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Mit dem dritten Katamaran aus der Twin-Axe-Serie der Damen-Werft betont die Windea Offshore ihre Strategie, weiter auf Wachstum zu setzen.

Mit der »Windea Three« wurde zuletzt der jüngste Neubau in Emden getauft.
Der Wind blies rau am Emder Außenhafen. Kurz und knapp daher die Zeremonie: Assistiert von ihrer Mutter, die als Taufpatin[ds_preview] agierte, zog die zweijährige Tess van Laar an der Leine, löste die Schwingmechanik aus und ließ die Sektflasche am Bug zerschellen. Miranda van Laar-Prikkel, die Ehefrau des Windea-Mitgesellschafters Paul van Laar aus Ijmuiden, brachte auf niederländisch den bekannten Taufspruch aus.

In der für den Neubau gegründeten Schifffahrtsgesellschaft Windea CTV Three sind drei Partner mit gleichen Anteilen engagiert: die in Emden ansässige Ems Maritime Offshore GmbH (EMO), ein mit der Bereederung beauftragtes Tochterunternehmen der AG »EMS«-Gruppe, die SSC Wind EMEA GmbH aus Wildeshausen und die van Laar Beheer BV aus dem niederländischen Ijmuiden. Die Windea Offshore GmbH ist ein Joint Venture von EMS Maritime Offshore, Emden, der Bernhard Schulte Group, Hamburg, und SSC Wind in Wildeshausen. Das Kerngeschäft ist der Service für Offshore-Windenergieanlagen – von der Errichtung bis hin zum laufenden Betrieb. Das neuerliche gemeinsame Engagement ist das Ergebnis der seit Jahren bestehenden engen Zusammenarbeit der Partner, die ihre gute Kooperation bereits bei den beiden Vorgängerschiffen unter Beweis stellen konnten.

Die »Windea Three«, ein Katamaran der Twin Axe Serie der Damen-Werft im niederländischen Gorinchem, ist als Crew Transfer und Service Vessel (CTSV) ausgelegt. Sie wird zukünftig Personal und Material zu Offshore-Windparks transportieren. »Seit der Indienststellung des ersten Schiffes im September 2013 waren die CTV keinen Tag ohne Beschäftigung. Diese Tatsache spricht sowohl für das technische Konzept des Schiffes, als auch für die gute Performance der seemännischen Besatzung«, erklärt EMO-Geschäftsführer Knut Gerdes. Die Qualität des Angebotes wird laut Gerdes auch dadurch unterstrichen, dass es wie die Schwesterschiffe unter deutscher Flagge fährt.

Hinrich Eden, geschäftsführender Gesellschafter der SSC Wind EMEA, betonte die unkomplizierte Kooperation mit der van Laar Beheer BV und der EMO. »Bereits seit dem Jahr 2009 besteht eine enge Verbundenheit mit der AG »EMS«-Gruppe, die in dem partnerschaftlichen Betrieb und erfolgreichen Joint Ventures wie der Windea Offshore und den Helikopter-Aktivitäten mit der Northern-Helicopter zum Ausdruck gebracht wird«, so Eden. »Der international stetig expandierende Markt wird durch den Mittelstand nur dann erfolgreich gestaltbar sein, wenn mittelständische Kompetenzen sich weiter bündeln, ohne ihren wettbewerbsstarken Charakter, wie beispielsweise Schnelligkeit und Nähe zum operativen Prozess zu verlieren«, erklärte Eden weiter. Der Mittelstand müsse ein Motor auch für neue globalisierende Märkte bleiben.

Der Neubau verfügt über ein großes Vordeck mit rund 90m2 Fläche und kann je nach Personalstärke und Tankfüllung 10 bis 15t Ladung aufnehmen. Vor allem wird er jedoch für Versetzdienste von Personal eingesetzt und kann bis zu 24 Service­mitarbeiter befördern. Das Schiff fährt dafür mit dem Bug an die Windanlage und der Ausstieg erfolgt über eine Leiter auf die Service-Plattform.

Die 25,75m lange »Windea Three« mit Alu-Rumpf hat einen Tiefgang von 2,9m und ist auf eine Gross Tonnage von 170t ausgelegt. Sie ist als Vessel Type Crew Transfer & Service Vessel vom Bureau Veritas klassifiziert. Angetrieben wird das Schiff durch zwei CAT C32 TTA mit 2.400 BHP. An Generatorleistung stehen 28.0kVA bereit. Erhöhte Wendigkeit erhält der Katamaran durch zwei Bow-Thruster vom Typ Hydrosta Sider 80/100. Die Performance liegt in der maximalen Geschwindigkeit bei 25kn, die Betriebsgeschwindigkeit ist auf 20kn ausgelegt. Für die Crew von Kapitän Friso Rathmann stehen vier Kabinen zur Verfügung. Der backbords verbaute Deckskran kann bei einer Auslage von 8,6m 2.200 kg bedienen.

Als Kunde konnte die Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG gewonnen werden, die die »Windes Three« seit Mitte Dezember gechartert hat. Heimathafen des Schiffs ist Borkum, von wo seine täglichen Einsätze in den Windpark Trianel Windkraftwerk Borkum, ehemals Borkum West 2, starten.

Darüber hinaus hat die Trianel Windkraftwerk Borkum Verträge mit der EMO über die Nutzung weiterer logistischer Dienstleistungen als auch der neu geschaffenen Fazilitäten auf Borkum für die Betriebsphase des Windparks Trianel Windkraftwerk Borkum geschlossen. »Wir freuen über diese Zusammenarbeit«, betont Bernhard Brons, Vorstand der AG »EMS«-Gruppe. Gemeinsam könne man »Synergiepartnerschaften«, die sich im Offshore Wind Markt entwickelt haben, hervorragend einsetzen
Hermann Garrelmann