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Das EU-geförderte Projekt LASH FIRE soll den Brandschutz auf RoRo-Schiffen verbessern. Projektpartner aus 13 EU-Mitgliedsstaaten suchen nun nach kosteneffiziente Maßnahmen.

Das Projekt LASH FIRE (Legislative Assessment for Safety Hazards of Fire and Innovations in Ro-ro ship Environment) setzt die Entwicklung von Lösungen für de[ds_preview]n maritimen Brandschutz mit innovativen Technologien, Verfahren und Anwendungen zum Ziel. Das Konsortium wird von RISE (Research Institutes of Sweden) koordiniert und besteht aus 26 Partnern aus 13 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, einschließlich Industriepartnern, Forschungsinstituten, Universitäten, Aufsichtsbehörden und Fachverbänden.

LASH FIRE soll eine Basis für die Überarbeitung der internationalen maritimen Vorschriften präsentieren und der europäischen Industrie Kenntnisse für den Bau sicherer und wettbewerbsfähigerer Schiffe für einen nachhaltigen Transport bereitstellen. Die Europäische Kommission investiert ab September 2019 im Rahmen ihres Forschungs- und Innovationsprogramms »Horizon 2020« über vier Jahre 12,2 Mio. € in das Projekt.

Innovative Lösungen sollen helfen

»Brandvorfälle auf RoRo-Schiffen haben ernste Folgen für die Besatzung, die Passagiere sowie die Schiffe und ihre Fracht. Eine große Anzahl von schweren Bränden auf RoRo-Schiffen in den letzten Jahren und fehlende Anzeichen für einen Rückgang verlangen nach einer Verbesserung von Vorkehrungen und Feuerbewältigung«, heißt es vonseiten der Projektverantwortlichen. Das LASH FIRE Konsortium hat es sich zum Ziel gesetzt, neue Verfahren und technische Innovationen zu entwickeln und zu demonstrieren, die den Brandschutz auf RoRo-Schiffen unter Berücksichtigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen erhöhen.

Die Ziele und der technische Inhalt des Projektes basieren auf kritischen Aspekten, die von einer europäische Fachgruppe der EMSA (European Maritime Safety Agency), der laufenden Reform der internationalen Vorschriften innerhalb der International Maritime Organization (IMO) und den umfangreichen Erfahrungen von Betreibern von RoRo-Schiffsbetreibern aufgezeigt werden. Das Projekt werde das große Potenzial beim Einsatz neuer und weiterentwickelter Technologien und Verfahren nutzen, die mit Hilfe der beteiligten Schiffsbetreiber und Werften auf Machbarkeit, Leistungsbewertung und Demonstration beurteilt würden, heißt es.

»Zwischen 2006 und 2015 32 schwere Brände auf RoPax-Schiffen«

Die Risikominderung durch die entwickelten Lösungen wird im Verhältnis zu den Auswirkungen auf Umwelt, Kosten und Besatzungsbetrieb stehen, um sicherzustellen, dass der Brandschutz auf RoRo-Schiffen nachhaltig, praktikabel und langfristig verbessert wird.

Franz Evegren von RISE, Projektkoordinator von LASH FIRE, erklärt: »Wir werden innerhalb dieses vierjährigen Projektes kosteneffiziente Lösungen entwickeln, die das Risiko von Bränden in Räumen jeglicher RoRo-Schiffstypen minimieren. In der Dekade zwischen 2006 und 2015 haben wir beispielsweise 32 schwere Brände auf RoPax-Schiffen erlebt. LASH FIRE wird das Auftreten von Bränden auf RoPax-Schiffen, allgemeinen RoRo-Frachtschiffen und Fahrzeugtransportschiffen signifikant reduzieren; wir werden den Anteil frühzeitig erkannter und unter Kontrolle gebrachter Brände erhöhen und das unabhängige Feuerbewältigungsmanagement an Bord verbessern. Dadurch wird die Zahl der Todesopfer voraussichtlich um etwa die Hälfte reduziert und die hohen Kosten für die Gesellschaft, die durch Brände verursacht werden, sinken.«

Die im Rahmen des Projektes entwickelten Lösungen sollen dann zu Regulierungsvorschlägen führen, die entsprechend der Sicherheitsbewertung »Formal Safety Assessment« (FSA) der IMO bewertet und validiert werden. »Die Umsetzung ermöglicht die Verkürzung der Markteinführungszeit, vorausgesetzt, die gesamte Wertschöpfungskette ist in das Projekt eingebunden«, so Evegren.