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Auch in diesem Jahr treffen sich wieder hochrangige Vertreter aus Politik und maritimer Wirtschaft auf See. Zum 33. Mal findet die von Peter Gast Shipping organisierte Schiffahrtsregatta statt.
Traditionell am letzten August-Wochenende in der »Dänischen Südsee« ausgesegelt, hat sie sich als fester Termin in der deutschen Schifffahrtszene[ds_preview] etabliert. Die von dem Hamburger Schiffsmakler Peter Gast nach einer verlorenen Wette unter befreundeten Kaufleuten 1983 mit 47 Booten und 225 Crew-Mitgliedern initiierte Wettfahrt hat sich inzwischen nicht nur zur größten Privatregatta Europas entwickelt: Durch seine attraktive Mischung aus sportlichem Anspruch, Geschäftstätigkeit, lockerer privater Atmosphäre und gesellschaftlichem Event sowie durch die internationale Beteiligung ist das »Sommerforum der Schifffahrt« auch zu einer wichtigen Kontaktbörse der Branche geworden.

Wie gewohnt findet das maritime »get together« zwischen Schleimünde und Ærøskøbing veranstaltet. Zum Start am 29. August vor Schleimünde waren bis Redaktionsschluss – ohne die sechs Begleitfahrzeuge – rund 130 Schiffe aller Klassen und Größen zwischen acht und 21m Länge gemeldet. »Wegen der beschränkten Kapazitäten im Zielhafen haben wir uns noch stärker als bisher auf Meldungen aus schifffahrtsbezogenen Unternehmen fokussieren müssen«, begründet Dieter Gast, der zusammen mit seinem Bruder Christian die Organisation der Veranstaltung vor acht Jahren von seinem heute 86-jährigen Vater Peter Gast übernommen hat, die notwendigen und auch im Interesse der Veranstaltung erwünschten Absagen. Er erwartet rund 1.200 Teilnehmer aus 20 Nationen, darunter Persönlichkeiten aus Schifffahrt und ihr verbundenen Branchen wie Hafenwirtschaft, Werften, Zulieferer, Dienstleister, Versicherer, Anwälte, Banken, aber auch Repräsentanten aus Politik und Verwaltung. Zu den Ehrengästen gehören auch in diesem Jahr Hamburgs segelbegeisterter Wirtschaftssenator Frank Horch, der wieder zur Crew der für die Hamburger Sparkasse startenden »Haspa Hamburg« gehört, und sein Bremer Amtskollege Martin Günthner, der sich auf der für die Handelskammer Bremen startenden »Nike« unter Dr. Patrick Wendisch einschifft. Aus Schleswig-Holstein wird neben dem mit der »Equity Kicker« startenden Ministerpräsident Torsten Albig auch Verkehrs-Staatssekretär Frank Nägele erwartet, der für die »Thila« gemeldet ist, die für Wrede Consulting an den Start geht. Für Niedersachsen wird Wirtschaftsminister Olaf Lies auf der »Think« Flagge zeigen. Ulrich Getsch, Oberbürgermeister von Cuxhaven, segelt auf der für die Bremer Reederei E & B startenden »Lapin Agile« von Fritz Conyn, einer Contest 45CS, mit.

Neben schnellen und ultraschnellen Racern wie der »Uca« sind für die fünf Starts in neun Klassen auch weitere bekannte Schiffe wie die für den Hamburgischen Verein Seefahrt startende »Haspa Hamburg«, eine J/V 52, die »Bank von Bremen« und die von einer Damencrew gesegelte »Tutima« sowie Oldtimer und Klassiker gemeldet, darunter die Spreizgaffel-Ketch »Senta«, der »Preussische Adler« und die Classic Yawl »Peter von Seestermühe«. Hinzu kommen erneut vier attraktive Zwölfer gemeldet, darunter die »Evaine«, »Thea« und »Cintra«.

Wie erstmals vor zwei Jahren hat die Dänische Heimwehr zugesagt, eines ihrer Marinefahrzeuge, voraussichtlich wieder die »Dubhe« als Startschiff zu entsenden. Als Zielschiff soll – falls der vorgesehene Svitzer-Schlepper nicht freigestellt werden kann – wieder die Motoryacht »Shamwari«, eine Adriatic 40 Fly, von Stefan Kummerfeldt, fungieren. Zum Team der Wettfahrtleitung gehören neben Prinz Alexander zu Schleswig-Holstein (NRV) wieder Marcus J. Boehlich (SVAOe) und Roland Rademacher (KYC).

Auch in diesem Jahr gehören zum Programm: eine Vorabend-Veranstaltung unter dem Motto »Gast Family & Friends« in Grauhöft auf dem Gelände von Henningsen & Steckmest; weitere Abendveranstaltungen an anderen Plätzen sowie der von einem Spielmannszug, Bürgermeister Jørgen Otto Jørgensen und Mitgliedern der Veranstalterfamilie Gast angeführte Marsch aller Regattateilnehmer durch die pittoreske Stadt Ærøskøbing, der zur Festveranstaltung mit Siegerehrung vor der im dem Mastenwald am Alten Hafen aufgebauten Zeltstadt führt. Dass zwischen Sport und Spaß die Kommunikation zu kurz kommt, ist nicht zu befürchten. Dafür bieten sich vielfältige Plattformen: Auf den einzelnen Vorveranstaltungen wie den Treffen am Freitagabend, auf den Booten während der Liegezeiten in den Häfen oder während der Wettfahrten, beim gesponserten Einlaufbier, bei der Siegerehrung, beim Abendessen oder Frühstück im Festzelt oder auf der Rückreise gibt es Gelegenheit zum fachlichen Austausch, Small Talk und zur Schaffung neuer oder Pflege bestehender Kontakte – sowohl in größerem als auch in kleinerem, privaten Kreis.

»Auch in einem weiteren Jahr der Krise in der Schifffahrt ist das große Interesse an der Schiffahrtsregatta bemerkenswert«, freut sich Dieter Gast über die starke Beteiligung. Dass die Veranstaltung auch 2015 in diesem Umfang stattfinden könne, sei der großartigen Unterstützung der zahlreichen Sponsoren und Teilnehmer sowie der gastfreundlichen Aufnahme durch die Ærø-Kommune zu verdanken.


Jens Meyer