Neuer Investor bei Marenave?

Marenave, Offen, DEVK, Mare Action
Der Tanker »Mare Action« gehört zur Marenave-Flotte (Foto: Marenave)

Ein neuer Geldgeber könnte die Reederei Ma[ds_preview]renave aus ihrer finanziell prekären Situation retten. Über eine »mögliche Beteiligung eines bereits identifizierten Investors« werde verhandelt.

Es ist der letzte Satz einer kurzen Mitteilung, aber er weckt neue Hoffnungen auf einen Fortbestand der Reederei. Erst vor wenigen Wochen war es nach Zugeständnissen der Banken gelungen, die drohende Insolvenz vorerst abzuwenden.

Die ursprünglich bis 9. Dezember angesetzte Gnadenfrist wird noch einmal verlängert. Im Rahmen der laufenden Sanierungsverhandlungen hätten sich alle finanzierenden Banken bereit erklärt, weiter auf ein Einfordern ihrer Tilgungsleistungen unter den Schiffshypothekendarlehen sowie auf ihre Ansprüche aus den von Marenave gegebenen Sicherheiten bis zum 27. Januar 2017 verlängern. Diese Erklärungen stehen unter dem Vorbehalt des sofortigen Widerrufs, falls vereinbarte »Meilensteine« nicht fristgemäß erreicht würden, heißt es.

Sanierungsvereinbarung steht aus

Die Verhandlungen über die Eckpunkte von Sanierungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und den finanzierenden Banken, die Basis für eine abzuschließende Sanierungs- und Enthaftungsvereinbarung sein sollen, würden fortgesetzt. Als Teil eines außer-insolvenzlichen Sanierungskonzepts könnte besagter Investor ins Spiel kommen.

Gleich zu Beginn dieses Jahres hatte die Reederei hohe Verluste für das Geschäftsjahr angekündigt. Nach den ersten sechs Monaten lag der Verlust bei –10,8 Mio. €. Der Umsatz war gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 36 Mio. € auf 22 Mio. € zurückgegangen.

Anfang Juni hatte das Bankenkonsortium den Verkauf aller Schiffe der Flotte (zuletzt sechs Produktentanker, vier Bulker, zwei Containerschiffe und ein Car Carrier) sowie eine Restrukturierung der Gesellschaft gefordert. Dann aber waren zwei Banken ausgeschert, bevor im November doch wieder eine Einigung erzielt werden konnte.

Marenave, Mare Tracer
Der Bulker »Mare Tracer« gehört zur Flotte von Marenave, die abverkauft werden soll (Foto: Marenave)

Die Gruppe bündelte unter einer operativen Holding über vier Komplementär-GmbH insgesamt 13 operative Schiffsgesellschaften. Die Marenave Schiffahrts AG war 2006 von König & Cie und der HSH Nordbank als erste börsennotierte Schiffsbeteiligungs-AG in Deutschland gegründet worden und war lange Jahre Bereederungspartner des damaligen Emissionshauseses.

Vor zwei Jahren erfolgte dann die Trennung, nachdem König & Cie. zuvor an die zwei US-Investoren Delos Shipping LLC aus Dallas und Tennenbaum Capital Partners verkauft worden war.