Die Landesregierung Schleswig-Holsteins und die IG Metall Küste setzen sich gemeinsam für eine Stärkung von Werften und Zulieferern im Land ein. Die Gewerkschaft fordert Bekenntnisse auch von Nobiskrug und thyssenkrupp.

Anlässlich einer Gesprächsrunde mit Betriebsräten und Gewerk[ds_preview]schaftsvertretern in Kiel betonten Ministerpräsident Daniel Günther und Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, die Bedeutung des Schiffbaus für den Industriestandort Schleswig-Holstein.

Ministerpräsident Günther sagte: »Die Schiffbau- und Schiffbauzulieferindustrie ist das Herzstück der maritimen Wirtschaft in Schleswig-Holstein und als High-Tech-Industrie auf Augenhöhe mit der Luft- und Raumfahrtindustrie. Vor diesem Hintergrund unterstützt die Landesregierung diesen Industriezweig wo immer möglich. So liefert die schleswig-holsteinische Marineschiffbauindustrie innovative und wettbewerbsfähige Lösungen für unsere Marine und internationale Kunden weltweit.«

IG Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken ergänzte: »Schleswig-Holstein hat in den vergangenen Jahren viele Industriearbeitsplätze und damit wichtiges Know-how für zusätzliche Wertschöpfung und Innovationen verloren. Unser gemeinsames Interesse muss daher sein, die Arbeitsplätze und Standorte in der maritimen Wirtschaft zu erhalten und auszubauen.«

»Wenn weitere Aufträge kommen, werden die Beschäftigten dringend gebraucht«

Mit Blick auf den in Schleswig-Holstein wichtigen Marineschiffbau und die anstehende Vergabe des Milliarden-Auftrags für den Bau des Mehrzweckkampfschiffes 180 sagte Gewerkschafter Geiken: »Uns ist es gelungen, eine öffentliche Debatte über den Überwasserschiffbau als Schlüsseltechnologie in Deutschland anzustoßen. Uns geht es dabei nicht um die Interessen einzelner Unternehmen oder Bundesländer, sondern um den Erhalt von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung in Deutschland insgesamt.«

Von der Werft Nobiskrug in Rendsburg fordert Geiken erneut, die geplanten Entlassungen und Einschnitte bei den Tarifverträgen zu überdenken. »Die Werftengruppe German Naval Yards steht insgesamt gut da. Wenn weitere Aufträge kommen, werden die Beschäftigten dringend gebraucht«, so der IG Metall-Bezirksleiter. Von thyssenkrupp erwartet die Gewerkschaft ein klares Bekenntnis zum Marineschiffbau. »Der Konzern muss möglichst bald unmissverständlich erklären, dass er an der Sparte festhält und weder Arbeitsplätze noch Standorte im Über- und Unterwasserschiffbau in Frage stehen«, erklärte Geiken. »Nur so lassen sich die Verunsicherung in der Belegschaft und die Spekulationen in den Medien beenden.«