Die V.Group, bereits größter Shipmanager weltweit, übernimmt jetzt auch die Norddeutsche Reederei H. Schuldt mit derzeit 46 Containerschiffen. Die Befrachtung geht an Blue Net Chartering, das Joint Venture von Döhle mit Costamare.
Gerüchte hatte es schon seit Monaten gegeben, nun[ds_preview] ist es offiziell. Eine entsprechende Vereinbarung sei heute zwischen der Norddeutsche Vermögen Gruppe und der V.Group unterzeichnet worden, heißt es in einer Mitteilung.
V.Group übernimmt demnach 66% der Anteile an der Hamburger Reederei. Bernd Kortüm behält ein Drittel und erhält im Gegenzug Anteile an der V.Group. Der Namen des Unternehmens soll erhalten bleiben.
Die Norddeutsche Reederei H Schuldt ist eine der führenden Containerschiffsreedereien in Hamburg mit einer Historie von mittlerweile 150 Jahren. Die derzeit bereederte Flotte umfasst 46 Containerschiffe mit einer Gesamtstellplatzkapazität von 229.847 TEU. Die rund 65 Mitarbeiter der Norddeutschen Reederei werden auch künftig vom bisherigen Standort in Hamburg diese Flotte managen.
Das knapp 30-köpfige Hamburger Team der V.Group wechselt in das Stammhaus der Norddeutschen Vermögen an der Rolandsbrücke in der Hamburger Innenstadt. Mit weiteren Investitionen soll dort ein Kompetenzzentrum für das technische Management der globalen Containerflotte geschaffen werden, teilte die V.Group mit.
Im Rahmen der Transaktion werden die 35 Schiffe im Eigentum der Norddeutsche Vermögen Gruppe in einer neuen eigenständigen Struktur auf die Northern Shipping Holding übertragen, diese sei mit Unterstützung der finanzierenden Bank geschaffen worden, heißt es. Ziel sei es, die finanzielle Leistungsfähigkeit der Flotte zu optimieren.
»Ich bin sehr froh, mit V.Group einen starken Partner für meine Gesellschaft gefunden zu haben«, sagte Bernd Kortüm, Gründer und alleiniger Gesellschafter der Norddeutsche Vermögen Gruppe. Die Containerschifffahrt befinde sich weiter in einem herausfordernden Marktumfeld. Das geplante globale Kompetenzzentrum für das Management von Containerschiffen werde den Schifffahrtsstandort Hamburg stärken.
»Mit der Akquisition stärkt die V.Group ihre Position als weltweiter Marktführer. Das erfahrene Team der Norddeutschen Reederei wird V.Group‘s Expertise verbessern«, kommentierte Ian El-Mokadem, CEO der V.Group.
Die Transaktion unterliegt noch bestimmten Abschlussbedingungen, darunter der kartellrechtlichen Genehmigung.
Die Norddeutsche Reederei war 2016 in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die HSH Nordbank hatte Bernd Kortüm seinerzeit Schulden in Höhe von mehr als 0,5 Mrd. € erlassen, eine Restrukturierungsvereinbarung geschlossen und schließlich die offenen Forderungen an die hsh portfoliomanagement AöR übertragen. Im vergangenen Jahr leitete die AöR dann ein Bieterverfahren für die 35 Reederei-eigenen Schiffe sowie für deren Bereederung ein.