TUI gibt die Hälfte der bislang eigenen Marke Hapag-Lloyd Kreuzfahrten an die US-Kreuzfahrtgruppe Roal Caribbean ab. Das Luxussegment wird bei TUI Cruises integriert.

TUI Cruises war 2008 bereits als ein Joint Venture [ds_preview]zwischen TUI und Royal Caribbean Cruises (RCC) gegründet worden. Die Reederei mit Sitz in Hamburg zielt mit großen Schiffen auf den gehobenen Massentourismus ab. Künftig wird das Bündnis um den exklusiveren Bereich der Luxus- und Expeditionskreuzfahrten erweitert, wie sie Hapag-Lloyd Cruises anbietet. Weitere Neubauten sollen bestellt werden.

TUI gibt 50% der Anteile an der bislang 100%-igen Tochtergesellschaft an RCC ab. Der heute in Hamburg unterzeichnete Vertrag bewertet Hapag-Lloyd Cruises mit 1,2 Mrd. €. Der Abschluss der Transaktion ist in diesem Sommer vorgesehen.

Das Ziel: Die Sparte soll mit der Finanzkraft des US-Partners ausgebaut werden. Man wolle »zusätzliches profitables Wachstum mit weniger Kapitaleinsatz erzielen«, heißt es in der Mitteilung. Aufgrund weltweit begrenzter Werftkapazitäten wächst die »Mein Schiff«-Flotte bei TUI Cruises mit drei Neubauten erst in den Jahren 2023, 2024 und 2026 wieder.

Durch die Zusammenführung unter dem Dach des Joint Ventures entsteht ein Kreuzfahrtunternehmen mit einer Flotte von aktuell zwölf Schiffen. TUI Cruises soll dabei weiter das deutschsprachige Premiumsegment bedienen, Hapag-Lloyd Cruises bleibe  ausschließlich im Luxus- und Expeditionssegment präsent. »Der beschlossene Ausbau ist strategisch wie wirtschaftlich der nächste große Wachstumsschritt für uns«, erklärte TUI Vorstandschef Fritz Joussen. Die Identität der heutigen Schiffe, der Service, die Qualität und das Kundenerlebnis blieben so individuell und einzigartig wie heute.

Die Flotte von Hapag-Lloyd besteht derzeit aus den zwei Luxuskreuzfahrtschiffen »Europa 2« und »Bremen« der Kategorie »5 Sterne plus« sowie aus drei Expeditionskreuzfahrtschiffen der »Hanseatic«-Baureihe. Ein weiteres Expeditionskreuzfahrtschiff wird 2021 ausgeliefert und ersetzt dann die »Bremen«.

Mit dem Erlös aus der Transaktion will die TUI Group nach eigenen Angaben die Konzernbilanz stärken und den Umbau zum Digitalunternehmen weiter beschleunigen.