Nach der Übernahme von elf Schiffen verstärkt sich der MPP-Carrier United Heavy Lift (UHL) auch mit Personal von Zeamarine. Christine Schou soll sich um das Geschäft mit Windkraftanlagen kümmern.
Schou war zuvor für BBC Chartering und danach für Zeamarine [ds_preview]in Dänemark tätig. Vor sechs Wochen hatte der insolvente MPP-Carrier als Teil der Zech Gruppe sein Büro in Dänemark geschlossen, das zuvor als »Worldwide Wind Division« firmierte.
Die Geschäftsaufgabe in Dänemark folgt der Insolvenz von drei Hauptgesellschaften von Zeamarine in Bremen und Hamburg. Für Zeamarine Bremen, Zeamarine Deutschland und Zeamarine Chartering war Mitte Februar ein sogenanntes »gerichtliches Schuldenbereinigungsverfahren« angemeldet worden.
Das US-Geschäft war an die wiederbelebte Reederei Intermarine verkauft worden. Die neun modernsten F900-Einheiten gingen an UHL. Dorthin folgt jetzt auch Christine Schou, die nach Angaben von UHL »ihre internationale Erfahrung und ihr ausgeprägtes Fachwissen für Windenergieprojekte« einbringen soll.
Weitere zehn Schiffe werden inzwischen in Regie von HC Chartering in Ahrensburg befrachtet. AAL aus Singapur übernahm das Schwergut-Liniengeschäft im Hauptfahrtgebiet zwischen Europa und Asien. Die Abwicklung von Zeamarine hatte bereits etliche Personalabgänge zur Folge. Zuletzt waren unter anderem COO Nicki Schumacher zum Bremer Schiffsmakler THB und Frank Fischer, Chef für Tonnagebeschaffung, zu Schulte und Bruhns nach Hamburg gewechselt.
Die Reederei United Heavy Lift hat einen ausgeprägten Expansionskurs hinter sich. Das Wachstum hat jedoch selbstgesteckte Grenzen. Lesen Sie den in der nächsten Ausgabe der HANSA einen ausführlichen Bericht über die Pläne und Strategien des Carriers. Die HANSA hat dafür mit Co-Geschäftsführer Andreas Rolner gesprochen.
Ein Hinweis zur Mai-Ausgabe: Die »Breakbulk Europe 2020« kann angesichts der Corona-Krise nicht wie geplant stattfinden. Die MPP-Branche hat sich auf DAS Event des Jahres vorbereitet, man wollte sich austauschen und informieren. Damit wenigstens das nicht zu kurz kommt in diesen Zeiten, in denen die Pandemie unser aller Leben bestimmt, bringen wir Ihnen den »Breakbulk«-Markt eben auf den Schreibtisch. Wir haben mit Carriern, Analysten und Beobachtern über den Wettbewerb, kommerzielle und technische Herausforderungen sowie Pläne für die Zukunft gesprochen – gebündelt und übersichtlich aufbereitet.