Neue Reederei bestellt zehn Mehrzweckschiffe

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Die im April 2013 in Bremen gegründete Reederei Zeaborn hat zehn Multi[ds_preview]-Purpose-Schiffe bestellt. Sie werden von der chinesischen Werft Taizhou Sanfu Ship Engineering aus Taizhou (Provinz Jiangsu) gebaut und ab dem vierten Quartal 2015 im Dreimonatsrhythmus abgeliefert. Über die Order war bereits seit Monaten im Markt spekuliert worden, nun bestätigte Zeaborn die Bestellung, die ein Volumen von knapp unter 200Mio. $ haben soll.

Die baugleichen Schiffe verfügen den Angaben zufolge über ein modernes ökonomisches Design, sind 144,7m lang und 22,8m breit. Die Tragfähigkeit der Schwergutfrachter beträgt 12.500 dwt. Sie verfügen jeweils über zwei Turmdrehkrane mit einer Lastkapazität von 250t. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 15,1kn liegt der zu erwartende Schwerölverbrauch bei 15,9t.

Hinter Zeaborn steht als 90-prozentiger Eigentümer der Bremer Unternehmer Kurt Zech mit seiner breit aufgestellten Zech Group, die zuletzt vor allem in der Immobilienentwicklung stark gewachsen ist. Zech gab auch die Anschubfinanzierung für Zeaborn. Die Geschäfte der neuen Reederei führen der ehemalige BBC-Chartering-Manager Ove Meyer und Jan-Hendrik Többe, der vorher u. a. Partner bei Roland Berger und PricewaterhouseCoopers war.

Bemerkenswert ist, dass sich an der Finanzierung der ersten Zehnerserie ein deutsches Versorgungswerk im Verbund mit einer Sparkasse mit 50Mio. $ Fremdkapital beteiligt hat. Über die Einbindung von institutionellen Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen wird in der deutschen Schifffahrt seit langem ohne konkrete Ergebnisse diskutiert.

Bauverträge für zehn weitere, mit 12.900 dwt etwas größere Schiffe sind laut Zeaborn bereits unterzeichnet. In den kommenden Wochen solle hierfür die Finanzierung stehen, sagten Meyer und Többe gegenüber der HANSA. Neben klassischem Fremd­kapital könnten sich auch Eigenkapitalgeber aus den Bereichen Private Equity oder Family & Friends noch beteiligen.

Mittelfristiges Ziel von Zeaborn ist es, 30 eigene Schiffe in Fahrt zu haben und diese auch selbst zu befrachten. Sie sollen in einem Pool mit ca. 30 Charterschiffen und 30 Spot-Schiffen fahren. Bis das reedereieigene technische Management und die Befrachtungssparte steht, kooperiert das junge Unternehmen mit dem Bremer Lloyd. »Neben den geplanten 30 Neubauten schauen wir uns das ein oder andere Bestandsschiff an«, sagt Többe. Auch größere Einheiten mit 500t Krankapazität seien denkbar.

»Wir verstehen uns als integriertes Schifffahrtsunternehmen, das für strategische Partnerschaften und Akquisitionen offen ist«, betonen Többe und Meyer.