Der belgische Großhafen von Antwerpen hat zum fünften Mal in Folge den Umschlag erheblich steigern können. Knapp 10,5 Millionen Container bedeuten ein Plus um 4,3 %
Die Marke von 10Mio. TEU im Containerumschlag war für den Hamburger Hafen immer eine magische Grenze. Der kam man 2014[ds_preview] mit 9,73Mio. TEU nahe, konnte sie jedoch nie übertreffen. Antwerpen dagegen hatte die 10Millionen bereits im Vorjahr übertroffen und ist längst an Hamburg, der einstigen Nr. 2 in Europa hinter Rotterdam, vorbeigezogen.
Im vergangenen Jahr gingen exakt 10,45Mio. TEU über die Kaikanten an der Schelde, gerade im vierten Quartal hatte es mit einem Zuwachs von rund 7% und dem historisch besten Ergebnis noch einmal einen kräftigen Schub gegeben. Dazu kamen gleich drei Rekordmonate: Mai, August und Oktober mit jeweils mehr als 900.000TEU. In Tonnen lag das Wachstum bei 4,3% auf 123Mio. t.
Zum Vergleich: 2016 waren es in Antwerpen 215Mio.t an Gütern, bei Containern wurde 10,05Mio. TEU erreicht. Bremen kam im Vergleichsjahr auf 5,5Mio. TEU, ein Zuwachs von knapp 1% gegenüber 2015. Der Gesamtumschlag lag stabil bei 73,8Mio. t. In Hamburg stagnierte der Umschlag bei 138Mio. t (+0,3%) und 8,9Mio. TEU. In Rotterdam bedeuteten 461,2Mio. t einen Rückgang von -1,1 %, der Containerumschlag erreichte 12,4Mio. TEU (+1,2%).
Die besten Wachstumsraten vermeldet Antwerpen mit den Regionen Nordamerika (+11,6%), Lateinamerika (+8,5%) und Fernost (+7,7%). Besonders mit dem Handelspartner USA wurden erfreuliche Zahlen erreicht. Das Transportvolumen stieg um 9,7%, bei den Importen waren es sogar 10,4%. Einbußen mussten dagegen in Europa (-3,6%) hingenommen werden, unter anderem im Transshipment-Bereich.
Antwerpen habe von der Neuordnung der großen Container-Allianzen im April 2017 profitiert, konstatierte Hafenchef Jacques Vandermeiren. »Wir rechnen auch für 2018 mit weiterem Wachstum und werden daher unsere Umschlagkapazität weiter erhöhen.«
Dank des Container-Booms kletterte der Gesamtumschlag in Europas zweitgrößtem Hafen das fünfte Jahr in Folge auf einen neuen Rekordwert und lag bei 223,6Mio. t – ein Plus von 4,4% im Vergleich zum Vorjahr. Dabei hätten nahezu alle Gütergruppen zugelegt.
Der Umschlag von flüssigen Massengütern wie Öl und Ölprodukten nahm um 5,7% auf 73,1Mio. t zu, bei konventionellem Stückgut wie Eisen und Stahl lag das Plus bei 4,8% (10,3Mio. t), RoRo-Ladung verzeichnete einen Anstieg um 10,5% auf 5,1Mio. t. Dabei stieg der Autoumschlag um 4% auf 1,24Mio. Einheiten. Lediglich bei »Dry Bulk Only« (Kohle, Erz, Dünger) gab es einen Rückgang um 3,7% auf 12,2Mio. t.
Im vergangenen Jahr liefen 14.223 Seeschiffe den Hafen an, 1,7 % weniger als im Jahr zuvor. Dafür stieg die Tonnage um 1,4 % auf knapp 407 Mio. GT.