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Die Rating-Agentur Moody’s senkt ihre Bonitätsnote für den globalen Ship Manager V.Group auf Caa1 ab.

Für den führenden Third-Party-Manager[ds_preview] V.Group werden Finanzierungen jetzt noch schwieriger und teurer. Heute teilte die US-Rating-Agentur Moody’s mit, dass die Bonitätsnote (Probability of Default) der Eigentumsgesellschaft von V.Group – Al Mistral Holdco Ltd – noch weiter abgesenkt wird: von B3-PD auf Caa1-PD. Damit wird das Unternehmen, das dem Private-Equity-Investor Advent International gehört – jetzt als »poor Quality and very high Credit Risk« eingestuft. Zusätzlich stufte Moody’s besicherte Kredite der V.Group im Umfang von mehr als 600 Mio. $ von B2 auf B3 (spekulativ/hohes Kreditrisiko) herab.

Moody’s Vice President und Lead Analyst Maria Maslovsky begründete den Schritt mit einer »anhaltenden schwächeren« Performance aufgrund »operationeller Herausforderungen wie dem Rückgang der Flotte im vollen technischen Management«. Die Anzahl der voll bereederten Schiffe sei im Jahresverlauf von 627 auf 572 per Ende September geschrumpft. Das sei schlecht für die Profitabilität der gesamten Gruppe, weil die Gewinnmargen in diesem Segment am höchsten seien. Der Effekt könne durch die gleichzeitige Ausweitung des Crewing-Geschäfts nicht kompensiert werden. Inklusive »Crewing only« ist die Gesamtzahl der gemanagten Schiffe bei der V.Group laut Moody’s auf 902 angewachsen.

Dem jüngsten Finanzbericht zufolge sei das Betriebsergebnis des Ship Managers im Jahr 2018/19 (per 30.09.) auf 71,9 Mio. $ abgesunken, so Moody’s – von 90,8 Mio. $ im Vorjahr. So sei zu erwarten, dass sich der Verschuldungsgrad – Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital – im kommenden Jahr auf einen Faktor von über 9 verschlechtert. Die Liquidität von V.Group wird allerdings weiterhin als ausreichend beurteilt.

Aktuelle Initiativen sollen Finanzen 2020 zugute kommen

Gegenüber der HANSA erklärte ein Sprecher des Unternehmens: »V.Group ist sich bewusst, dass Moody’s Investors Service seine Bonität herabgestuft hat. Die V.Group hat in diesem Jahr die Gesamtzahl ihrer verwalteten Flotte erhöht und investiert weiterhin in ihre Frontline-Services. Diese Initiativen, wie z.B. eine Personaltransformation, eine Aktualisierung der integrierten digitalen Schiffsmanagement-Plattform und ein Shared Service Center, werden voraussichtlich im Jahr 2020 den Finanzzahlen der Gruppe zugute kommen.«

Unter der Leitung von CEO Graham Westgarth sei die V.Group bestrebt, »auf ihren Investitionen in modernste Technologien aufzubauen, um ihren Fokus auf das Schiffsmanagement zu stärken und den Kunden einen erstklassigen Schiffsmanagement-Service zu bieten«. Das Führungsteam der V.Group werde bei der Einführung des neuen Geschäftsmodells und der vollen Unterstützung der Aktionäre »weiterhin der finanziellen Disziplin im gesamten Konzern Vorrang einräumen«, heißt es. (mph)