Die NordLB will angeblich auf einen Schlag mehr als 40 Mehrzweckschiffe aus ihrem Portfolio verkaufen. Kolportiert wird in Marktkreisen ein Gesamtpreis[ds_preview] von mehr als 200 Mio. €. Nach Informationen der HANSA wurde eine entsprechende Ausschreibung an interessierte Parteien verschickt.

Der Vorstoß sorgt innerhalb der Projekt- und Schwergutschifffahrt für Aufsehen, weil mit einem Eigentümerwechsel auch eine Veränderung der Beschäftigungskonzepte einhergehen könnte. Sollten die zum Verkauf stehenden Schiffe oder ein Großteil von ihnen gebündelt einem bestimmten kommerziellen Manager bzw. Charterer in die Hände fallen, könnten sich die Marktanteile in der Projekt- und Schwergutfahrt erheblich verschieben.

In Befrachterkreisen wird befürchtet, dass dadurch sogar ein neuer Preiskampf im Schwergut- und Stückgutsegment ausbrechen könnte. Bekäme ein neuer Player den Zuschlag für die Schiffe, müsste er sein Geschäft zügig ausbauen, um die Kapazitäten auszulasten. So etwas gehe in der Regel nur über den Preis, sorgt sich ein ranghoher Manager gegenüber der HANSA. Die NordLB selbst wollte sich dazu nicht äußern.

Dass die Landesbank unter Druck steht, problembehaftete Schiffskredite abzubauen, steht außer Frage. Unter anderem hatte sie bei der Übernahme der Bremer Landesbank ein schwer belastetes Portfolio geerbt. Per Ende März belief machten leistungsgestörte Schiffskredite (NPL) 7,9 Mrd. € aus – das sind gut zwei Drittel des Gesamtbestands von 11,6 Mrd. €. Der NPL-Anteil soll bis Ende unter 5 Mrd. € gedrückt werden.