Neues Logo, neues Marketing, neue Strukturen – die ehemalige HSH Nordbank ist jetzt auch offiziell zur privaten Geschäftsbank geworden und heißt[ds_preview] jetzt »Hamburg Commercial Bank« (HCOB). Statt der Länder haben jetzt Investoren das Sagen: Cerberus Capital Management, J.C. Flowers, GoldenTree Asset Management und Centaurus Capital hatten das Geldhaus für 1Mrd. € gekauft. »Wir werden unsere Strukturen straffen und unsere Rentabilität erhöhen«, kündigt CEO Stefan Ermisch an.
Der Auftakt scheint gelungen: Denn entgegen allen Warnungen hat die HCOB statt des befürchteten Verlusts in Höhe von 100Mio. € das Geschäftsjahr 2018 sogar mit einem Vorsteuergewinn von 97 Mio. € abgeschlossen. Im Vorjahr waren es bei der früheren HSH Nordbank noch -453 Mio. €.
Eine gute operative Performance, ein stabiles Neugeschäft und deutliche Einsparerfolge auf der Kostenseite hätten zu diesem erfreulichen Ergebnis geführt, teilte die HCOB mit. »Wir haben unsere Ziele erreicht«, sagt Ermisch. »Vor uns liegt die operative und finanzielle Neupositionierung.« Die Bank soll zu einer Regional- und Geschäftsbank umgebaut werden. Damit geht ein Personalabbau einher. Bis Ende 2020 soll die Zahl der Mitarbeiter von heute 1.700 auf rund 950 schrumpfen.
Mit einer starken, harten Kernkapitalquote von mehr als 18% sei eine hervorragende Basis für die Zukunft gelegt, heißt es. Die Bank habe sich zudem im Kundengeschäft positiv entwickelt: Das Neugeschäft inklusive Syndizierungen erreichte ein Volumen von 8,4 Mrd. €. Im klassischen Firmenkundengeschäft habe man angesichts des wettbewerbsbedingten Margendrucks die neuen Engagements bewusst gebremst.
Die meisten Kredite wurden an Immobilienkunden (4,4 Mrd. €) und an Unternehmenskunden (2,6 Mrd. €) vergeben. Aber auch die Geschäfte im Segment Shipping liefen über Vorjahresniveau. Statt 0,5 Mrd. € (2017) wurden im vergangenen Jahr rund 0,9 Mrd. € gezeichnet.
Die Bank musste angesichts der zunehmend unsicheren volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen aber weiter Risikovorsorge betreiben: Die Summe lag bei -367 Mio. €, deutlich weniger als im Jahr zuvor (-1.276). Allerdings habe die Portfolio-Qualität drastisch verbessert werden können: Die NPL-Quote (Non-Performing Loans) wurde auf 2% gesenkt (Ende 2017: 10,4%). Das durch den Wegfall der Abbaubank reduzierte Geschäftsvolumen führte zu einer niedrigeren Bilanzsumme von 55 Mrd. € gegenüber 70 Mrd. € vor dem Verkauf.