Lkw-Maut zur Infrastrukturfinanzierung gefordert

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Die Mitgliederversammlung des Zentralverbands Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) sieht fehlende Investitionen in die[ds_preview] Infrastruktur als Wachstumshemmnis und fordert die Ausweitung der Lkw-Maut zur Finanzierung von Verkehrsprojekten. »Die Schiffe werden immer größer, und zwar unabhängig davon, ob es rechtliche Einwände gegen Infrastrukturprojekte gibt oder nicht«, sagte der ZVDS-Vorsitzende Christian Koopmann über die gegenwärtige Lage anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung in Hamburg. Für den ZVDS sei der Ausbau von Wasserstraßen und Hinterlandanbindungen ein echtes Marktbedürfnis. Weitere Verzögerungen würden die Anstrengungen der Schiffsmakler, Verkehre anzuziehen und Vertrauen bei den Reedereien für die deutschen

Häfen aufzubauen, zunichtemachen.

Vor dem Hintergrund des derzeitigen Bundeshaushalts glaubt Koopmann nicht an eine Erhöhung des steuerfinanzierten Anteils und sieht als »einzigen realistischen Weg« die Erhöhung der Lkw-Maut. Der ZVDS habe die Idee der Ausweitung der Lkw-Maut stets unterstützt, auch um Nachteile für die Schifffahrt, die sich nach der Einführung der SECA-Gebiete zum 1. Januar 2015 durch höhere Treibstoffkosten ergeben, auszugleichen und um daraus resultierende Güterverlagerungen zu vermeiden. Dies könne auch ein Anreiz für den Anlauf kleinerer Häfen sein sowie für den Transport per Schiff überhaupt. Darüber hinaus bereitet den Schiffsmaklern die zunehmende Bürokratie Sorgen. Koop­mann abschließend: »Leider müssen wir feststellen, dass immer mehr Aufgaben auf die Makler und Agenten, insbesondere im Zollrecht, abgewälzt werden, obwohl dies oftmals nicht in deren Verantwortungs­bereich liegt.« Zudem sei es sehr schwierig, von deutschen Behörden belastbare Aussagen in englischer Sprache zu erhalten. Andere europäische Staaten verhielten sich diesbezüglich flexibler.

Unterdessen wählte die Mitgliederversammlung Jan Wollschläger (Frachtcontor Junge, Wilhelmshaven) in den Vorstand, der damit wieder komplettiert ist.