In der Nacht zu heute sind östlich von Rügen zwei Frachter kollidiert. Einer der beiden Havaristen ist leck geschlagen, konnte aber gerettet werden.
Den Wassereinbruch konnte die Besatzung mit Bordmitteln unter Kontrolle bringen. Die beiden Seenotrettungskreuzer »Vormann Jantzen«[ds_preview] und »Berthold Beitz« der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) begleiteten die beiden Frachter zur Sicherheit in den Hafen Sassnitz-Mukran. Bei der Kollision wurde niemand verletzt.
Mayday um 4:00 Uhr morgens
Gegen 4 Uhr hatte der Kapitän des Stückgutfrachters »Norvind« (5.500 tdw, Flagge: Norwegen) »Mayday« gefunkt. Etwa 8 sm (rund 15 km) östlich von Sassnitz war das gut 134 m lange Feeder-Containerschiff »Beate« (868 TEU, Flagge: Deutschland) mit der 110 m langen »Norvind« der norwegischen Reederei Arriva Shipping zusammengestoßen.
An der Steuerbordseite der »Norvind« riss in Höhe der vorderen Luke ein großes Leck auf, durch das Wasser in das Schiff eindrang. Der zehnköpfigen Besatzung gelang es jedoch, mit ihren Pumpen den Wassereinbruch einzudämmen. Sie hätte sonst den 2002 bei Zaliv gebauten Frachter aufgeben müssen. Das 2005 von Sietas gelieferte Containerschiff »Beate« (Ex-Bottervik) der Reederei Rambow (Drochtersen) überstand die Kollision laut DGzRS offenbar ohne größeren Schaden.
Seenotleitung schickt Hilfe
Die beiden Seenotrettungskreuzer seien sofort ausgelaufen, teilte die DGzRS mit Sitz in Bremen mit. Zudem habe die Seenotleitung alle Schiffe in der Nähe informiert und einen Hubschrauber von Northern Helicopters geschickt. Die bereits stark kopflastige »Norvind« lief in langsamer Fahrt nach Sassnitz-Mukran. Vorsorglich sei alles für eine Evakuierung vorbereitet worden, heißt es.
Die beiden Kreuzer blieben in der Nähe der Havaristen, um jederzeit schnell eingreifen zu können. Der Schiffsverband erreichte gegen 7 Uhr sicher den Hafen Sassnitz-Mukran. Dort wartete bereits die alarmierte Feuerwehr, um die »Norvind« weiter zu stabilisieren und zu lenzen. Auch die »Beate« habe in Sassnitz-Mukran festgemacht.
Die Wasserschutzpolizei Sassnitz hat die Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen. Wie es zur Kollision kommen konnte, ist noch unklar. Vor Rügen herrschte südwestlicher Wind der Stärke 3 bei leichtem Schneefall und ruhiger See. Die »Norvind« war von Sassnitz-Mukran nach Danzig unterwegs, die »Beate« von Stettin nach Bremerhaven.