Jacques R. Saadé, Gründer und langjähriger Präsident der französischen Linienreederei CMA CGM, ist am Sonntag im Alter von 81 Jahren verstorben.
Saadé wurde 1937 in Beirut, Libanon, geboren. 1957 schloss er sein Studium an der London School of Economics ab und übernahm bald die [ds_preview]Leitung des Familienunternehmens, eines Handelsunternehmens. Als der Bürgerkrieg im Libanon 1978 die Umstände in Beirut erschwerte, zog er ins französische Marseille und gründete die Compagnie Maritime d‘Affrètement (CMA). CMA begann mit vier Mitarbeitern, einem einzigen Schiff und nur einer Route zwischen Marseille und Beirut.
Durch Zukäufe wie zuletzt von NOL / APL formte Saadé die heutige Nr. 3 in der weltweiten Containerschifffahrt. Seine Nachfolge hatte er frühzeitig geklärt. Im vergangenen Jahr hatte der Senior die Geschicke der gesamten Gruppe komplett in die Hände seines Sohnes Rodolphe gelegt.
Neben organischem Wachstum verfolgte Jacques Saadé die Expansion durch Akquisitionen. 1996 übernahm CMA die Compagnie Générale Maritime (CGM), ANL folgte 1998, Delmas 2005 und Comanav und US Lines im Jahr 2007. Zuletzt waren regionale Carrier wie die deutsche OPDR, Mercosul, der Pazifik-Spezialist Sofrana Unilines und Containerships Oy aus Finnland übernommen worden, um das Netzwerk weiter auszubauen. Jacques Saadé wurde unter anderem mit der Hamburger Ehrenmedaille Portugaleser ausgezeichnet und ist Träger des französischen Ehrentitels Ritter der Ehrenlegion.
2006 wurde die neue Unternehmenszentrale in Marseille eröffnet, der CMA CGM Tower ist heute eines der Wahrzeichen der Hafenstadt, der sich der Reeder immer verbunden fühlte.
