MSC Gulsun am DCT Gdansk 2
Foto: Liebherr
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Die Streichung von Abfahrten im großen Stil ist seit Februar die Strategie der Container-Reedereien, um dem Volumenrückgang auf den wichtigsten Routen zu begegnen. Nun hat sich der Trend zwar teils abgeschwächt, die Praxis wird aber wohl noch eine Weile beibehalten.

Die höchste Zahl abgesagter Abfahrten seit dem[ds_preview] Ausbruch von Covid-19 gab es nach Angaben des Branchendiensts Drewry im Februar. Der Spitzenwert waren 105 Annullierungen in den Regionen Transpazifik,Asien-Nordeuropa und im Mittelmeerraum; die niedrigste Zahl von Annullierungen wurde im März mit nur 33 Annullierungen verzeichnet, was einem Rückgang um 69% gegenüber dem Vormonat entspricht.

Die Gesamtzahl der Abfahrten, die im Mai 2020 im Transpazifikverkehr, im Transatlantikverkehr und im Verkehr Asien-Nordeuropa/Mittelmeer gestrichen wurden, beträgt 82 von 457 geplanten Abfahrten in diesem Zeitraum (18%).

Die höchste Anzahl annullierter Abfahrten in diesem Zeitraum (34%) entfällt nach Drewry-Zahlen auf das Linienbündnis THE Alliance, gefolgt von 2M (30%) und Ocean Alliance (21%). Der transpazifische Handel ist am stärksten vom Kapazitätsabbau betroffen, mit 45 Annullierungen, was 55% der insgesamt im Mai gestrichenen Reisen ausmacht, gefolgt vom Handel Asien-Nordeuropa & Mittelmeer (34%) und Europa & Mittelmeer-Nordamerika (11%).

»Insgesamt ist die Zahl der Annullierungen zwischen April und Mai um 12% zurückgegangen, mit Ausnahme des Transpazifik-Handels, wo wir einen Anstieg der annullierten Abfahrten um 32% verzeichnen«, so Drewry in einem Kommentar zu seinem aktuellen »Blak Sailings Tracker«.

Die Analysten glauben, dass die Linienreedereien ihre Praxis der groß angelegten Streichung von Abfahrten noch über Monate hinweg fortsetzen werden. Drewry schlägt Verladern und Spediteuren vor, nicht nur die Situation vor der Buchung sorgfältig zu prüfen, sondern auch ihre Vorlaufzeiten im Falle von operativen Verzögerungen zu verlängern.