Deutsche maritime Exportpotenziale heben

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Exporte in die Offshore-Öl- und Gasindustrie bergen ein enormes Absatzpotenzial für[ds_preview] die heimische Industrie. Die Verfügbarkeit von langfristigen Finanzierungen spielt bei diesen Großprojekten häufig eine wichtige Rolle für den Absatzerfolg. Während in anderen Ländern wie Norwegen staatliche Finanzinstitutionen und maritime Zulieferindustrie seit Jahrzehnten ein erfolgreiches Tandem bilden, besteht in Deutschland aufgrund des weit höheren Fragmentierungsgrades der Zulieferindustrie noch Koordinationsbedarf.

Daher hat die KfW IPEX-Bank ein EDV-Tool entwickelt, das aus einem Pool von über 450 Unternehmen diejenigen Zulieferfirmen auflistet, die für bestimmte Schiffstypen der Offshore-Branche Komponenten liefern. Diese sogenannte »German Master Makers’ List« stellte Carsten Wiebers, Leiter der Abteilung Maritime Industrie der KfW IPEX-Bank, Anfang April auf einer Konferenz des Instituts in Frankfurt vor. Die Liste soll es Auftraggebern erleichtern, deutsche Zulieferfirmen zu identifizieren, die für FPSOs oder Offshore-Spezialschiffe Technologien bereitstellen können. Hintergrund ist, dass Projekte für die Offshore-Öl- und Gasindustrie nicht selten Finanzierungsvolumina in dreistelliger Millionen- oder gar Milliardenhöhe annehmen, welche über Exportfinanzierungen aus verschiedenen Ländertöpfen realisiert werden sollen. Vor allem die koreanischen Großwerften, die in diesem Segment Weltmarktführer sind, haben Wiebers zufolge ein großes Interesse an deutschem Content angemeldet.

Das Tool, das einem »virtuellen Systemintegrator für deutsche maritime Zulieferungen« gleichkommt, soll in den kommenden Monaten weiterentwickelt werden. Hierzu befindet sich die Bank aktuell in Gesprächen unter anderem mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), dem Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) und der Koordinierungsstelle des Nationalen Masterplans Maritime Technologien (NMMT) des Bundes.
nis