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Was bei den Technologiekonzernen Siemens ist, ist bei den Werften Nordic Yards: Marktführer beim Bau von Konverterplattformen. Vier der insgesamt bisher neun zur Anbindung von Nordsee-Windparks vergebenen Großprojekte konnte die Werftengruppe schon für sich verbuchen. Während die drei für Siemens ge[ds_preview]fertigten Plattformen »HelWin alpha«, »BorWin beta« und »SylWin alpha« bereits fertiggestellt und installiert sind, stand der Baubeginn für das von Alstom in Auftrag gegebene 900 MW-Projekt »DolWin gamma« bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe kurz bevor. Darüber hinaus hat sich Nordic Yards vorgenommen, künftig auch in die Produktion der parkinternen Umspannplattformen einzusteigen, in denen der Strom der einzelnen Windkraftanlagen gesammelt und die Spannung ein erstes Mal hochtransformiert wird. »Unser Ziel ist es, jedes Jahr eine Umspannplattform und alle zwei Jahre eine Konverterplattform zu bauen«, sagt Vertriebsleiter Andreas Amelang. Dabei soll dann auch die Volkswerft Stralsund, die das Unternehmen kürzlich als dritten Standort neben Wismar und Warnemünde erworben hat, eine tragende Rolle spielen. »Wir brauchen mehr Flexibilität, weil Plattformen viel länger auf der Werft liegen als Schiffe«, erläutert Amelang. Diese Flexibilität sei nun durch den neuen Standort Stralsund gewährleistet.

Nachdem drei weitere Konverterplattformen von der niederländischen Heerema-Werft gebaut wurden, müssen sich die europäischen Schiffbauer nun allerdings auch in diesem Geschäftsfeld verstärkt mit Konkurrenz aus Asien auseinandersetzen: So wurde bei der Plattform »DolWin beta«, die ABB gemeinsam mit der norwegischen Werft Aibel umsetzt, erstmals der komplette Stahlbau nach Dubai vergeben (Drydocks World). Und auch beim jüngsten Netzanbindungsprojekt »BorWin3« munkelt die Branche, dass der Auftrag zum Bau der Plattform wohl nicht in Europa bleiben wird. Bei Redaktionsschluss wollte der für die Auswahl der Bauwerft zuständige Offshore-Dienstleister Petrofac, der in London und den Vereinigten Arabischen Emiraten beheimatet ist, dies allerdings noch nicht offiziell bestätigen.

Nobiskrug hat am Standort Kiel ebenfalls schon vom Bedarf

an Offshore-Plattformen profitieren können und ist mit der Fertigung der parkinternen Umspannplattform für den Ostsee-Windpark »EnBW Baltic 2«, sowie der Wohnplattform für den Nordsee-Windpark »DanTysk« in den Markt eingestiegen. Während die Umspannplattform Ende August zum Baufeld geschleppt werden sollte, befindet sich die Wohnplattform derzeit für die Beschichtungsarbeiten in der Strahlhalle von ADM Kiel. Einen weiteren Auftrag zum Bau der Umspannplattform für den RWE-Windpark »Nordsee Ost« hatte Nobiskrug im vergangenen Jahr wieder verloren, nachdem der Rohbau bereits fertigstellt war. Zu den

Hintergründen will sich das Unternehmen bis heute mit Verweis auf ein laufendes Rechtsverfahren nicht äußern. Die Entwicklung des Geschäftsfelds Offshore-Windenergie werde aber weiterhin »mit großem Interesse verfolgt«, sagt Geschäftsführerin Susanne Wiegand.


aw