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Amerika

Trotz intensivierter Ausbau- und Anpassungsmaßnahmen gibt es in nord- und südamerikanischen Häfen vermehrt Probleme bei der Abfertigung[ds_preview] von Containerschiffen, vor allem solchen, mit Stellplätzen von 10.000TEU und mehr. Allein im Juli sind bei 587 Schiffen in den Häfen Long Beach, Los Angeles, Oakland, Buenos Aires, Montevideo und Santos ein Drittel mit Verspätungen von mehr als zwölf Stunden abgefertigt worden. Bei 16 % dieser Schiffe betrugen die Verspätungen 24 Stunden und mehr. Unter der genannten Schiffszahl waren 66 Ankünfte von solchen mit 10.000 TEU und darüber. Knapp die Hälfte von ihnen konnten mit Verspätungen von mehr als 12 Stunden ihre Reise fortsetzen. Gut 15 mussten Verspätungen von 24 Stunden und mehr hinnehmen. Unter den genannten Häfen war Los Angeles mit einer durchschnittlichen Verspätung aller Schiffe von 10,8 Stunden der beste, Buenos Aires mit 23,2 Stunden der schlechteste noch vor Santos mit 20,4 Stunden – jedoch wurde in Santos nahezu die Hälfte aller Schiffe mit Stellplätzen über 10.000 TEU verspätet abgefertigt.

Ports America übernimmt 30% der Anteile der International Transportation Service (IST), einer Tochtergesellschaft der japanischen „K“-Line. IST betreibt Containerterminals in den Häfen Long Beach und Tacoma. Die beiden Gesellschaften arbeiten bereits seit längerem zusammen. Ports America übernimmt den Umschlag für „K“-Line-Containerschiffe in Oakland. Darüber hinaus bedient der Terminalbetreiber Autocarrier in Jacksonville, Newark, Brunswik und Charleston.

In Houston haben die Baggerarbeiten begonnen, mit denen die Zufahrten zu den Containerterminals von 40 auf 45 ft vertieft werden sollen, um die Abfertigung auch von Postpanamax-Schiffen zu ermöglichen. Gleichzeitig läuft die Verbreiterung der Fahrrinnen auf 100 ft.

China

Die Shanghai International Port Group (SIPG) will 20% ihres Anteils am Shanghai Mingdong Container Terminals an der Börse verkaufen, der zu gleichen Teilen gemeinsam mit Honkong’s Hutchison Port Holdings (HPH) betrieben wird. Die offizielle Genehmigung steht noch aus. Der Terminal hat einen Liegeplatz für eine 100.000-t-Einheit sowie zwei für 70.000-Tonner, vier für 50.000-Tonner und zwei für 3000-Tonner.

Indien

Adani Port und SEZ Ltd. (APSEZL) werden mit CMA CGM – jeweils hälftig beteiligt, einen neuen Containerterminal mit einer Kapazität von 1,4Mio. TEU in Mundra bauen. Mundra wird damit zum größten Containerhafen des Landes mit einer zur Verfügung stehenden Gesamtumschlagkapazität von 5,5Mio. TEU jährlich. Ein Zeitpunkt der Inbetriebnahme wurde nicht genannt, wird wohl angesichts überbordender Bürokratie wohl glaubhaft auch kaum möglich sein.

Ghana

Die Wirtschaft des Landes wächst rasant, sodass viele Beobachter entsprechende Infrastruktur-Projekte zur Stützung dieser Entwicklung erwarten. Das gilt auch für den Ausbau der Häfen, nicht zuletzt, um leistungsfähigere Basen für die zuneehmenden Offshore-Aktivitäten zu schaffen.

Niederlande

Immer stärker drängt die Amsterdamer Hafenwirtschaft auf den Bau einer neuen Seeschleuse in Ijmuiden – unter anderem als Antwort auf die immer größer gewordenen Seeschiffe. Für den November ist eine Grundsatzentscheidung zum vorgezogenen Bau der Schleuse angekündigt. Die notwendigen Investitionen werden auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt.

Das Hafenunternehmen APM Terminals, eine Maersk-Tochter, hat im ersten Halbjahr an seinen Terminals weltweit 9,8 Mio. TEU umgeschlagen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von 8 %. Der Umsatz verbesserte sich nach Unternehmensangaben um 6%, der Gewinn stieg um 25,6% auf 223Mio. $.

Heftigen Streit gibt es gegenwärtig um den seit langem geplanten Bau eines neuen Ölumschlagterminals im Rotterdamer Hafen mit maßgeblicher russischer Beteiligung. Hintergrund ist der schwelende Russland-Ukraine-Konflikt und vor allem der im Zuge der dortigen Kampfhandlungen erfolgte Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine mit überwiegend niederländischen Bürgern an Bord. Auch das Parlament hat sich in die Debatte eingeschaltet. Es sei jetzt nicht der Zeitpunkt mit den Russen in aller Gemütlichkeit Geschäfte zu machen, hieß es. Das 800-Mio.-€-Projekt könnte also noch einen Weile auf Eis liegen. Rotterdam will aber auf jeden Fall daran festhalten.

Philippinen

International Container Terminal Services Inc. (ICTSI) hat bei einem Bankenkonsortium einen Kredit in Höhe von 350 Mio. $ aufgenommen. Er soll für Modernisierungen und neue Akquisitionen verwendet werden.

Schweden

Wie einige andere Standorte will nun auch der schwedische Hafen Göteborg die Höhe des Hafengelds an bestimmte Umweltfaktoren der Schiffe koppeln. Ab Januar 2015 gibt es Rabatte, die nach dem Environmental Ship Index (ESI) und dem Clean Shipping Index (CSI) gestaffelt werden. Schiffe mit LNG-Antrieb bekommen zusätzliche Vergütungen um 30%.

Türkei

APM Terminals verstärkt sein Engagement im Lande. Nachdem zehn elektrisch betriebene RTGs für den Betrieb auf dem Terminal in Izmir bereits vor einiger Zeit zur Lieferung bestellt worden sind, folgte jetzt der Auftrag an ZPMC Shanghai für den Bau von drei Kaikranen mit einer Auslage über 22 Containerreihen an Deck. Damit können Schiffe mit bis zu 10.000TEU bedient werden. In der ersten Ausbauphase des Terminals, die in der zweiten Jahreshälfte 2015 abgeschlossen sein soll, wird eine Umschlagkapazität von 1,5Mio. TEU p.a. erreicht. Die nächste Phase II soll anderthalb Jahre später betriebsbereit sein.


HJW & MM