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Die norwegische DNB, der weltweit größte Schiffsfinanzierer, lagert ein Portfolio in Höhe von 10 Mrd. $ in eine Abbaubank aus. Ziel ist der schnellstmögliche Verkauf.

Die Alt-Kredite aus dem Schifffahrts- und Offshore-Segment werden zum 1. Januar 2018 in einem neuen Geschäftsber[ds_preview]eich gebündelt und sollen schnellstmöglich verkauft werden, teilte das Unternehmen mit. Die norwegische Großbank will ihr Kapital auf attraktivere Bereiche umschichten.

DNBDie DNB hat, wie viele europäische Banken, ihr Schifffahrtsportfolio in den vergangenen Jahren bereits massiv bereinigt. Das Kreditvolumen wurde seit 2012 um mehr als 45% von 16,5 Mrd. $ auf zuletzt 11,3 Mrd. $ reduziert, das Engagement im Öl-, Gas- und Offshore-Segment sank um 30% auf 14 Mrd. $. Insgesamt stehen demnach noch 25 Mrd. $ an maritimen Investments in den Büchern.

DNBEin Volumen von 10 Mrd. $ soll nun in eine Abbaubank ausgelagert und schnellstmöglich abgebaut, sprich verkauft, werden. Dies betreffe ausschließlich Kunden aus der Schifffahrts- und Offshore-Branche, die von der Bank nicht länger als Kernkunden betrachtet werden. Ein Drittel der Kredite gelte als »notleidend«, als non-performing loans» (NPL), und müssten restrukturiert werden. Ein Fünftel (20%) sei »akut von Ausfall bedroht«.

Insgesamt liege die Rendite bei diesem Portfolio im »sehr niedrigen einstelligen Bereich«, erklärte die Bank. Erklärtes Ziel der DNB sei es, schnellstmöglich eine Kapitalrendite (return on investment) von 12% zu erzielen. In Branchen wie Telekommunikation, Gesundheitswesen, Infrastruktur und Produktion werden dafür weitaus bessere Perspektiven gesehen.

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Harald Serck-Hanssen (Foto: DNB)

Der Schifffahrt will die Bank aber treu bleiben. »Trotz des geplanten Abbaus wollen wir auch künftig Finanzierungen übernehmen«, sagte Harald Serck-Hanssen, Executive Vice President bei der DNB, zuständig für das Geschäftsfeld Firmenkunden. Aber eben vornehmlich mit großen und profitablen Partnern.