Ein bisschen mehr Ladung, deutlich größere Schiffe: Durch den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) wurden im vergangenen Jahr knapp 87,5 Mio. t Ladung befördert – 1 % mehr als im Vorjahr

Der Trend zu größeren Frachtern setzt sich weiter fort. Zwar wurden 2018 nur 30.009 Schiffe und damit 280 weniger als im[ds_preview] Vorjahr gezählt. Auch die Bruttoraumzahl war mit  132.690.046 leicht rückläufig (2017: BRZ 134.808.287). Größere Einheiten aber sorgten für mehr Ladung – trotz der schweren Havarie im Februar.

In der Nacht vom 19. auf den 20. Februar hatte das Containerschiff »Akacia« das südliche Schleusentor in Kiel-Holtenau in Richtung Förde gerammt und zerstört. Dies hatte bis zum Einsatz des Ersatztores Anfang April zu Einschränkungen für die Schifffahrt geführt.

Ein Drittel aller Schiffe im NOK zählt zu den größten Verkehrsgruppen, die den Kanal befahren«, sagt Hans Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS). Dazu gehören alle Einheiten von mehr als 120 m Länge und Tiefgängen von mehr als 6 m. Die »Delphis Bothnia« zählt mit ihren Schwestern zu den aktuell größten Containerschiffen, die den NOK befahren. Die Frachter haben eine Kapazität für fast 2.000 TEU.

Im Durchgangsverkehr haben 20.882 Schiffe (2017: 21.324) 80Mio.t an Ladung  transportiert. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 442 Schiffe weniger, aber 747.436t mehr an Gütern. Einbußen von 4% hatte es in Folge des Embargos im Russland-Verkehr gegeben. Beim Schiffsverkehr zu den Häfen innerhalb des NOK, im sogenannten Teilstreckenverkehr, waren 9.127 Frachter unterwegs, die 6.631.178t Ladung transportiert haben. Auch hier der gleiche Trend: 160 Schiffe weniger sorgten für ein  Ladungsplus von 71.816t. Rund 155Mio. € hatte der Bund im vergangenen Jahr in die Wasserstraße investiert. Folgende Meilensteine wurden 2018 gesetzt:

• Weichendalben: Im August 2018 wurden in den Weichen Breiholz und Oldenbüttel die letzten Holzbündeldalben durch Stahlmonodalben ersetzt.

• Schleusenanlage Brunsbüttel: Die Wände der fünften Schleusenkammer wurden weitgehend eingebracht.

• Schleusenanlage Kiel-Holtenau: 2018 wurde der Bau des neuen Mitteldükers unter der Schleusenanlage abgeschlossen. Mit dem Bau der sogenannten Fangedämme und dem Verfüllen der kleinen Schleusenkammern wurde begonnen.

• Ausbau der Oststrecke: Die Bauarbeiten für die Lose 4 + 5 (Großkönigsförde bis Schinkel) sollen nach Angaben der Behörden in Kürze ausgeschrieben werden.