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Die Damen-Gruppe ist für Schiffbau durch Standardisierung bekannt.

Nach einem Expansionskurs wurde aber auch das Repair-Geschäft gestärkt,

das mittlerweile 14 % des Konzern-Umsatzes ausmacht.
Allein in Europa hat das Unternehmen mittlerweile elf Standorte für das Segment »Repair & Conversion«. Damit hat sich Damen eine gewisse[ds_preview] Marktmacht am Nord- und Nordwest-Kontinent aufgebaut – auch wenn sich der Wettbewerb in diesen Regionen durch eine Vielzahl von Unternehmen auszeichnet.

Der Großteil der Damen-Standorte davon liegt noch immer im Stammland Niederlande. Dazu zählen unter anderem Werften in Den Helder, Vlissingen, Stellendam, zwei Betriebe in Rotterdam und die Oranjewerf in Amsterdam.

In den vergangenen Jahren fuhr der Konzern einen Expansionskurs im In- und Ausland, um sich etwas unabhängiger vom kriselnden Neubau-Markt zu machen und das Reparaturgeschäft zu stärken. Verschiedene Werften kamen neu zu Damen. Die Verantwortlichen sprachen dabei stets von einer »langfristigen Strategie«, was weitere Maßnahmen dieser Art erahnen ließ.

Das Repair-Segment hat entsprechend an Bedeutung für die Bilanz hinzugewonne. 14% des Umsatzes von rund 1,3Mrd.€ werden hier generiert. Zuletzt verzeichnete man über 1.000 Reparaturaufträge pro Jahr.

Erst Anfang des Jahres 2013 hatte man Shipdock mit seinen Standorten in Harlingen und Amsterdam übernommen und in die neu aufgestellte Geschäftssparte »Repair & Conversion“ integriert. Dort können Schiffe mit bis zu 120m beziehungsweise 250m Länge bearbeitet werden.

Ein knappes Jahr vorher war die schwedische Werft Oskarshamnsvarvet zu Damen gekommen. Der Betrieb ist spezialisiert auf bis zu 80m lange Schiffe und war stark am Aufbau und der Instandhaltung der großen schwedischen Küstenflotte beteiligt. Mit der Übernahme wollten die Damen-Verantwortlichen ihre Präsenz im schwedischen Markt ausbauen.

Ebenfalls 2012 war die Gruppe in den französischen Reparaturmarkt eingetreten. Gleich zwei Standorte im Norden beziehungsweise Nordwesten des Landes waren davon betroffen. Zunächst wurde die damalige Sobrena-Werft übernommen, die zu den größten in Europa zählt. Der Betrieb mit drei Trockendocks wurde in Damen Shiprepair Brest umbenannt. Durch diese Maßnahme sicherten sich die Niederländer das Knowhow und die Präsenz in der Bearbeitung von einigen Spezialschiff-Typen: LNG- und Öltanker, Halbtaucher, Offshore-Konstruktionsschiffe, Jack-up-Plattformen, Kreuzfahrtschiffe, Fähren und schwimmende Förder- und Lageranlagen (FPSO).

Kurz darauf meldeten die Niederländer die Integration der Reparaturwerft Arno Dunkerque. Bei der Hafenbehörde in Dunkerque zeigte man sich seinerzeit »extrem glücklich« über den Einstieg von Damen, weil mit dem Schritt die Hoffnung auf eine Stärkung des Reparaturgeschäfts im Hafen verbunden war.

Ob sich die »langfristige Strategie« in weiteren Übernahmen von europäischen Reparaturwerften äußern wird, ist unklar. Eine offizielle Entscheidung Bestätigung seitens Damen Shipyards gibt es dazu nicht.
Michael Meyer