafür schätzt die Schifffahrtsbranche bis heute die HANSA, die glücklicherweise nicht dem allgemeinen Trend zu immer kürzeren journalistischen Texten erlegen ist, sondern stets fundierte Beiträge mit einer großen fachlichen Tiefe liefert.

Die HANSA begreift Schifffahrt als Ganzes. Ihre Themen reichen von der Finanzierung und dem Schiffsbau über die Bereederung und den Schiffsbetrieb bis hin zur maritimen Infrastruktur und Logistik. Sie ist gleichermaßen Nachrichten- und Wissensquelle und somit ein wertvolles Medium für jeden, der in der Schifffahrt arbeitet.

Der Redaktion gratuliere ich sehr herzlich zum Jubiläum und wünsche der HANSA für die Zukunft alles Gute, eine stabile Auflage, weiterhin journalis-tisches Gespür für die wichtigen Themen sowie fachlichen Tiefgang.


Michael Behrendt