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Der aufwendigste und teuerste Teil der Bunkerbarge »TB-X« von der Werft Theodor Buschmann ist die LNG-Technologie, die das[ds_preview] Hamburger Unternehmen Marine Service liefert.

Zu den Hauptbestandteilen zählen die Tanks. Die Barge kann mit einem oder zwei LNG-Tanks mit je ca. 450 m³ Volumen bestückt werden. Sie bestehen aus einer Nickelstahllegierung (X8Ni9) und sind mit 250 mm dicken Isolierpanelen aus PU-Schaum verkleidet. Die Isolierung ist mit einer Blechverkleidung gegen Feuchtigkeit geschützt. Die Tanks sind mit Formstücken aus Dehonit in Tankstühlen an Deck gelagert. Ausgelegt sind die Tanks auf einen Betriebsdruck von 10 bar. Vor dem Bunkern wird der Druck mittels verdampftem LNG erhöht, das aus dem unteren Teil des Tanks entnommen und in den oberen Teil wieder eingespeist wird. Unter allen Tankanschlüssen sind Wannen aus rostfreiem Stahl installiert um zu verhindern, dass tiefkaltes LNG die Decksstruktur beschädigt.

Auf der Backbordseite der Barge befindet sich ein Bunkermanifold. Dieser bietet Anschlussmöglichkeiten für LNG-Schläuche von 2“ bis 4“. Der Anschlussbereich liegt ca. 4 m über dem Hauptdeck, um auch höhergelegene Bunkeranschlüsse auf Seeschiffen erreichen zu können. Die Schläuche können in Haltern neben dem Manifold an Deck abgelegt werden. Zum Spülen der Schläuche mit Stickstoff vor und nach dem Bunkern ist ein Stickstoffanschluss vorgesehen.

Am Ende jedes Bunkervorgangs muss der Bunkerschlauch gasfrei gemacht werden. Um zu verhindern, dass dabei anfallendes Naturgas in die Atmosphäre gelangt, wird es in einem Drucktank gesammelt. Er hat ein Fassungsvermögen von ca 3 m³. Es wird sowohl das Restgas als auch das Gas- Stickstoffgemisch vom Spülen der Bunkerschläuche aufgenommen. Dieses Gas wird in einem gasgefeuerten Kessel verbrannt. Die Wärme aus dem Kessel wird dazu verwendet, den Druck in den LNG-Tanks während des Bunkerns aufrechtzuerhalten.

Ein Warmwasserkessel mit einer thermischen Leistung von 200 kW dient dazu, LNG zu verdampfen und damit den Druck in den LNG-Tanks zu erhöhen. Der Kessel wird entweder mit Naturgas aus den LNG-Tanks oder mit den Resten aus dem Druckgastank befeuert. Überschüssige Wärme kann über einen Boxkühler abgegeben werden.

Eine LNG-Pumpe entnimmt bei Bedarf LNG aus dem unteren Teil der LNG-Tanks und fördert dieses über Sprühleitungen zurück in den oberen Bereich, wenn der Druck in den LNG-Tanks abgesenkt werden soll. Diese geschieht vor allem bevor LNG in die Tanks gefüllt werden soll, um den Gegendruck soweit wie möglich zu reduzieren.

MM