Die Reederei Windstar Cruises investiert 250 Mio. $ in die Verlängerung von drei Kreuzfahrtschiffen, die einst auf der Schichau-Werft in Bremerhaven gebaut worden waren. Den Auftrag hat Fincantieri ergattert.
Die drei baugleichen Schiffe der sogenannten Star-Klasse waren zwischen[ds_preview] 1988 und 1992 bei der Schichau Seebeckwerft in Bremerhaven gebaut worden. Auftraggeber war die zur amerikanischen Carnival-Gruppe gehörende Reederei Seabourn, die damals 50 Mio. $ investierte. Vor fünf Jahren wurden die Drillinge an Windstar Cruises für einen nicht näher genannten Preis verkauft.
Die Schiffe (10.000 GT) sind 135 m lang und 20,5 m breit. Durch die Verlängerung, die zwischen Oktober 2019 und November 2020 an den vor mittlerweile fast 30 Jahre alten Schiffen »Star Breeze«, »Star Legend« und »Star Pride« erfolgen soll, steigt die Gästekapazität von derzeit 212 auf 312 Passagiere. Die Reederei kann damit vergleichsweise kostengünstig einen Zuwachs von 24% erzielen.
Auf der Fincantieri-Werft in Palermo werden die Schiff in der Mitte getrennt und durch eine vorgefertigte 25,6 m lange Sektion vergrößert. Damit sind die drei Schwestern künftig 159 m lang und mit 13.000 GT vermessen. Es entstehen 50 neue Suiten an Bord. Auch die Innenräume würden umfangreich modernisiert, heißt es. So werden zwei neue Restaurants eingebaut, das Fitnesscenter wird vergrößert und ein neuer Spa geschaffen. Zusätzliche Änderungen umfassen eine neue Tenderladefläche zum Ausbooten der Gäste.
Auch technisch werden die Schiffe umgerüstet. Die Haupt- und Hilfsmaschinen des Herstellers Normo-Bergen werden gegen vier neue, umweltfreundlichere Motoren von Wärtsilä ausgetauscht, so dass nach Angaben der Reederei die Emissionswerte dadurch reduziert und die Kosten für teureren schwefelarmen Marinediesel auf eine größere Zahl von Passagieren umgelegt werden können. Gleichzeitig steigt die Reisegeschwindigkeit um 4 kn, was Reisen zu neuen Zielen wie Neuseeland oder Spitzbergen ermögliche, teilte Windstar mit. Die Schiffe könnten aber weiterhin Engstellen wie den Kanal von Korinth (Griechenland) und den Guadalquivir nach Sevilla (Spanien) passieren.
Das 1984 gegründete Unternehmen Windstar Cruises betrieb lange Zeit nur die drei Segel-Kreuzfahrtschiffe »Wind Star«, »Wind Surf« und »Wind Spirit«. Mit dem Kauf der drei Schichau-Schiffe reagierte das Unternehmen auf die weltweit steigende Nachfrage nach kleinen und exklusiven Kreuzfahrtyachten.