Hamburg Süd gibt Historisches preis

Die Reederei Hamburg Süd und das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) haben eine Kooperation für die Erschließung und Präsentation der[ds_preview] historischen Sammlung des Schifffahrtsunternehmen beschlossen

Gemeinsam will man die Geschichte der 1871 gegründeten Hamburg Süd anhand von wichtigen Bildern, Schiffsmodellen, Schriftstücken sowie weiteren Exponaten und Akten aus dem Archiv in Form einer Dauerausstellung der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Geplant ist zudem eine große Sonderausstellung zum 150-jährigen Bestehen der Reederei im Jubiläumsjahr 2021. Die historische Sammlung soll darüber hinaus dauerhaft im IMMH, einem der weltweit führenden Museen im maritimen Bereich, zu Forschungszwecken zur Verfügung stehen.

»Ich bin der Hamburg Süd und damit auch der Familie Oetker durch meine berufliche Laufbahn sehr verbunden. Die Übergabe der historischen Sammlung ist für uns eine große Ehre. Wir sehen uns in der Verantwortung, die Geschichte des Hamburger Hafens und der Reedereien als Kulturgut zu bewahren, wissenschaftlich zu erforschen und dem nationalen und internationalen Publikum zu vermitteln. Die Sammlung der Hamburg Süd und die Spende der Familie Oetker stellt für uns eine große Bereicherung sowohl in musealer als auch in wissenschaftlicher Hinsicht dar«, erläuterte Museumsvorstand Peter Tamm.

Die Finanzierung der mehrjährigen Vorarbeiten und der Ausstellungen ist den Angaben zufolge »durch eine bedeutende Spende der Oetker-Familie« sichergestellt, in deren Eigentum sich die Hamburg Süd über acht Jahrzehnte lang befand. 2017 verkaufte die Familie die Reederei an die heutige Gesellschafterin Maersk, die weltgrößte Linienreederei mit Sitz in Kopenhagen. Maersk unterstützt die Kooperation ebenfalls.

Im IMMH soll die Geschichte der Hamburg Süd anschaulich nachgezeichnet werden – seit der Gründung während der Auswanderungswelle von Europa nach Nord- und Südamerika in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über die bewegten Jahrzehnte zwischen dem Ersten Weltkrieg, der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg sowie Nachkriegszeit bis hin zur Stückgutfahrt und zum Zeitalter der Containerisierung.

»Dieses reiche geschichtliche Erbe sowie die Zusammenhänge rund um die Schifffahrt des 19. und 20. Jahrhunderts wollen wir mit unserer Spende für ein breites Publikum anschaulich machen«, betonte Dr. August Oetker stellvertretend für die Familie Oetker.

Die Entwicklung der Hamburg Süd über diese eineinhalb Jahrhunderte steht exemplarisch für die Geschichte zahlreicher Linienreedereien aus jener Epoche. So sind in den Anfangsjahren die Schicksale vieler Tausend Auswanderer eng mit dem Namen Hamburg Süd verbunden, deren meist südamerikanische Nachfahren heute noch Anfragen zu Passagierlisten an das Hamburger Unternehmen richten.

Den Gründern der Hamburg Süd war zudem ein verlässlicher Liniendienst zwischen Europa und Südamerika für die Beförderung von Gütern wichtig. Damals waren die Luxusliner der großen Reedereien die einzige Möglichkeit, von Kontinent zu Kontinent zu gelangen. Erst mit der Einführung der Passagierluftfahrt verlagerte sich der Fokus der Schifffahrtsunternehmen mehr und mehr auf den Transport von Waren aller Art.

»Die Geschichte der Hamburg Süd und die vielen Einzelgeschichten sind genau das: Es sind Hamburg-Geschichten. Die Archive und Artefakte, die all diese Geschichten erzählen, sollten dort bleiben, wo sie hingehören. Wir schätzen die Bemühungen der Oetker-Familie und des Internationalen Maritimen Museums, die Geschichte des Unternehmens zu bewahren«, so Søren Skou, CEO der neuen Mutter-Gesellschaft A.P. Møller – Mærsk.