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Nächster Coup der Bremer Zeaborn-Gruppe: Sie übernimmt die CPO Tankers mit allen laufenden Management-Verträgen. Claus-Peter Offen will sich künftig als Schiffseigner ganz auf seine Containerschiffe konzentrieren

Damit wird die Shipmanagement-Sparte weiter ausgebaut. Sie war durch die Übernahmen von Rickmers Maritime (September 2017) und E.R. Schiffahrt[ds_preview] (Februar 2018) entstanden. Zeaborn Shipmanagement mit Sitz in Hamburg betreute bislang rund 150 Container-, Bulker- und MPP-Schiffe. Jetzt kommt das Management von Tankern neu dazu.

Zeaborn übernimmt von der CPO Holding 100 % der Anteile an der Tankerreederei. Der Abschluss stehe noch unter dem üblichen Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe. Zu welchem Preis, bleibt unklar: Die Parteien hätten vereinbart, die Finanzdaten vertraulich zu behandeln, hieß es.

Claus-Peter Offen hatte zuletzt zwei 52.000-Tonner und acht Handysize-Tanker für insgesamt 132 Mio. $ an den britischen Finanzinvestor Tufton Oceanic verkauft. Er wolle sich künftig ganz auf die eigenen Großcontainerschiffe und auf Investitionen in Scrubber konzentrieren, sagte er bereits im Januar exklusiv gegenüber der HANSA.

Für mehrere Post-Panamax-Einheiten hatte Offen zuletzt Charterverträge mit MSC langfristig verlängern können. Mit rund 30 Schiffen >8.000 TEU ist Claus-Peter Offen einer der führenden Trampreeder in diesem Segment. Das Shipmanagement für Dritte wolle er dagegen künftig nicht mehr »pro-aktiv« betreiben, auch für Tanker und Bulker hat er sein Faible verloren.

Letztlich übernehmen die Bremer von Offen 40 Mitarbeiter und die Expertise in der technischen Bereederung. Die Flottenliste bei CPO Tankers umfasste bis zum Verkauf der letzten eigenen Schiffe an Tufton rund 30 Öl- und Produktentanker von 36.000 tdw bis 52.000 tdw. Darunter waren auch etliche Schiffe im Third-Party-Management für Scorpio Tankers, deren Verträge jetzt sukzessive auslaufen. Denn Tufton favorisiert künftig einen anderen Befrachtungspartner.

Letztlich gehen nun 16 Schiffe ins Management von Zeaborn über. »CPO-Tankers, das Management und die Mitarbeiter ermöglichen es uns, unser Leistungsportfolio um ein erstklassiges Tanker-Management zu erweitern«, erklärten Ove Meyer und Jan-Hendrik Többe, geschäftsführende Gesellschafter bei Zeaborn.

Der Name CPO Tankers soll zunächst fortgeführt werden. Auch die Mitarbeiter verbleiben bis Jahresende am Unternehmenssitz von Claus-Peter Offen in Hamburg und gehen von dort den Geschäften ihres neuen Dienstherrn nach.

Zeaborn, gegründet im April 2013, hatte kurz zuvor auch die MPP-Sparte Zeamarine gestärkt. Von Intermarine waren die restlichen Anteile (25%) übernommen und das Management neu geordnet worden. Außerdem hatte Ove Meyer als neuer erster Mann angekündigt, die Flotte weiter ausbauen zu wollen.

Das nötige »Kleingeld« war durch einen weiteren Finanz-Deal in die Kasse gekommen. Denn Zeaborn hat drei der MPP-Frachter aus dem Rickmers-Erbe für zusammen rund 20 Mio. $ ebenfalls an Tufton Oceanic in London verkauft.

MPP-Frachter gehen an Tufton

Es handelt sich dabei um 30.000-Tonner mit Schwergutgeschirr für Lasten bis 640t. Die »Superflex Heavy MPC« sind zusammen mit sechs typgleichen Einheiten seit mehr als 15 Jahren im bekannten Round-the-World-Service der von Zea­born übernommenen Rickmers Line im Einsatz. Die Schiffe sollen trotz dem Eigentümer-Wechsel auch künftig von Zeaborn in Bareboat-Charter bereedert werden.

Tufton Oceanic baut seit einiger Zeit ein breit angelegtes Schiffsportfolio auf. Dazu gehören Containerfrachter ebenso wie Tanker, unter anderem von Hartmann, Bulker und Offshore-Schiffe.